Gottes Neue Bibel

Das Buch Hiob (Ijob)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 32 -

Elihu widerspricht Hiobs Freunden

1
Jene drei Männer gaben es auf, Ijob Antwort zu geben, weil er nun in ihren Augen gerecht war.
2
Doch da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, von Bus aus der Sippe Ram. Über Ijob entbrannte sein Zorn, weil er sich Gott gegenüber für gerecht hielt.
3
Und über seine drei Freunde entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort mehr fanden und Ijob doch ins Unrecht setzten.
4
Elihu hatte mit seiner Rede an Ijob gewartet, weil jene an Jahren älter waren als er.
5
Als aber Elihu sah, daß jene drei Männer nichts mehr zu antworten wußten, packte ihn der Zorn.
6
Und Elihu, der Sohn Barachels, von Bus, hob an: "Zwar bin ich jung noch an Jahren, und ihr seid hochbetagt. Darum war ich zaghaft und scheute mich, euch mein Wissen zu zeigen.
7
Ich dachte: das Alter mag reden, die Fülle der Jahre tue ihre Weisheit kund! -
8
Doch nur der Geist, der im Menschen ist, nur des Allmächtigen Atem macht ihn verständig.
9
Nicht immer sind die Betagten die Weisen, nicht wissen, was recht ist, die Greise allein!
10
Darum sage ich nun: Hört mir zu! Auch ich will mein Wissen zeigen.
11
Denn seht: Eurer Worte habe ich geharrt, eurer Weisheit gelauscht, bis die rechten Worte ihr fändet.
12
Ich bin euch achtsam gefolgt; doch seht: Niemand hat Ijob überführt, sein Wort hat keiner von euch widerlegt!
13
Sagt nicht: Wir trafen auf Weisheit bei ihm, nur Gott kann ihn schlagen, kein Mensch!
14
Wider mich hat er keine Worte gerichtet - ich wäre ihm auch nicht mit euren Reden begegnet! -
15
Sie sind besiegt, einwenden können sie nichts mehr, ausgegangen sind ihnen die Worte!
16
Soll ich da noch warten, wo sie doch nicht mehr reden, wo sie dastehen und nichts mehr erwidern?
17
So will auch ich ihm mein Teil nun entgegnen, auch ich will zeigen mein Wissen!
18
Denn voll bin ich von Gedanken, in meinem Innern drängt mich der Geist.
19
Seht, mein Inneres gleicht jungem Wein, den man verschlossen hält. - Wie neue Schläuche will es bersten!
20
So muß ich reden, daß mir Erleichterung wird, muß öffnen die Lippen zur Antwort.
21
Für keinen Menschen nehme ich Partei, rede niemandem zu Gefallen.
22
Denn ich weiß nicht zu schmeicheln. - Mein Schöpfer raffte mich sonst wohl rasch hinweg.

Elihu widerspricht Hiobs Freunden

1
Jene drei Männer aber antworteten Job nicht mehr, weil er sich für gerecht hielt.
2
Und Eliu, der Sohn Barachels, der Buziter, vom Geschlechte Ram, ward zornig und ergrimmte über Job, weil dieser sich für gerecht vor Gott erklärte,
3
und er zürnte über seine Freunde, weil sie keine verständige Entgegnung gefunden, sondern Job nur verdammt hatten.
4
Eliu aber hatte gewartet, so lange Job redete; denn die, welche redeten, waren älter.
5
Als er aber sah, dass die drei nicht entgegnen konnten, ward er sehr zornig.
6
Und Eliu, der Sohn Barachels, der Buziter, begann und sprach: Ich bin jünger an Jahren, ihr aber seid älter; darum senkte ich das Haupt und scheute mich, euch meine Meinung kundzugeben.
7
Denn ich hoffte, das reifere Alter werde reden und die Menge der Jahre Weisheit lehren.
8
Allein, wie ich sehe, ist es der Geist in dem Menschen und die Eingebung des Allmächtigen, die Einsicht gibt.
9
Nicht die Bejahrten sind die Weisen und nicht die Greise sehen das Rechte ein.
10
Darum will ich reden: Höret mich, auch ich will euch meine Weisheit kundgeben!
11
Denn ich habe auf eure Reden gewartet, auf eure Weisheit gehorcht, bis ihr den Streit entschieden hättet,
12
und hatte acht, solange ich glaubte, ihr würdet etwas sagen; doch wie ich sehe, ist keiner von euch, der Job überführen und auf seine Reden antworten könnte.
13
Saget nicht etwa: Wir haben die Weisheit gefunden, Gott hat ihn niedergeworfen, nicht ein Mensch!
14
Er hat zu mir nichts geredet und ich will ihm nicht nach euern Reden entgegnen.
15
Sie sind erschrocken und entgegnen nichts mehr und haben sich selbst die Rede entzogen.
16
Da ich also wartete und sie nicht redeten, inne hielten und nicht weiter antworteten,
17
so will auch ich meinen Teil antworten und zeigen, was ich weiß.
18
Denn ich bin voll von Reden und der Geist beengt mich in meinem Innern.
19
Sehet, mein Inneres ist wie Most, der kein Lustloch hat, der neue Flaschen sprengt.
20
Ich will reden und mir ein wenig Luft machen, will meine Lippen auftun und antworten.
21
Ich werde keines Menschen Partei nehmen und werde Gott dem Menschen nicht gleichstellen,
22
denn ich weiß nicht, wie lange ich da sein werde und ob nicht über ein Kleines mein Schöpfer mich hinwegnimmt!