Gottes Neue Bibel

Das Buch Hiob (Ijob)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 5 -

Eliphas: Hiob wird von Gott gezüchtigt

1
Erhebe nur Klage! - Wer leiht deiner Ladung Gehör? An wen von den Engeln willst du dich wenden?
2
Den Toren tötet sein Unmut, das Leben kostet dem Narren sein Hader.
3
Ich sah einen Toren: Fest war er verwurzelt - doch plötzlich stürzte zusammen sein Haus.
4
Hilflos blieben zurück seine Kinder, ohne Anwalt wurden sie zertreten im Tor.
5
Hungrige zehren, was er geerntet; selbst aus Dornenhecken holen sie es sich heraus. Durstige lechzen nach seinem Besitz.
6
Denn nicht aus der Erde sprießt das Unheil, nicht aus dem Boden schießt Ungemach auf -
7
nein, der Mensch ist zum Leiden geboren, wie die Funken aus dem Feuer stieben empor.
8
Ich aber, ich ginge zu Gott, brächte vor Gott meine Sache,
9
vor ihn, dessen Walten groß und unfaßbar, von Wundern voll, die niemand zählt.
10
Regen schickt er über die Erde, gießt Wasser herab auf die Flur.
11
Tiefgebeugte hebt hoch er empor, glücklich macht er die Traurigen.
12
Der Listigen Pläne macht er zunichte, nichts Rechtes bringen ihre Hände zustande.
13
In ihrer eigenen Arglist fängt er die Klugen, zusammenbricht der Listigen Plan.
14
Der helle Tag ist für sie dunkel, wie bei Nacht tappen sie umher am Mittag.
15
Den Ausgeraubten entreißt er ihrem Rachen, den armen Wicht den Fängen des Starken.
16
Neue Hoffnung blüht auf dem Schwachen, die Bosheit muß schließen ihr Maul.
17
Siehe, glücklich der Mann, den Gott zurechtweist! - So verschmähe nicht des Allmächtigen Mahnung!
18
Er verbindet, wenn er verwundet; auch Heilung wirkt seine Hand, wenn er schlägt.
19
Retten wird er dich in sechserlei Nöten, in sieben trifft dich kein Unheil
20
In Hungersnot kauft er vom Tode dich los, zur Zeit des Krieges aus der Gewalt des Schwertes.
21
Vor der Zunge Geißel bist du geborgen; naht auch Verheerung - du kennst keine Furcht.
22
Spotten kannst du der Verwüstung des Hungers, vor den Tieren des Feldes brauchst du nicht zu bangen.
23
Du stehst ja im Bunde mit den Steinen des Feldes, die Tiere des Feldes sind dir friedlich gesinnt.
24
Da wirst du erfahren, daß voller Friede dein Zelt; du musterst dein Haus: an nichts hast du Mangel.
25
Du siehst sich mehren die Zahl deiner Kinder, deine Sprößlinge wachsen wie das Gras auf der Flur.
26
In sattem Alter steigst du ins Grab; wie eine Garbe liegst du zur Zeit der Reife.
27
Siehe, wir haben es ergründet! So ist es! Du aber merke es und präge es dir ein!"

Eliphas: Hiob wird von Gott gezüchtigt

1
So rufe denn, ob jemand ist, der dir antworte, und wende dich an irgend einen unter den Heiligen!
2
Wahrlich! Den Toren tötet sein Unmut, und den Einfältigen bringt sein Eifern um.
3
Ich sah den Toren fest gewurzelt, aber alsbald nannte ich seine Schönheit unselig.
4
Fern vom Wohlergehen blieben seine Kinder und wurden im Tore zertreten und keiner war, der sie rettete.
5
Seine Ernte aß der Hungrige, ihn selbst schleppte der Gewappnete hinweg und seine Reichtümer schlürften die Durstigen ein.
6
Denn nichts geschieht auf Erden ohne Ursache und nicht wächst der Schmerz aus dem Boden hervor.
7
Der Mensch ist zur Mühseligkeit geboren und der Vogel zum Fluge.
8
Darum wollte ich zu dem Herrn flehen und an Gott meine Rede richten,
9
der große und unerforschliche Dinge tut und Wunderbares ohne Zahl,
10
der über den Erdboden hin Regen gibt und auf alles Wasser strömen lässt,
11
der die Gebeugten hoch erhebt und die Trauernden zum Heile erhöht,
12
der die Anschläge der Boshaften zunichte macht, das ihre Hände nicht auszuführen vermögen, was sie begonnen,
13
der die Klugen in ihrer eigenen List fängt und den Ratschluss der Verschlagenen vereitelt.
14
Bei Tage fallen sie in Finsternis und wie zur Nachtzeit, so tappen sie am Mittag.
15
Doch er wird den Dürstigen vor dem Schwerte ihres Mundes retten und den Armen aus der Hand der Gewaltigen,
16
Und der Dürstige wird Hoffnung hegen, die Bosheit aber ihren Mund schließen.
17
Glückselig der Mensch, den Gott züchtigt! Darum verschmähe die Ahndung des Herrn nicht.
18
Denn er verwundet, aber heilt auch; er schlägt und seine Hände machen heil.
19
Aus sechs Drangsalen wird er dich erretten und in der siebenten wird dich nichts Böses treffen.
20
In Hungersnot wird er dich vom Tode erretten und im Kriege vom Streiche des Schwertes.
21
Vor der Geißel der Zunge wirst du geborgen sein und das Elend nicht fürchten, wenn es naht.
22
Bei Verwüstung und Hungersnot wirst du lachen und die wilden Tiere der Erde nicht fürchten,
23
sondern mit den Steinen des Landes wirst du im Bunde sein und die wilden Tiere der Erde werden mit dir Frieden halten.
24
Und du wirst erfahren, dass dein Zelt Frieden hat, und wirst deinen Wohlstand mustern und dich nicht versündigen.
25
Und du wirst erfahren, dass deine Nachkommenschaft zahlreich wird und deine Sprößlinge wie das Gras der Erde.
26
In voller Reife wirst du in das Grab steigen, wie Weizengarben zu ihrer Zeit eingebracht werden.
27
Siehe, wie wir es erforscht, so ist es; was du gehört hast, erwäge im Herzen!