Gottes Neue Bibel

Das Evangelium nach Johannes

Volksbibel 2000

- Kapitel 15 -

Der wahre Weinstock

(Jesaja 27,1-13)
1
Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.
2
Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab; jede, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie noch mehr Frucht bringe.
3
Ihr seid schon rein kraft des Wortes, das ich zu euch gesprochen habe.
4
Bleibt in mir, und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich selbst keine Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.
5
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
6
Wer nicht in mir bleibt, wird wie ein Rebzweig weggeworfen, und er verdorrt. Man hebt ihn auf und wirft ihn ins Feuer und er verbrennt.
7
Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so bittet, um was ihr wollt: es wird euch zuteil werden.
8
Dadurch wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringt und euch als meine Jünger erweist.

Vollendete Liebe und Freude

9
Wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe.
10
Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
11
Das habe ich zu euch gesagt, auf daß meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde.
12
Dies ist mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.
13
Eine größere Liebe hat niemand, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde.
14
Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.
15
Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Freunde habe ich euch genannt, denn ich habe euch alles geoffenbart, was ich von meinem Vater gehört habe.
16
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestellt, daß ihr hingeht und Frucht bringt -, bleibende Frucht! Dann wird der Vater euch alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
17
Das gebiete ich euch, daß ihr einander liebt.

Der Haß der Welt

18
Wenn die Welt euch haßt, so wißt: Mich hat sie schon vor euch gehaßt.
19
Wäret ihr von der Welt, so würde die Welt ihr Eigenes lieben. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, haßt euch die Welt.
20
Gedenkt des Wortes, das ich zu euch gesprochen habe: Der Knecht ist nicht mehr als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen. Haben sie mein Wort gehalten, so werden sie auch das eure halten.
21
Aber all das werden sie euch antun um meines Namens willen, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat.
22
Wäre ich nicht gekommen und hätte ich nicht zu ihnen geredet, so wären sie ohne Sünde. Nun aber haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde.
23
Wer mich haßt, der haßt auch meinen Vater.
24
Hätte ich unter ihnen nicht die Werke vollbracht, wie sie kein anderer vollbracht hat, so wären sie ohne Sünde. Nun aber haben sie diese gesehen und hassen dennoch mich und meinen Vater.
25
Doch es mußte das Wort in Erfüllung gehen, das in ihrem Gesetz, geschrieben steht: Sie hassen mich ohne Grund.

Die kommende Verwerfung

26
Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, wird er Zeugnis von mir geben.
27
Aber auch ihr sollt Zeugnis geben, weil ihr von Anfang an bei mir seid.