Elihu verurteilt die Selbstgerechtigkeit
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Elihu hob dann wieder an und sagte:
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»Hältst du das für recht, nennst du das ›meine Gerechtigkeit vor Gott‹,
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daß du fragst: ›Was nützt sie mir?‹ und: ›Was habe ich mehr davon, als wenn ich sündigte?‹
4
Ich will dir darauf die Antwort geben, dir und zugleich deinen Freunden neben dir.
5
Blicke zum Himmel empor und sieh ihn an und schaue zu den Wolken hinauf, die hoch über dir sind:
6
wenn du sündigst, was tust du ihm damit zuleide? Und sind deine Übertretungen zahlreich, welchen Schaden fügst du ihm damit zu?
7
Und so auch: wenn du gerecht(a) bist, welches Geschenk machst du ihm damit, oder was empfängt er aus deiner Hand?
8
Nur den Menschen, wie du einer bist, geht dein Freveln an, und nur dir, dem Menschensohn, kommt dein Gerechtsein zugute.«
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»Man schreit wohl über die Menge der Bedrückungen, klagt laut über die Gewalttätigkeit der Großen,
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doch keiner sagt: ›Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Lobgesänge schenkt in der Nacht,
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der uns Belehrung verleiht wie keinem Tiere des Feldes und uns höhere Weisheit gewinnen läßt als die Vögel des Himmels?‹
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Da schreit man denn, ohne Erhörung bei ihm zu finden, wegen des Übermuts der Bösen.
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Jawohl: auf eitles Klagen hört Gott nicht, sondern der Allmächtige läßt es unbeachtet.
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Nun sagst du aber gar, du sehest ihn nicht; deine Sache liege ihm vor, du wartest aber vergeblich auf seine Entscheidung!
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Und nun, da sein Zorn noch nicht gestraft und er sich um Torheit nicht sonderlich gekümmert hat,
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da reißt Hiob seinen Mund zu leerem Gerede auf und ergeht sich ohne Einsicht in vermessenen Worten!«
Fußnoten