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Gottes Neue Bibel

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Volksbibel 2000

- Kapitel 18 -

Ein falsches Sprichwort widerlegt

1
Es erging das Wort des Herrn an mich:
2
"Wie kommt ihr dazu, dieses Spottwort im Land Israel im Mund zu führen:>Saure Trauben haben die Väter gegessen, und den Kinder wurden die Zähne stumpf?<
3
So wahr ich lebe!," - Spruch des allmächtigen Herrn - "niemand mehr von euch soll dieses Spottwort in Israel im Munde führen.
4
Seht, alle Seelen gehören mir; die Seele des Vaters wie die Seele des Sohnes, mir gehören sie. Die Seele, die sündigt, die soll sterben.
5
Wenn ein Mann gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt,
6
auf den Bergen kein Opferfleisch ißt und seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel erhebt, mit der Frau seines Nächsten nicht sündigt und einer Frau gegenüber die Reinheitsgesetze wahrt,
7
niemanden bedrückt, dem Schuldner sein Pfand zurückgibt, keine Erpressung verübt, sein Brot dem Hungrigen gibt und den Nackten kleidet,
8
nicht auf Wucher ausleiht, keinen Zins nimmt, seine Hand vom Unrecht fernhält, zwischen Mann und Mann ehrlich Recht spricht,
9
nach meinen Satzungen wandelt und meine Gebote getreulich hält, der ist gerecht, er soll leben," - Spruch des allmächtigen Herrn.
10
"Wenn jemand einen gewalttätigen Sohn hat, der Blut vergießt und jene Sünden begeht, -
11
wenn er selbst all dieses auch nicht tut -, wenn der (Sohn) also auf den Bergen Opferfleisch ißt, die Frau seines Nächsten entehrt,
12
Elende und Bedürftige bedrückt, Erpressung verübt, das Pfand nicht zurückgibt, seine Augen zu den Götzen erhebt, Greuel verübt,
13
auf Wucher leiht und Zins nimmt, sollte er leben? Nein, er wird nicht leben! Weil er all diesen Greuel verübt, muß er unfehlbar sterben. Er trägt die Schuld an seinem Blut.
14
Wenn er aber einen Sohn hat, der alle Sünden sieht, die sein Vater begeht, und obwohl er sie sieht, doch nichts dergleichen tut,
15
also nicht auf den Bergen Opferfleisch ißt, seine Augen nicht zu den Götzen des Hauses Israel erhebt, sich nicht mit der Frau seines Nächsten vergeht,
16
niemand bedrückt, das Pfand nicht wegnimmt, keine Erpressung verübt, dem Hungrigen sein Brot gibt, den Nackten kleidet,
17
seine Hand vom Frevel fernhält, nicht Wucher und Zins nimmt, meine Satzungen beobachtet und in meinen Geboten wandelt, der soll nicht sterben wegen der Schuld seines Vaters, sondern unfehlbar leben.
18
Sein Vater, der Bedrückung verübt und Erpressung an anderen begangen und, was nicht gut war, inmitten seines Volkes getan hat, wahrlich, der muß wegen seiner Schuld sterben.

Wende dich und lebe

19
Ihr fragt:>Warum trägt der Sohn nicht die Schuld seines Vaters?< Darum, weil der Sohn Recht und Gerechtigkeit geübt, alle meine Satzungen beobachtet und nach ihnen gehandelt hat, wahrlich, deshalb soll er leben.
20
Die Seele, die sündigt, die wird sterben. Der Sohn aber soll nicht die Schuld des Vaters tragen, und der Vater soll nicht die Schuld des Sohnes tragen. Dem Gerechten wird der Lohn der Gerechtigkeit, dem Gottlosen der Lohn der Gottlosigkeit.
21
Wenn aber der Gottlose von all seinen Sünden, die er begangen hat, sich bekehrt und all meine Satzungen beobachtet und Recht und Gerechtigkeit übt, wird er sicherlich leben. Er soll nicht sterben!
22
Alle seine Missetaten, die er begangen hat, sollen ihm nicht angerechnet werden. Um seiner Gerechtigkeit willen, die er geübt hat, soll er leben.
23
Sollte ich denn Wohlgefallen haben am Tod des Gottlosen," - Spruch des allmächtigen Herrn - "und nicht vielmehr daran, daß er sich von seinem Wandel bekehre und lebe?
24
Wenn sich aber der Gerechte von seiner Gerechtigkeit abwendet und Frevel verübt nach dem Vorbild all der Greuel, die der Gottlose verübt, sollte er, wenn er solches tut, leben? Nein, all sein gerechtes Tun, das er vollbracht, wird ihm nicht angerechnet werden. Wegen des Treubruchs, den er begangen, und wegen der Sünde, die er getan hat, wird er sterben.
25
Ihr sagt:>Der Weg des Herrn ist nicht gerecht.< Höre doch, Haus Israel: Mein Weg soll nicht gerecht sein? Sind nicht vielmehr eure Wege nicht gerecht?
26
Wenn sich der Gerechte von seiner Gerechtigkeit abwendet und Frevel verübt und darüber stirbt, stirbt er wegen seines Frevels, den er verübt hat.
27
Wendet sich aber der Gottlose von seiner Gottlosigkeit ab, die er verübt hat, und übt er Recht und Gerechtigkeit, wird er sein Leben erhalten.
28
Wenn er Einsicht annimmt und sich von all seinen Freveltaten, die er verübt hat, abwendet, soll er leben und nicht sterben.
29
Doch das Haus Israel spricht:>Der Weg des Herrn ist nicht gerecht!< - Meine Wege sollen nicht gerecht sein, Haus Israel? Sind nicht vielmehr eure Wege nicht gerecht?
30
Darum werde ich einen jeden von euch nach seinem Wandel richten, Haus Israel," - Spruch des allmächtigen Herrn. - "Bekehrt euch und wendet euch ab von all euren Sünden, damit sie für euch nicht weiter den Anstoß zur Schuld bilden!
31
Werft von euch alle Sünden, die ihr begangen habt, und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Denn wozu wolltet ihr sterben, Haus Israel?
32
Ich habe ja kein Wohlgefallen am Tod dessen, der sterben soll," - Spruch des allmächtigen Herrn. - "Bekehrt euch und lebt!