Gottes Neue Bibel

Das erste Buch der Könige

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 18 -

Elia's Botschaft an Ahab

1
Lange Zeit darauf, im dritten Jahr, erging das Wort des Herrn an Elija: "Geh, tritt hin vor Ahab; denn ich will Regen auf die Erde senden!"
2
Elija machte sich auf den Weg, um vor Ahab zu erscheinen. Als die Hungersnot in Samaria immer drückender wurde,
3
ließ Ahab den Haushofmeister Obadja rufen. Obadja war ein treuer Verehrer des Herrn.
4
Als Isebel die Propheten des Herrn hatte ausrotten wollen, hatte Obadja hundert Propheten genommen, sie zu je fünfzig in einer Höhle versteckt und sie mit Speise und Trank versorgt.
5
Ahab befahl also dem Obadja: "Suche alle Wasserquellen und Bäche im Lande ab! Vielleicht finden wir noch Gras und können Pferde und Maultiere am Leben erhalten und brauchen keins von den Tieren umkommen zu lassen."
6
Sie teilten sich nun das Land, um es zu durchziehen. Ahab ging für sich in der einen Richtung, und Obadja zog für sich in der anderen Richtung.
7
Während Obadja unterwegs war, kam ihm Elija entgegen. Als er diesen erkannte, warf er sich auf sein Angesicht nieder und fragte: "Bist du es wirklich, mein Herr Elija?"
8
Er antwortete ihm: "Ich bin es. Geh, sage deinem Herrn: Elija ist da!"
9
Doch jener erwiderte: "Was habe ich verübt, daß du deinen Diener an Ahab ausliefern willst, damit er mich töte?
10
So wahr der Herr, dein Gott, lebt, es gibt kein Volk und kein Reich, wo mein Herr dich nicht hätte suchen lassen. Wenn man ihm erklärte: Er ist nicht hier, so ließ er das Reich oder das Volk schwören, daß man dich nicht gefunden habe.
11
Nun forderst du: Geh, sage deinem Herr: Elija ist da!
12
Wenn ich jetzt von dir weggehe, wer weiß, wohin dich unterdessen der Geist des Herrn entrückt. Komme ich dann zu Ahab, um ihm Meldung zu erstatten, und er findet dich nicht, so wird er mich töten. Dein Diener hat doch von Jugend auf den Herrn verehrt.
13
Ist denn meinem Herrn nicht bekannt, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des Herrn ermorden ließ? Daß ich von den Propheten des Herrn hundert, je fünfzig in einer Höhle, verborgen und sie mit Speise und Trank versorgt habe?
14
Und jetzt verlangst du: Geh, sage deinem Herr: Elija ist da! Er würde mich ja umbringen!"
15
Doch Elija erwiderte: "So wahr der Herr der Heerscharen lebt, in dessen Dienst ich stehe, heute noch werde ich vor ihm erscheinen."
16
So ging denn Obadja dem Ahab entgegen und erstattete ihm Meldung. Ahab machte sich auf, um mit Elija zusammenzutreffen.
17
Als Ahab den Elija erblickte, rief Ahab ihm zu: "Bist du es wirklich, du Unglücksbringer für Israel?"
18
Er antwortete: "Nicht ich habe Israel ins Unglück gebracht, sondern du und deine Familie, weil ihr die Gebote des Herrn verlassen habt und du den Baalen nachgelaufen bist.
19
Nun aber sende umher und laß ganz Israel bei mir auf dem Berg Karmel zusammenkommen, auch die 450 Propheten des Baal und die 400 Propheten der Aschera, die vom Tisch der Isebel essen!"

