Gottes Neue Bibel

Die Weisheit Salomos

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 5 -

Die fruchtlose Reue der Gottlosen in einer anderen Welt: der Lohn der Gerechten

1
Alsdann wird der Gerechte stehen mit großer Freudigkeit wider die, so ihn geängstet haben und seine Arbeit verworfen haben.
2
Wenn Sie dann solches sehen, werden sie grausam erschrecken vor solcher Seligkeit, der sie sich nicht versehen hätten;
3
und werden untereinander reden mit Reue und vor Angst des Geistes seufzen: Das ist der, welchen wir vormals für einen Spott hatten und für ein höhnisches Beispiel.
4
Wir Narren hielten sein Leben für unsinnig und sein Ende für eine Schande.
5
Wie ist er nun gezählt unter die Kinder Gottes, und sein Erbe ist unter den Heiligen!
6
Darum so haben wir des rechten Weges, gefehlt, und das Licht der Gerechtigkeit hat uns nicht geschienen, und die Sonne ist uns nicht aufgegangen.
7
Wir sind eitel unrechte und schädliche Wege gegangen und gewandelt wüste Umwege; aber des Herrn Weg haben wir nicht gewußt.
8
Was hilft uns nun die Pracht? Was bringt uns nun der Reichtum samt dem Hochmut?
9
Es ist alles dahingefahren wie ein Schatten und wie ein Geschrei, das vorüberfährt; so wie ein Schiff auf den Wasserwogen dahinläuft, von welchem man, so es vorüber ist, keine Spur finden kann, noch seine Bahn in der Flut;
11
oder wie ein Vogel, der durch die Luft fliegt, da man seines Weges keine Spur finden kann; denn er regt und schlägt in die leichte Luft, treibt und zerteilt sie mit seinen schwebenden Flügeln, und danach findet man kein Zeichen solches Fluges darin;
12
oder als wenn ein Pfeil abgeschossen wird zum Ziel, da die zerteilte Luft alsbald wieder zusammenfällt, daß man seinen Flug dadurch nicht spüren kann.
13
Also auch wir, nachdem wir geboren waren, haben wir ein Ende genommen;
14
und haben kein Zeichen der Tugend bewiesen, aber in unsrer Bosheit sind wir verzehrt.
15
Denn des Gottlosen Hoffnung ist wie ein Staub, vom Winde zerstreut, und wie ein dünner Reif, von einem Sturm vertrieben, und wie ein Rauch, vom Winde verweht, und wie man eines vergißt, der nur einen Tag Gast gewesen ist.
16
Aber die Gerechten werden ewiglich leben, und der Herr ist ihr Lohn, und der Höchste sorgt für sie.
17
Darum werden sie empfangen ein herrliches Reich und eine schöne Krone von der Hand des Herrn. Denn er wird sie mit seiner Rechten beschirmen und mit seinem Arm verteidigen.
18
Er wird seinen Eifer nehmen zum Harnisch und wird die Kreatur rüsten zur Rache über die Feinde.
19
Er wird Gerechtigkeit anziehen zum Panzer und wird das ernste Gericht aufsetzen zum Helm.
20
Er wird Heiligkeit nehmen zum unüberwindlichen Schilde;
21
er wird den strengen Zorn wetzen zum Schwert, und die Welt wird mit ihm zum Streit ausziehen wider die Unweisen.
22
Die Geschosse der Blitze werden sicher treffen und werden aus den Wolken als von einem hart gespannten Bogen fahren zum Ziel.
23
Und wird dicker Hagel fallen aus der Schleuder des Zorns. So wird auch des Meeres Wasser wider sie wüten, und die Ströme werden sich miteinander heftig ergießen.
24
Und wird auch ein starker Wind sich wider sie legen und wird sie wie ein Wirbel zerstreuen.

