Gottes Neue Bibel

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 4 -

Die Belagerung Jerusalems wird geschildert

1
"Du Menschensohn, nimm dir einen Ziegel, lege ihn vor dich hin und zeichne darauf eine Stadt ein, nämlich Jerusalem!
2
Dann eröffne gegen sie die Belagerung, baue Belagerungstürme gegen sie und führe einen Wall gegen sie auf! Dann schlage Lager gegen sie auf und stelle ringsum Sturmböcke gegen sie auf!
3
Hierauf nimm dir eine eiserne Pfanne und stelle sie als eiserne Mauer zwischen dich und die Stadt! Dann wirf drohende Blicke auf sie, als würde sie belagert, und als seist du ihr Belagerer! Dies ist ein Vorzeichen für das Haus Israel.
4
Sodann lege dich auf deine linke Seite und nimm die Schuld des Hauses Israel auf sie; soviel Tage du auf ihr liegst, sollst du ihre Schuld tragen.
5
Ich will dir ihre Sündenjahre als ebensoviele Tage anrechnen, nämlich 390 Tage, während derer du die Schuld des Hauses Israel tragen sollst.
6
Wenn du damit fertig bist, lege dich wiederum auf die rechte Seite und nimm die Schuld des Hauses Juda vierzig Tage lang auf dich; für jedes Jahr berechne ich dir einen Tag.
7
Du sollst dabei dein Angesicht auf die Belagerung Jerusalems richten. Dein Arm sei ausgestreckt. So sollst du gegen es weissagen.
8
Siehe, ich lege dir Fesseln an, damit du dich nicht von einer Seite auf die andere wenden kannst, bis du die Tage deiner Bedrängnis überstanden hast.
9
Nimm dir Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Wicken, tue sie in ein Gefäß und bereite dir Brot daraus! Solange du auf deiner Seite liegst, 390 Tage, sollst du davon essen.
10
Deine Speise, von der du dich nährst, soll abgewogen zwanzig Schekel den Tag betragen; von Zeit zu Zeit sollst du davon essen.
11
Auch das Wasser sollst du abgemessen trinken, nämlich ein Sechstel Hin; von Zeit zu Zeit sollst du es trinken.
12
Das Brot sollst du wie Gerstenkuchen zubereitet essen; auf Menschenunrat sollst du es vor ihren Augen backen."
13
Und der Herr sprach: "Ebenso werden die Söhne Israels unreine Speien essen unter den Heiden, wohin ich sie verstoßen werde."
14
Ich entgegnete: "Ach, allmächtiger Gott, ich habe mich nie durch Unreines befleckt; Fleisch von gefallenen oder zerrissenen Tieren habe ich von Jugend an bis jetzt noch nie gegessen; verdorbenes Fleisch kam noch nie in meinen Mund."
15
Er antwortete mir: "Gut, ich will dir Rindermist statt Menschenunrat gestatten. Damit magst du dein Brot backen."
16
Weiter sagte er zu mir: "Menschensohn, siehe, ich will in Jerusalem den Stab des Brotes zerbrechen. Sie werden das Brot abgewogen und mit Angst essen müssen. Auch das Wasser werden sie abgemessen und mit Entsetzen trinken müssen.
17
Sie werden an Brot und Wasser Mangel haben und einer wie der andere verschmachten und ob ihrer Schuld dahinschwinden.

Die Belagerung Jerusalems wird geschildert

1
Und du, o Menschensohn! Nimm dir einen Ziegelstein und lege ihn vor dich hin und zeichne auf denselben die Stadt Jerusalem.
2
Und stelle eine Belagerung um dieselbe an und baue Bollwerke und wirf einen Damm auf und lass ein Heer sich wider sie lagern und stelle ringsum Sturmböcke auf!
3
Nimm dann eine eiserne Pfanne und stelle sie als eiserne Mauer zwischen dich und zwischen diese Stadt und richte dein Angesicht auf diese und sie sei im Belagerungszustande und du belagere sie. Dies ist ein Zeichen für das Haus Israel.
4
Hierauf lege dich auf deine linke Seite und lade die Verschuldungen des Hauses Israel auf dieselbe; so viele Tage, als du auf derselben liegst, sollst du ihre Verschuldung tragen.
5
Ich gebe dir aber so viele Tage, als ihre Verschuldung Jahre zählt, dreihundert und neunzig Tage, dass du die Verschuldung Israel tragest.
6
Und wenn du dies vollendet hast, so lege dich noch einmal auf deine rechte Seite und nimm die Verschuldung des Hauses Juda auf dich vierzig Tage lang; einen Tag für ein Jahr, einen Tag, sage ich, bestimme ich dir für ein Jahr.
7
Auch richte dein Angesicht auf die Belagerung Jerusalems und dein Arm sei ausgestreckt und weissage wider dasselbe.
8
Siehe, ich werde dir Fesseln anlegen, dass du dich nicht von einer Seite auf die andere wenden kannst, bis die Tage deiner Belagerung zu Ende sind.
9
Nimm dir auch Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Spelt, und tue sie in ein Gefäß und bereite dir Brote daraus, der Zahl der Tage entsprechend, durch welche du auf deiner Seite liegst; dreihundert und neunzig Tage sollst du davon essen.
10
Und zwar soll deine Speise, mit der du dich nährst, jeden Tag zwanzig Sekel Gewicht haben; von einer Zeit zur andern iss dieselbe.
11
Auch trinke Wasser nach bestimmtem Maß, den sechsten Teil eines Hin, von einer Zeit zur andern sollst du es trinken.
12
Und zwar sollst du es als einen Aschkuchen von Gerste essen und vor ihren Augen mit Menschenkot bedecken.
13
Und der Herr sprach: So werden die Söhne Israels ihre Speise verunreinigt essen unter den Völkern, unter welche ich sie verstoßen werde.
14
Da sprach ich: Ach, ach, ach, Herr, Gott! siehe, meine Seele ward nie verunreinigt, Gefallenes oder von wilden Tieren Zerrissenes habe ich nie gegessen von meiner Jugend an bis jetzt und nie kam in meinen Mund unreines Fleisch.
15
Er aber sprach zu mir: Siehe, ich gestatte dir Rindermist statt des Menschenkotes, darauf magst du dein Brot bereiten.
16
Alsdann sprach er zu mir: Menschensohn! Siehe, ich will die Stütze des Brotes in Jerusalem zerbrechen und sie sollen das Brot nach dem Gewicht und in Ängsten essen und das Wasser nach bestimmtem Maß und in Bangen trinken,
17
dass sie aus Mangel an Brot und Wasser einer an des andern Seite hinstürzen und ob ihrer Verschuldungen verschmachten.