Gottes Neue Bibel

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 12 -

Judas Gefangenschaft wird geschildert

1
Das Wort des Herrn erging an mich:
2
"Menschensohn, du wohnst mitten unter einem widerspenstigen Geschlecht, das Augen hat zum Sehen und doch nicht sieht, das Ohren hat zum Hören und doch nicht hört. Wahrlich, sie sind ein widerspenstiges Geschlecht.
3
Darum, o Menschensohn, mache dir eine Reiseausrüstung zurecht und ziehe fort vor ihren Augen am hellen Tag! Wandere vor ihren Augen von einem Ort zum anderen! Vielleicht verstehen sie es; denn sie sind ein widerspenstiges Geschlecht.
4
Bringe deine Sachen wie Reisegepäck bei Tag vor ihren Augen hinaus! Du selbst ziehe am Abend vor ihren Augen fort, wie ein Gefangener fortzieht.
5
Brich vor ihren Augen ein Loch durch die Wand und gehe durch dasselbe hindurch!
6
Nimm vor ihren Augen deine Reiseausrüstung auf die Schultern und trage sie im Dunkeln fort! Verhülle dabei dein Angesicht und sieh dir das Land nicht an! Denn ich mache dich zu einem Zeichen für das Haus Israel."
7
Ich tat so, wie mir befohlen war. Ich brachte meine Habseligkeiten wie das Reisebündel eines Gefangenen am hellen Tag hinaus. Am Abend brach ich mir mit der Hand ein Loch durch die Wand und zog im Dunkeln hinaus. Auf den Schultern trug ich vor ihren Augen mein Bündel.
8
Am anderen Morgen erging das Wort des Herrn an mich:
9
"Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Geschlecht, zu dir gesagt:>Was tust du da?<
10
Verkünde ihnen: So spricht der allmächtige Herr: > Auf den Fürsten bezieht sich dieser Gottesspruch gegen Jerusalem und gegen das ganze Haus Israel, das darin wohnt.<
11
Sage:>Ich bin für euch ein Zeichen. Wie ich getan habe, wird es ihnen ergehen. In die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie wandern.
12
Der Fürst in ihrer Mitte wird ein Bündel auf seine Schultern nehmen und im Finstern ausziehen. Man wird die Mauern durchbrechen, um ihn hinauszubringen. Sein Gesicht wird er verhüllen, um mit seinen Augen das Land nicht zu sehen.
13
Ich aber werde mein Netz über ihn ausbreiten, und er wird in meiner Schlinge gefangen werden. Ich werde ihn nach Babel bringen, in das Land der Chaldäer. Er wird es aber nicht sehen und dort sterben.
14
Seine ganze Umgebung aber, seine Helfer und all seine Kriegsscharen, will ich in alle Winde zerstreuen und hinter ihnen her das Schwert zücken.
15
Sie werden erfahren, daß ich der Herr bin, wenn ich sie unter die Völker zerstreue und in die Länder versprenge.
16
Doch will ich einige von ihnen übriglassen vom Schwert, vom Hunger und von der Pest, damit sie unter den Völkern, zu denen sie kommen, all ihre Greuel erzählen, und auch diese erkennen, daß ich der Herr bin.<"

Das Gericht wird nicht aufgeschoben

17
Das Wort des Herrn erging an mich:
18
"Menschensohn, iß dein Brot in Schrecken und trinke dein Wasser in Zittern und Zagen!
19
Verkünde dem Volk im Land: So spricht der allmächtige Herr von den Bewohnern Jerusalems im Land Israel:>Sie werden in Angst ihr Brot essen und in Verzweiflung ihr Wasser trinken; denn das Land soll verwüstet werden, seiner Fülle beraubt wegen der Gottlosigkeit all seiner Bewohner.
20
Die bewohnten Städte sollen veröden, und das Land soll zur Wüste werden. So werdet ihr erfahren, daß ich der Herr bin.<"
21
Das Wort des Herrn erging an mich:
22
"Menschensohn, was für eine Redensart führt ihr da im Land Israel? Man sagt:>Lang ziehen die Tage sich hin, aber aus all den Weissagungen wird nichts.<
23
Darum sage zu ihnen: So spricht der allmächtige Herr:>Ich mache Schluß mit dieser Redensart. Man soll sie in Israel nicht mehr gebrauchen.< Sage ihnen vielmehr:>Nahe sind die Tage und die Worte all der Weissagungen.
24
Denn es soll hinfort kein trügerisches Gesicht und keine täuschende Weissagung mehr geben im Haus Israel.
25
Denn ich, der Herr, rede. Das Wort, das ich rede, wird sich erfüllen ohne Verzug. Ja, in euren Tagen, ihr widerspenstiges Geschlecht, will ich das Wort ergehen lassen und es auch erfüllen<"; - Spruch des allmächtigen Herrn.
26
Das Wort des Herrn erging an mich:
27
"Menschensohn, siehe, das Haus Israel sagt:>Die Vision, die dieser schaut, geht erst nach vielen Tagen in Erfüllung; er weissagt auf eine ferne Zeit.<
28
Darum sage ihnen: So spricht der allmächtige Herr:>Das, was ich sage, wird keinen Aufschub erleiden. Das Wort, das ich rede, wird sich erfüllen<," - Spruch des allmächtigen Herrn.

