Gottes Neue Bibel

Das Hohelied Salomos

Volksbibel 2000

- Kapitel 4 -

Wie schön du bist!

1
Wie bist du schön, meine Freundin! Wie schön du bist! Gleich Tauben sind deine Augen, die hinter dem Schleier leuchten hervor. Einer Ziegenherde gleicht dein Haar, die herabsteigt von Gileads Höhen.
2
Einer Schafherde gleich sind deine Zähne, die zur Schur eben der Schwemme entsteigt: Alle mit Zwillingslämmern, keins unter ihnen ist ohne Junge.
3
Deine Lippen sind wie ein Purpurband. Anmut ziert deinen Mund. Wie ein Granatapfelspalt glühen deine Wangen hinter dem Schleier hervor.
4
Dein Hals gleicht dem Davidsturm, mit Mauerkränzen bewehrt. Tausend Schilde hängen an ihm, Schilde nur von Helden.

Die Macht der Liebe

5
Deine Brüste wie zwei Zicklein, einer Gazelle Zwillingspaar, die in Lilien zur Weide gehen.
6
Bis der Tag sich kühlt und die Schatten fliehen, möchte ich zum Myrrheberg gehen, zum Hügel des Weihrauchs.
7
Ganz schön bist du, meine Freundin, kein Fehl ist an dir!
8
Komm vom Libanon, Braut, zu mir! Komm vom Libanon, komm zu mir! Steig herab vom Berg Amana, vom Gipfel des Senir und Hermon, von der Behausung der Löwen, von den Bergen der Panther.
9
Du verwundest mein Herz, meine Schwester Braut, du bezauberst mir das Herz mit jedem Blick deiner Augen, mit jedem deines Halsschmuckes Glied.
10
Wie hold ist deine Liebe, Schwester Braut, viel süßer ist sie als Wein! Alle Düfte übertrifft deiner Salben Duft.
11
Deine Lippen, Braut, träufeln Honig, Honig und Milch birgt deine Zunge. Wie des Libanon Duft ist der Wohlgeruch deiner Kleider.

Ein Garten voll edler Pflanzen

12
Ein Garten ist meine Schwester Braut, wohl verwahrt, ein verschlossener Brunnen, ein versiegelter Quell.
13
Dein Lustgarten ist ein Granatenhain, voll seltener, köstlicher Früchte, Zyperblumen und Narden,
14
Narde und Safran, Gewürzrohr und Zimt und Weihrauchgewächs aller Arten, Myrrhe und Aloe, mit allerlei feinsten Balsamen.
15
Meines Gartens Quell ist ein Brunnen lebendigen Wassers, das herströmt von des Libanon Höhen.
16
Nordwind, steh auf! Südwind, herbei! Meinen Garten durchweht! Laßt strömen seine Düfte! - Oh, jetzt sollte mein Liebster in seinen Garten gehen, seine köstlichen Früchte genießen!