Die fruchtlose Reue der Gottlosen in einer anderen Welt: der Lohn der Gerechten

1
Alsdann werden die Gerechten mit großer Standhaftigkeit denen gegenüberstehen, von welchen sie bedrängt und der Frucht ihrer Arbeiten beraubt wurden.
2
Bei diesem Anblicke werden diese von schrecklicher Furcht verwirrt werden und staunen über deren unerwartete und unverhoffte Rettung
3
und werden voll Beklommenheit des Geistes bei sich sagen und reuevoll seufzen: Das sind die, welche wir einst verlachten und mit Spottreden verhöhnten!
4
Wir Toren hielten ihr Leben für Wahnsinn und ihr Ende für ehrlos!
5
Sehet, wie sie unter die Kinder Gottes gezählt sind und ihr Anteil unter den Heiligen ist!
6
So sind wir also vom Wege der Wahrheit abgeirrt und das Licht der Gerechtigkeit hat uns nicht geleuchtet und die Sonne der Erkenntnis ist uns nicht aufgegangen!
7
Wir haben uns abgemüht auf dem Wege der Ruchlosigkeit und des Verderbens und sind harte Wege gewandelt, aber den Weg des Herrn haben wir nicht gekannt!
8
Was hat uns der Hochmut genützt? Oder was hat uns das Brüsten mit dem Reichtum gebracht?
9
Dies alles ist vorübergegangen wie ein Schatten, wie ein vorübereilender Bote,
10
wie ein Schiff, welches das wogende Meer durchschneidet, von dem, ist es vorüber, keine Spur noch die Bahn seines Kieles in den Fluten mehr zu finden ist;
11
oder wie wenn ein Vogel durch die Luft fliegt und von seinem Fluge sich kein Merkmal findet, sondern nur das Rauschen der Fittiche, das die leichte Luft peitscht; in gewaltigem Fluge die Luft teilend, fliegt er dahin mit flatternden Schwingen und nachher findet sich kein Merkmal seines Fluges mehr;
12
oder wie wenn ein Pfeil nach dem Ziele abgeschossen wird und die Luft sich teilt und sofort wieder zusammenschießt, so dass man seinen Durchflug nicht erkennt.
13
So sind auch wir, kaum geboren, sofort wieder dahingeschwunden und vermögen kein Merkmal der Tugend aufzuweisen, sondern sind inmitten unserer Bosheit dahingerafft worden.
14
So sprechen die Sünder in der Hölle.
15
Denn die Hoffnung des Gottlosen ist wie eine Flocke, die vom Winde weggeführt wird, und wie leichter Schaum, der vom Sturm zerstreut wird, und wie die Erinnerung an einen vorübergehenden eintägigen Gast.
16
Die Gerechten jedoch leben ewig, ihr Lohn ist bei dem Herrn und die Sorge für sie bei dem Allerhöchsten.
17
Darum werden sie das Reich der Herrlichkeit empfangen und eine Krone der Schönheit aus der Hand des Herrn, denn mit seiner Rechten wird er sie schirmen und mit seinem heiligen Arme sie verteidigen.
18
Sein Eifer wird Waffenrüstung anlegen und alle Geschöpfe zur Rache wider seine Feinde waffnen.
19
Gerechtigkeit wird er als Harnisch anlegen und untrügliches Gericht als Helm nehmen.
20
Die Billigkeit wird er als unüberwindlichen Schild ergreifen,
21
seinen unerbittlichen Zorn zum Speere schärfen und mit ihm wird der Erdkreis wider die Unsinnigen streiten.
22
Wohlgerichtete Blitzespfeile werden wie aus einem wohlgewölbten Bogen aus den Wolken zum Verderben ausfahren und sicher ihr Ziel treffen.
23
Aus grimmiger Steinschleuder wird dichter Hagel geschleudert werden, des Meeres Gewässer werden wider sie wüten und die Ströme werden sie unerbittlich überschütten.
24
Der Hauch seiner Macht wird sich wider sie erheben und wie ein Wirbelwind sie zerteilen. Ihre Bosheit wird die ganze Erde zur Wüste machen und ihre Ruchlosigkeit die Throne der Machthaber umstürzen.