Gottes Neue Bibel

Das Buch der Richter

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

 Zurück | Inhalt | Weiter 

- Kapitel 21 -

Ehefrauen für die Benjaminiter

1
Die Israeliten hatten in Mizpa den Schwur abgelegt: "Keiner von uns wird seine Tochter einem Benjaminiter zur Frau geben."
2
Als dann das Volk nach Bet-El gezogen war und dort bis zum Abend am Heiligtum verweilte, erhoben sie ihre Stimme, begannen laut zu weinen
3
und sagten: "Warum, o Herr, Gott Israels, mußte das in Israel geschehen, daß heute ein ganzer Stamm aus Israel fehlt?"
4
Am anderen Morgen in der Frühe erbauten sie dort einen Altar und brachten Brand- und Friedopfer dar.
5
Dann fragten die Israeliten: "Wer von allen Stämmen Israels ist nicht in die Versammlung zum Herrn hergekommen?" Man hatte nämlich jedem, der nicht nach Mizpa zum Herrn kommen würde, unter feierlichem Eid angedroht: "Er soll mit dem Tod bestraft werden!"
6
Jetzt aber tat es den Israeliten um ihren Bruderstamm Benjamin leid, und sie klagten: "Nun ist ein Stamm aus Israel abgehauen.
7
Wie verhelfen wir den übriggebliebenen zu Frauen, da wir doch beim Herrn geschworen haben, ihnen keine von unseren Töchtern zur Frau zu geben?"
8
Als sie nun nachfragten, ob etwa einer von den israelitischen Stämmen nicht nach Mizpa zum Herrn gekommen sei, zeigte sich, daß aus Jabesch-Gilead niemand ins Lager zu der Versammlung gekommen war.
9
Man musterte das Volk, und es stellte sich heraus, daß von den Bewohner von Jabesch-Gilead niemand anwesend war.
10
Da sandte die Gemeinde 12.000 von den tapfersten Männern dorthin mit dem Auftrag: "Zieht hin und erschlagt die Einwohner von Jabesch-Gilead mit dem Schwert, auch die Frauen und die Kinder!
11
Ihr sollt dabei so vorgehen: An jedem Mann und an jeder Frau, die schon einem Mann angehört hat, sollt ihr den Bann vollziehen!"
12
Sie fanden dann unter den Bewohnern von Jabesch-Gilead 400 jungfräuliche Mädchen, die noch keinem Mann angehört hatten. Diese brachten sie in das Lager nach Schilo im Land Kanaan.
13
Dann sandte die ganze Gemeinde hin, verhandelte mit den Benjaminitern, die in Sela-Rimmon waren, und bot ihnen freies Geleit an.
14
Hierauf erst kehrten die Benjaminiter zurück. Man übergab ihnen die Mädchen, die man von den Frauen von Jabesch-Gilead am Leben gelassen hatte. Aber sie reichten für sie nicht aus.
15
Da es dem Volk um die Benjaminiter leid tat, weil der Herr eine Lücke in die Stämme Israels gerissen hatte,
16
fragten die Ältesten der Gemeinde: "Wie sollen wir den übriggebliebenen zu Frauen verhelfen, nachdem die Frauen aus Benjamin ausgerottet sind?"
17
Sie sagten: "Den übriggebliebenen Benjaminitern verbleibt nur noch der Besitz. Es darf aber kein Stamm aus Israel verschwinden.
18
Wir können ihnen jedoch keine von unseren Töchtern zur Frau geben. Denn die Israeliten haben geschworen: Verflucht sei, wer an Benjamin eine Frau abgibt!"
19
Sie sagten nun: "Alljährlich findet ja das Fest des Herrn in Schilo statt, das nördlich von Bet-El, östlich von der Straße, die von Bet-El nach Sichem führt, und südlich von Lebona liegt,"
20
und gaben den Benjaminitern den Auftrag: "Geht und versteckt euch in den Weinbergen!
21
Sobald ihr nun seht, daß die Mädchen von Schilo herauskommen, um Reigentänze aufzuführen, brecht aus den Weinbergen hervor und raubt euch jeder seine Frau aus den Mädchen von Schilo! Dann kehrt ihr ins Land Benjamin zurück!
22
Wenn aber ihre Väter und Brüder kommen, um bei uns Klage zu führen, dann sagen wir ihnen: Vergebt uns! Denn wir haben im Krieg nicht für jeden eine Frau gewonnen. Wenn ihr sie ihnen nicht gebt, begeht ihr eine Sünde."
23
Die Benjaminiter führten den Befehl aus. Sie holten sich die erforderliche Anzahl Frauen aus den tanzenden Mädchen, die sie raubten, kehrten in ihren Erbbesitz zurück, bauten die Städte wieder auf und ließen sich darin nieder.
24
Auch die Israeliten kehrten in jener Zeit von dort heim, ein jeder zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht. Jeder ging von dort weg auf seinen Erbbesitz.
25
In jener Zeit gab es noch keinen König in Israel. Jeder tat, was ihm gefiel.