Elia's Sieg auf dem Berg Karmel

20
Ahab sandte nun bei allen Israeliten umher und ließ die Propheten auf dem Berg Karmel zusammenkommen.
21
Dort trat Elija vor das gesamte Volk und sagte: "Wie lange noch wollt ihr nach beiden Seiten hinken? Wenn der Herr der wahre Gott ist, so haltet zu ihm! Ist es aber Baal, so folgt diesem!" Doch das Volk gab keine Antwort.
22
Da sagte Elija zum Volk: "Ich allein bin als Prophet des Herrn noch übrig. Der Baalspropheten sind es 450 Mann.
23
Man gebe uns zwei Stiere. Sie mögen sich den einen Stier auswählen, ihn zerstückeln und auf das Holz legen, aber ohne Feuer anzuzünden. Ich richte den anderen Stier her und lege ihn auf das Holz, ohne jedoch Feuer anzulegen.
24
Ihr ruft den Namen eures Gottes an, und ich rufe den Namen des Herrn an. Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott." Und alles Volk antwortete: "So ist es recht!"
25
Hierauf sagte Elija zu den Propheten des Baal: "Wählt euch einen von den Stieren aus und richtet ihn zuerst her! Denn ihr seid die Mehrheit. Dann ruft den Namen eures Gottes an; aber Feuer dürft ihr nicht anlegen."
26
Sie nahmen den Stier, den er ihnen überließ, richteten ihn her und riefen vom Morgen bis zum Mittag den Namen des Baal an, indem sie schrien: "Baal, erhöre uns!" Aber es kam kein Laut und keine Antwort. Dabei tanzten sie um den Altar herum, den man errichtet hatte.
27
Als es Mittag geworden war, verhöhnte Elija sie mit den Worten: "Ruft recht laut! Er ist ja ein Gott. Vielleicht ist er beschäftigt oder beiseite gegangen oder verreist. Vielleicht schläft er auch und muß erst aufwachen."
28
Da schrien sie sehr laut und brachten sich, wie es bei ihnen Sitte ist, mit Schwertern und Lanzen Einschnitte bei, bis das Blut an ihnen herabrann.
29
Als der Mittag vorüber war, gerieten sie ins Rasen bis zur Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt. Doch es kam kein Laut, keine Antwort, keine Erhörung.
30
Nunmehr forderte Elija das ganze Volkauf: "Tretet zu mir heran!" Das ganze Volk trat zu ihm hin. Er richtete nun den niedergerissenen Altar des Herrn wieder auf.
31
Entsprechend der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an den das Wort des Herrn ergangen war: "Israel soll dein Name sein," nahm Elija zwölf Steine.
32
Aus den Steinen erbaute er einen Altar im Namen des Herrn und zog rings um den Altar einen Graben, groß genug, um zwei Maß Korn aufzunehmen.
33
Dann schichtete er das Holz auf, zerstückelte den Stier und legte ihn auf das Holz.
34
Hierauf befahl er: "Füllt vier Krüge mit Wasser und gießt es auf das Brandopfer und über das Holz!" Er gebot: "Tut es noch einmal!" Sie taten es noch einmal. Hierauf befahl er: "Tut es zu drittenmal!" Und sie taten es zum drittenmal,
35
so daß das Wasser rings um den Altar floß. Auch den Graben ließ er mit Wasser füllen.
36
Als dann die Zeit kam, wo man das Speiseopfer darzubringen pflegt, trat der Prophet Elija herzu und betete: "Herr, Gott Abrahams, Isaaks, und Israels, heute laß es kundwerden, daß du Israels Gott bist und ich dein Diener, und daß ich auf deinen Befehl hin dies alles getan habe!
37
Erhöre mich, Herr, erhöre mich und laß dieses Volk erkennen, daß du, Herr, der wahre Gott bist und ihre Herzen zur Umkehr gebracht hast!"
38
Da fiel das Feuer des Herrn herab und verzehrte das Brandopfer und das Holz, die Steine und die Erde und leckte das Wasser im Graben auf.
39
Als alle Leute das sahen, warfen sie sich auf ihr Antlitz nieder und riefen: "Der Herr ist der wahre Gott, der Herr ist der wahre Gott!"
40
Elija aber befahl ihnen: "Ergreift die Propheten des Baal! Laßt keinen von ihnen entrinnen!" Sie ergriffen sie, und Elija führte sie zum Bach Kischon hinab und machte sie dort nieder.

Die Dürre ist zu Ende

41
Hierauf sagte Elija zu Ahab: "Geh hinauf, iß und trink! Denn ich höre schon das Rauschen des Regens."
42
Ahab ging hinauf, um zu essen und zu trinken. Elija aber stieg auf den Gipfel des Karmel, beugte sich zur Erde nieder und barg sein Gesicht zwischen den Knien.
43
Dann gebot er seinem Diener: "Geh hinauf und halte Ausschau in der Richtung nach dem Meer zu!" Der stieg hinauf, schaute aus und meldete: "Es ist nichts zu sehen." Er antwortete: "Geh noch siebenmal hin!".
44
Beim siebten Mal meldete er: "Eben steigt ein Wölkchen vom Meer auf, klein wie eines Mannes Hand." Nun befahl er: "Geh, sage Ahab: Spanne an und fahre hinab, damit der Regen dich nicht aufhält!"
45
In kürzester Zeit aber war der Himmel schwarz durch Sturm und Wolken, und es fiel ein starker Regen. Ahab bestieg den Wagen und fuhr nach Jesreel.
46
Über Elija aber kam die Hand des Herrn, er gürtete seine Lenden und lief vor Ahab her bis in die Nähe von Jesreel.

