Gottes Neue Bibel

Der Psalter (Psalmen)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 109 -

Das Lied der Verleumdeten

1
[Dem Chormeister; ein Psalm von David.] - Du Gott, dem mein Lob gilt, schweige nicht!
2
Denn ein Mund voll Frechheit, ein Mund voll Trug hat sich gegen mich aufgetan. Sie sprechen zu mir mit verlogener Zunge,
3
umgeben mich mit Worten voll Haß, befehden mich ohne Grund.
4
Für meine Liebe befeinden sie mich. Ich aber bete.
5
Gutes vergelten sie mir mit Bösem, mit Haß meine Liebe:
6
"Stelle gegen ihn einen Frevler auf! Ihm zur Rechten stehe ein Kläger!
7
Richtet man ihn, gehe er schuldig hervor! Sein Gebet sei geachtet wie Sünde!
8
Nur wenige Tage seien ihm beschieden! Sein Amt erhalte ein anderer!
9
Seine Kinder mögen zu Waisen werden, zu einer Witwe seine Frau!
10
Unstet mögen seine Kinder wandern und betteln, aus ihren verwüsteten Häusern vertrieben!
11
Der Wucherer soll seine sämtliche Habe erjagen, Fremde mögen erraffen sein mühsam Erspartes!
12
Er soll keinen haben, der ihn langmütig schont, und keinen, der sich erbarmt seiner Waisen!
13
Der Vernichtung soll sein Stamm verfallen! Erlöschen soll sein Name im nächsten Geschlecht!
14
Der Sünden seiner Väter gedenke der Herr! Ungetilgt bleibe die Schuld seiner Mutter!
15
Sie seien stets vor den Augen des Herrn! Ihr Gedächtnis tilge er auf Erden!"
16
Weil er nicht dachte, Erbarmen zu üben, den Dulder und Armen verfolgte, töten wollte den Verzagten.
17
Er liebte den Fluch: so treffe er ihn! Er verschmähte den Segen: so bleibe er ihm fern!
18
Er zog den Fluch an wie sein Gewand: Wie Wasser dringe er in sein Inneres ein, wie Öl in seine Glieder!
19
Wie ein Kleid sei er ihm, in das er sich hüllt, wie ein Gürtel, mit dem er sich ständig gürtet!
20
Es sei vom Herrn, das Los meiner Feinde, und derer, die Böses gegen mich reden.
21
Du aber, allmächtiger Herr, stehe mir zur Seite um deines Namens willen! Rette mich in deiner Huld und Güte!
22
Denn elend bin ich und arm! Mein Herz ist verwundet in mir.
23
Wie ein Schatten, wenn er sich neigt, schwinde ich dahin. Wie eine Heuschrecke schüttelt man mich ab.
24
Meine Knie schlottern vom Fasten, vor Magerkeit schrumpft ein mein Fleisch.
25
Ich bin ihnen zum Gespött geworden. Sie sehen mich und schütteln den Kopf.
26
Hilf mir, Herr, du mein Gott! In deiner Liebe errette mich!
27
Daß sie erkennen, daß deine Hand, o Herr, daß du selbst dies getan.
28
Ob sie auch fluchen: du wirst mich segnen. Ob sie auch aufstehen: sie werden zuschanden; dein Knecht jedoch wird frohlocken.
29
Schmach möge meine Kläger bedecken. Wie ein Mantel umhülle sie Schande.
30
Laut preisen soll mein Mund den Herrn, ihn loben inmitten der Menge.
31
Denn er steht dem Armen zur Rechten, ihn vor seinen Richtern zu retten.

Das Lied der Verleumdeten

1
Zum Ende, Psalm Davids.
2
O Gott! verschweige nicht mein Lob; denn der Mund des Sünders, der Mund des Arglistigen ist über mich aufgetan.
3
Sie reden wider mich mit arglistiger Zunge und umgeben mich mit Worten des Hasses und befeinden mich ohne Ursache.
4
Statt mich zu lieben, verleumden sie mich, ich aber bete fort und fort!
5
Sie vergelten mir Böses für Gutes und Hass für meine Liebe.
6
Bestelle über ihn einen Frevler und der Ankläger stehe zu seiner Rechten!
7
Wenn er gerichtet wird, gehe er als schuldig davon und sein Gebet werde zur Sünde.
8
Seiner Tage seien wenige und sein Amt erhalte ein anderer!
9
Seine Kinder sollen zu Waisen werden und sein Weib zur Witwe.
10
Unstet mögen seine Kinder umherirren und betteln gehen und hinausgestoßen werden aus ihren Wohnungen.
11
Der Wucherer spüre alle seine Habe auf und Fremde mögen rauben, was er mühsam erworben.
12
Niemand komme ihm zu Hilfe und keiner erbarme sich seiner Waisen.
13
Seine Nachkommenschaft werde ausgerottet, im ersten Geschlechte erlösche sein Name.
14
Der Schuld seiner Väter werde vor dem Herrn gedacht und die Versündigung seiner Mutter werde nicht ausgetilgt.
15
Sie seien vor dem Herrn immerdar und ihr Andenken verschwinde von der Erde;
16
weil er nicht gedachte, Barmherzigkeit zu üben,
17
sondern den Armen verfolgte und den Dürstigen, der zerschlagenen Herzens war, um ihn zu töten.
18
Er liebte den Fluch, so komme er über ihn; Segen mochte er nicht, nun bleibe er fern von ihm! Er zog den Fluch an wie ein Kleid und er drang wie Wasser in sein Inneres, wie Öl in sein Gebein.
19
Er werde ihm wie ein Kleid, das ihn bedeckt, und wie ein Gürtel, der ihn stets umschlingt.
20
Dies sei der Lohn für meine Verleumder von dem Herrn, für die, welche Böses wider meine Seele reden!
21
Du aber, Herr, Herr! tue Gutes an mir um deines Namens willen, denn lieblich ist deine Barmherzigkeit. Errette mich,
22
denn ich bin elend und arm und mein Herz ist betrübt in mir.
23
Wie ein Schatten, der sich neigt, werde ich hingerafft und werde verscheucht wie eine Heuschrecke.
24
Meine Knie werden kraftlos vom Fasten, und mein Fleisch zehrt ab aus Mangel an Öl.
25
Ich bin ihnen zum Hohn geworden, sie sehen mich und schütteln ihr Haupt.
26
Hilf mir, o Herr, mein Gott! errette mich nach deiner Barmherzigkeit
27
und lass sie erkennen, dass deine Hand dies ist, und du, Herr! es getan hast.
28
Mögen sie fluchen, du aber segne; die wider mich aufstehen, mögen beschämt werden, dein Diener aber möge sich freuen dürfen.
29
Mit Schande mögen bedeckt werden, die mich verleumden, wie mit einem Mantel von ihrer Schmach umhüllt werden.
30
Ich will den Herrn hochpreisen mit meinem Munde und inmitten vieler ihn loben.
31
Denn er steht dem Armen zur Rechten, meine Seele von ihren Verfolgern zu erretten.