Judas Gefangenschaft wird geschildert

1
Und das Wort des Herrn erging an mich also:
2
Menschensohn! Du wohnst inmitten des widerspenstigen Hauses, die Augen haben, um zu sehen, und nicht sehen, Ohren, um zu hören, und nicht hören; denn sie sind ein widerspenstiges Haus.
3
Deshalb, o Menschensohn! Bereite dir Reisegerät und wandere fort bei hellem Tage vor ihren Augen und wandere vor ihren Augen von deiner Stätte an einen anderen Ort, vielleicht dass sie darauf achten; denn sie sind ein widerspenstiges Haus.
4
Und ich schaffe dein Gerät, wie Gerät zur Auswanderung, bei hellem Tage vor ihren Augen hinaus; du selbst aber ziehe am Abend vor ihren Augen fort, wie ein Wanderer auszuziehen pflegt.
5
Vor ihren Augen durchbrich die Wand und gehe durch dieselbe hinaus.
6
Vor ihren Augen hebe es auf die Schultern und im Dunkeln schaffe es hinaus, verhülle dein Angesicht und siehe das Land nicht; denn ich habe dich zum Wahrzeichen für das Haus Israel gemacht.
7
Da tat ich also, wie der Herr mir befohlen hatte; ich brachte mein Gerät hinaus wie Wandergerät bei Tag und am Abend durchbrach ich mit der Hand die Wand und ich zog aus im Dunkeln, auf den Schultern tragend vor ihren Augen.
8
Da erging am Morgen an mich das Wort des Herrn also:
9
Menschensohn! Hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir gesagt: Was tust du da?
10
Sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Diese Last gilt dem Fürsten zu Jerusalem und dem ganzen Hause Israel in dessen Mitte.
11
Sprich: Ich bin ein Wahrzeichen für euch; wie ich getan, so wird ihnen geschehen, in die Verbannung und in die Gefangenschaft werden sie ziehen.
12
Der Fürst aber in ihrer Mitte wird auf den Schultern tragen und wird im Dunkeln fortziehen; man wird die Mauer durchbrechen, um ihn hinauszuschaffen; sein Gesicht wird er verhüllen, dass er das Land nicht mit Augen sehe.
13
Und ich werde mein Netz über ihn breiten und er wird in meinem Garn gefangen werden, ich werde ihn nach Babylon in das Land der Chaldäer bringen, doch soll er es nicht sehen, und daselbst wird er sterben.
14
Und alle, die um ihn her sind, seinen Beistand und seine Kriegsscharen werde ich in alle Winde zerstreuen und hinter ihnen her das Schwert zücken.
15
So sollen sie erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich sie unter die Völker versprenge und in die Länder zerstreue.
16
Doch werde ich etliche wenige von ihnen vom Schwerte, vom Hunger und von der Seuche übrigbleiben lassen, damit sie alle Abscheulichkeiten jener unter den Völkern, wohin sie kommen, erzählen können, und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin.

Das Gericht wird nicht aufgeschoben

17
Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
18
Menschensohn! Iss dein Brot in Schrecken und trink dein Wasser in Eile und Trauer!
19
Und sprich zu dem Volke des Landes: So spricht der Herr, Gott, zu den Bewohnern von Jerusalem im Lande Israel: Sie werden ihr Brot in Sorgen essen und ihr Wasser in Gram trinken, auf dass ihr Land wüste liege, seiner Fülle beraubt, um der Verschuldung aller seiner Bewohner willen.
20
Und die Städte, welche jetzt bewohnt sind, sollen vereinsamt werden, das Land wird öde werden und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr bin.
21
Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
22
Menschensohn! Was habt ihr für eine Redeweise im Lande Israel, dass man sagt: „Die Tage ziehen sich in die Länge hin und jegliches Gesicht ist nichtig?“
23
Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Ich will dieser Redeweise ein Ende machen und das Volk soll sie nicht mehr im Munde führen in Israel, vielmehr sage ihnen, dass die Tage nahe sind und der Ausspruch jeglichen Schauens.
24
Denn fortan soll kein Gesicht mehr eitel und keine Weissagung mehr zweifelhaft sein inmitten der Söhne Israels.
25
Denn ich, der Herr, werde reden und jedes Wort, das ich spreche, soll in Erfüllung gehen und nicht weiter hinausgeschoben werden; sondern in euren Tagen, widerspenstiges Haus! will ich ein Wort reden und will es auch ausführen, spricht der Herr, Gott.
26
Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
27
Menschensohn! Siehe, die vom Hause Israel sagen: Das Gesicht, welches er schaut, geht auf eine ferne Zukunft und er weissagt auf ferne Zeiten.
28
Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr, Gott: Nicht werden sich alle meine Worte weit hinausziehen; das Wort, welches ich spreche, soll in Erfüllung gehen, spricht der Herr, Gott.