Elia's Botschaft an Ahab

1
Eine lange Zeit darnach erging das Wort des Herrn an Elias im dritten Jahre also: Gehe hin und zeige dich Achab, dass ich wieder Regen auf den Erdboden kommen lasse.
2
Alsbald ging Elias hin, um sich Achab zu zeigen, es war aber eine gewaltige Hungersnot in Samaria.
3
Und Achab rief Abdias, den Vorsteher seines Hauses, Abdias aber fürchtete den Herrn sehr.
4
Denn als Jezabel die Propheten des Herrn ermordete, nahm er hundert Propheten und versteckte sie, je fünfzig und fünfzig, in Höhlen und versorgte sie mit Brot und Wasser.
5
Achab also sprach zu Abdias: Gehe durch das Land zu sämtlichen Wasserquellen und in alle Täler, ob wir etwa Gras finden können, um die Pferde und Maultiere am Leben zu erhalten, dass nicht alles Vieh umkomme.
6
Da teilten sie sich in das Land, um es zu durchziehen, Achab zog auf dem einen Wege und Abdias auf dem andern Wege allein.
7
Als nun Abdias auf dem Wege war, kam ihm Elias entgegen. Als er diesen erkannte, fiel er auf sein Angesicht nieder und sprach: Bist du es, mein Herr, Elias?
8
Dieser antwortete ihm: Ich bin es. Gehe hin und sage deinem Herrn: Elias ist da!
9
Er aber sprach: Was habe ich gesündigt, dass du mich, deinen Diener, in die Hand Achabs überlieferst, damit er mich töte?
10
So wahr der Herr, dein Gott, lebt, es gibt kein Volk noch ein Reich, wohin mein Herr nicht gesandt hätte, dich zu suchen; und wenn sie dann alle antworteten: Er ist nicht da! nahm er einen Eid von jedem Reiche und Volke, dass man dich nicht gefunden habe.
11
Und jetzt sagst du mir: gehe hin und sage deinem Herrn: Elias ist da!
12
Wenn ich nun vor dir weggehe, so wird der Geist des Herrn dich an einen Ort tragen, den ich nicht kenne, und komme ich dann, um es Achab zu verkünden, und er findet dich nicht, so wird er mich töten; und doch fürchtet dein Diener den Herrn von seiner Jugend an.
13
Ist es denn dir, meinem Herrn, nicht kundgetan worden, was ich getan habe, als Jezabel die Propheten des Herrn tötete, dass ich von den Propheten des Herrn hundert, je fünfzig und fünfzig, in Höhlen versteckte und sie mit Brot und Wasser versorgte?
14
Und nun sprichst du: Gehe hin und sage deinem Herrn: Elias ist da! damit er mich töte?
15
Elias aber sprach: So wahr der Herr der Heerscharen lebt, vor dessen Angesicht ich stehe, heute werde ich mich vor ihm zeigen.
16
Da zog Abdias dem Achab entgegen und zeigte es ihm an und Achab kam dem Elias entgegen.
17
Als er ihn sah, sprach er: Bist du es, der Israel in Verwirrung bringt?
18
Er sprach: Nicht ich habe Israel in Verwirrung gebracht, sondern du und das Haus deines Vaters, die ihr die Gebote des Herrn verlassen habt und Baalen nachgegangen seid.
19
Nun aber sende hin und versammle das gesamte Israel zu mir auf den Berg Karmel und die vierhundertfünfzig Propheten Baals und die vierhundert Propheten der Haine, welche von dem Tische Jezabels essen.

