Gottes Neue Bibel

Das Buch Jesus Sirach

Menge-Bibel von 1939 mit Apokryphen

- Kapitel 2 -

Gottes Diener müssen auf Anfechtungen gefasst sein und sich mit Geduld und Gottvertrauen wappnen

1
Mein Sohn, wenn du dich entschließt, dem Herrn zu dienen, so mache dich auf Anfechtungen gefaßt.
2
Mache fest dein Herz und werde stark, damit du zur Zeit der Not nicht schnell versagest.
3
Hange ihm an und falle nicht ab von ihm, damit du am Ende groß dastehest.
4
Nimm alles an, was dir widerfahren mag, und sei geduldig in den Wechselfällen deiner Trübsal;
5
denn im Feuer wird das Gold erprobt und die gottgefälligen Menschen im Ofen des Leidens.
6
Vertraue auf den Herrn, so wird er sich deiner annehmen; hoffe auf ihn, so wird er deinen Weg ebnen.
7
Die ihr den Herrn fürchtet, harret auf sein Erbarmen und weicht nicht ab zur Seite, damit ihr nicht fallet.
8
Die ihr den Herrn fürchtet, vertraut auf ihn, so wird euer Lohn nicht ausbleiben.
9
Die ihr den Herrn fürchtet, hofft auf Gutes, nämlich auf immer frohen Sinn und auf Erbarmen.
10
Blickt hin auf die Geschlechter der Vorzeit und seht: wer hat dem Herrn vertraut und ist zu Schanden geworden? oder wer ist der Furcht vor ihm treu geblieben und doch von ihm verlassen worden? oder wer hat ihn angerufen und ist unbeachtet geblieben?
11
Denn barmherzig und gnädig ist der Herr, er vergibt Sünden und rettet zur Zeit der Not.
12
Wehe den verzagten Herzen und den lässigen Händen und dem Sünder, der auf zweierlei Wegen geht!
13
Wehe dem erschlafften Herzen! Weil es kein Vertrauen hat, darum wird es auch nicht beschirmt werden.
14
Wehe euch, die ihr die Ausdauer verloren habt! Was wollt ihr machen, wenn der Herr euch heimsucht?
15
Die den Herrn fürchten, sind seinen Worten nicht ungehorsam und die ihn lieben, halten seine Wege ein.
16
Die den Herrn fürchten, suchen ihm zu gefallen, und die ihn lieben, sind seines Gesetzes voll.
17
Die den Herrn fürchten, machen ihr Herz fest und demütigen vor ihm ihre Seele, (indem sie sagen):
18
»Wir wollen lieber in die Hände des Herrn fallen als in die Gewalt der Menschen; denn so groß seine Herrlichkeit(a) ist, so groß ist auch sein Erbarmen, (und wie sein Name, so sind auch seine Werke)«.

Fußnoten

(a)2:18 = Majestät