Ehefrauen für die Benjaminiter

1
Nun hatten die Söhne Israels in Maspha geschworen und gesagt: Keiner von uns darf den Söhnen Benjamins eine von seinen Töchtern als Frau geben.
2
Sie kamen also alle zum Hause Gottes nach Silo und setzten sich vor dem Angesichte Gottes bis zum Abend nieder, erhoben ihre Stimme und weinten mit lautem Schluchzen und riefen:
3
Warum, o Herr, du Gott Israels! musste dies Unglück unter deinem Volke geschehen, dass heute ein ganzer Stamm von uns hinweggenommen ist?
4
Am andern Tage standen sie früh auf, errichteten einen Altar, brachten auf demselben Brandopfer und Friedopfer dar und sprachen:
5
Wer aus allen Stämmen Israels ist nicht im Heere des Herrn mitgezogen? Mit schwerem Eidschwur nämlich hatten sie sich zu Maspha verpflichtet, die zu töten, welche ausblieben.
6
Und von Herzeleid über ihren Bruder Benjamin ergriffen, fingen die Söhne Israels an zu sagen: Es ist ein Stamm hinweggenommen aus Israel!
7
Woher sollen sie Frauen nehmen? Wir haben ja alle insgesamt geschworen, dass wir ihnen unsere Töchter nicht geben wollen.
8
Darum sprachen sie: Wer ist von allen Stämmen Israels, der nicht zu dem Herrn nach Maspha hinaufgezogen ist? Und siehe, es fand sich, dass die Einwohner von Jabes Galaad nicht in jenem Heere gewesen waren.
9
(Auch zur Zeit, wo man in Silo war, fand sich niemand von ihnen daselbst.)
10
Da sandten sie zehntausend tapfere Männer aus mit der Weisung: Ziehet hin und schlaget die Einwohner von Jabes Galaad mit der Schärfe des Schwertes, sowohl ihre Weiber als ihre Kinder.
11
Doch dies müsst ihr beobachten: Alles, was männlich ist, und die Frauen, welche schon Männer erkannt haben, tötet; aber die Jungfrauen lasset am Leben!
12
Und es fanden sich aus Jabes Galaad vierhundert Jungfrauen, welches keines Mannes Ehebett kannten; diese brachten sie in das Lager zu Silo im Lande Chanaan.
13
Und sie sandten Boten zu den Söhnen Benjamins, welche auf der Felsenhöhle von Remmon waren, und entboten ihnen, sie wollten sie in Frieden aufnehmen.
14
Zu jener Zeit kamen die Söhne Benjamins, und man gab ihnen Frauen von den Töchtern von Jabes Galaad; andere aber fanden sie keine, die man ihnen auf gleiche Weise hätte geben können.
15
Da schmerzte es ganz Israel sehr und es bereute, einen Stamm in Israel dem Untergange geweiht zu haben,
16
und die Ältesten sprachen: Was sollen wir mit den Übriggebliebenen tun, die noch keine Frauen erhalten haben? Denn alle Frauen in Benjamin sind gefallen!
17
Mit großer Sorgfalt und mit allem Eifer haben wir Vorsorge zu treffen, dass nicht ein Stamm aus Israel ausgetilgt werde.
18
Denn unsere Töchter können wir ihnen nicht geben; sind wir doch durch den Eidschwur und den Fluch gebunden, da wir sprachen: Verflucht sei, wer den Benjamitern von seinen Töchtern ein Weib gibt!
19
Sie fassten also den Beschluss und sprachen: Sehet, es ist das Jahresfest des Herrn in Silo, welches nördlich von der Stadt Bethel und östlich von dem Wege liegt, der von Bethel nach Sichem führt, und südlich von der Stadt Lebona.
20
Und sie befahlen den Söhnen Benjamins und sprachen: Gehet hin und haltet euch in den Weinbergen verborgen!
21
Und wenn ihr die Töchter von Silo zum Reigen, wie gebräuchlich, herausziehen seht, so brechet schnell aus den Weinbergen hervor und raubet euch aus ihnen ein jeder ein Weib und gehet in das Land Benjamin.
22
Wenn dann ihre Väter und Brüder kommen und anfangen wider euch zu klagen und zu rechten, so wollen wir ihnen sagen: Habet Erbarmen mit ihnen; denn sie haben dieselben nicht nach Kriegsrecht oder als Sieger geraubt, sondern ihr habt, da sie darum baten, sie nehmen zu dürfen, ihnen dieselben nicht gegeben, und die Schuld ist also auf eurer Seite.
23
Hierauf taten die Söhne Benjamins, wie ihnen geboten war; und sie raubten sich, so viel ihrer waren, ein jeder aus den Tanzenden, ein Weib und zogen fort in ihren Besitz und bauten sich Städte und wohnten darin.
24
Auch die Söhne Israels kehrten nach ihren Stämmen und Familien in ihre Wohnungen zurück. Zu jener Zeit war kein König in Israel, sondern jeder tat, was ihm recht dünkte.