Elia's Sieg auf dem Berg Karmel

20
Da sandte Achab zu allen Söhnen Israels und versammelte die Propheten auf dem Berge Karmel.
21
Elias aber trat vor das ganze Volk und sprach: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so folget ihm nach; ist es aber Baal, so folget diesem. Und das Volk antwortete ihm kein Wort.
22
Da sprach Elias abermals zum Volke: Ich bin allein noch als Prophet des Herrn übrig geblieben, der Propheten Baals aber sind vierhundertfünfzig.
23
Man gebe uns zwei Rinder, dann mögen jene sich ein Rind erwählen und es zerstückeln und auf Holzscheite legen, jedoch kein Feuer anzünden.
24
Alsdann rufet die Namen euerer Götter an. Und ich werde den Namen meines Herrn anrufen und der Gott, der alsdann mit Feuer erhört, dieser soll Gott sein. Da antwortete das ganze Volk und sprach: Der Vorschlag ist gut.
25
Elias also sprach zu den Propheten des Baal: Wählet zuerst ihr euch ein Rind und richtet es zu, denn ihr seid viele, und rufet die Namen eurer Götter an, aber leget kein Feuer darunter an.
26
Da nahmen sie das Rind, das er ihnen gegeben hatte, und richteten es zu; und sie riefen den Namen Baals an vom Morgen bis zum Mittag, indem sie sprachen: Baal, erhöre uns! Aber da war kein Laut und niemand, der antwortete, und sie sprangen über den Altar, den sie gemacht hatten.
27
Als es nun schon Mittag war, verspottete Elias sie und sprach: Rufet lauter, er ist ja ein Gott! Vielleicht ist er im Gespräche oder im Gasthause oder auf der Reise oder er schläft vielleicht, dass er aufgeweckt werden muss.
28
So riefen sie denn mit lauter Stimme und machten sich nach ihrem Gebrauche Einschnitte mit Messern und Pfriemen, bis sie mit Blut bedeckt waren.
29
Als aber Mittag vorüber war und über ihrer Gaukelei die Zeit gekommen war, zu der man das Opfer darzubringen pflegt, und noch immer kein Laut zu hören war und niemand auf ihr Gebet antwortete oder merkte,
30
sprach Elias zu dem ganzen Volke: Kommet zu mir her. Als nun das Volk zu ihm trat, richtete er den Altar des Herrn, der zerstört war, auf.
31
Und er nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an welchen das Wort des Herrn also erging: Israel soll dein Name sein!
32
Und er baute aus den Steinen einen Altar im Namen des Herrn und machte eine Wassergrube, etwa zwei Furchen breit, rings um den Altar,
33
sodann schichtete er das Holz auf, zerteilte das Rind, legte es auf die Holzscheite
34
und sprach: Füllet vier Krüge mit Wasser und gießet es auf das Brandopfer und auf das Holz! Und wiederum sprach er: tuet es noch einmal! Und als sie es zum zweiten Mal getan hatten, sprach er: Tuet es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal,
35
so dass das Wasser rings um den Altar floss und die Grube sich mit Wasser füllte.
36
Als es nun schon Zeit war, das Brandopfer darzubringen, trat der Prophet Elias hinzu und sprach: Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Zeige heute, dass du der Gott Israels bist und ich dein Diener und dass ich dies alles nach deinem Befehle getan habe.
37
Erhöre mich, Herr, erhöre mich, damit dieses Volk inne werde, dass du, Herr, Gott bist und du ihr Herz wieder gewendet hast!
38
Da fiel Feuer vom Herrn herab und verzehrte das Brandopfer, das Holz und die Steine, auch den Staub und das Wasser, das in der Wassergrube war, leckte es auf.
39
Als das ganze Volk dies sah, fiel es auf sein Angesicht und sprach: Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!
40
Elias sprach zu ihnen: Greifet die Propheten Baals, dass auch nicht einer von ihnen entrinne! Da ergriffen sie dieselben und Elias führte sie an den Bach Kison und tötete sie daselbst.

Die Dürre ist zu Ende

41
Hierauf sprach Elias zu Achab: gehe hinauf, iss und trink, denn es rauscht, als ziehe ein gewaltiger Regen heran.
42
Da ging Achab hin, um zu essen und zu trinken, Elias aber stieg auf den Gipfel des Karmel und warf sich zur Erde nieder, das Angesicht zwischen seinen Knieen bergend.
43
Und er sprach zu seinem Diener: Gehe hin und schaue gegen das Meer aus. Dieser ging hin und schaute aus und sprach: Es ist nichts da! Da sprach er wiederum zu ihm: Gehe wieder hin, siebenmal!
44
Beim siebten Mal aber, siehe, da kam ein kleines Wölkchen wie eines Mannes Fußspur vom Meere her herauf und er sprach: Gehe hin und sage zu Achab: Spanne deinen Wagen an und fahre fort, dass der Regen dich nicht überfalle!
45
Und während er sich hierhin und dorthin wandte, siehe, da ward der Himmel finster und es kamen Wolken und Wind und ein starker Regen. Alsbald machte Achab sich auf und zog nach Jezrahel.
46
Und die Hand des Herrn kam über Elias, er gürtete seine Lenden und lief vor Achab her, bis er nach Jezrahel kam.