Gottes Neue Bibel

Der Psalter (Psalmen)

Volksbibel 2000

- Kapitel 31 -

In deine Hände lege ich meinen Geist

(Lukas 23,44-49)
1
[Dem Chormeister; ein Psalm von David.] O Herr, Zuflucht suche ich bei dir. Laß mich nie schmählich verderben! In deiner Güte errette mich!
2
Gnädig neige mir dein Ohr! Befreie mich bald! Sei mir ein schirmender Fels, eine Burg, die mich rettet!
3
Denn mein Fels und meine Burg bist du; deines Namens wegen wirst du mich führen und leiten,
4
mich aus dem Netz befreien, das man heimlich mir legte. Du bist ja mein Hort!
5
In deine Hand befehle ich meinen Geist. Du wirst mich erlösen, Herr, du treuer Gott.
6
Ich hasse jene, die nichtige Götzen verehren, und schenke mein Vertrauen dem Herrn.
7
Jubelnd werde ich deiner Huld mich freuen, denn mein Elend hast du gesehen und auf die Angst meiner Seele geachtet.
8
Du hast mich nicht überliefert in die Hand meiner Feinde; weiten Raum gabst du meinem Fuß.
9
Erbarme dich meiner, o Herr; denn ich bin in Bedrängnis! In Kummer schwindet mein Auge, meine Seele, mein Leib.
10
Denn in Gram schleicht dahin mein Leben, in Seufzen meine Jahre. Meine Kraft ist erschöpft durch mein Elend, meine Glieder sind zerfallen.
11
Zum Gespött bin ich geworden für all meine Feinde, meiner Nachbarschaft zum Entsetzen, zum Schreckgespenst für meine Bekannten; es flieht vor mir, wer mich sieht auf der Straße.
12
Vergessen bin ich, aus dem Sinn wie ein Toter. Ich ward wie ein zerbrochener Topf.
13
Ich höre das Gezischel der vielen - Schrecken ringsum! - Zusammen halten sie Rat gegen mich und sinnen darauf, mir das Leben zu nehmen.
14
Doch ich vertraue auf dich, o Herr! Ich spreche: "Du bist mein Gott!"
15
Mein Schicksal ruht in deinen Händen. - So rette mich vor der Hand meiner Feinde und Bedränger!
16
Laß dein Antlitz leuchten deinem Knecht! Hilf mir in deiner Güte!
17
Herr, laß mich nicht schmählich verderben; denn ich rufe zu dir! Mögen die Frevler beschämt, zum Schweigen verdammt, zur Unterwelt fahren!
18
Mögen verstummen die Lügenlippen, die in übermütiger Frechheit Vermessenes gegen den Schuldlosen reden!
19
Wie ist so groß deine Güte, die du denen bewahrst, die dich fürchten, die du denen erweist, die sich bei dir vor den Menschen bergen!
20
Mit dem Schild deines Blickes schirmst du sie vor den Ränken der Menschen, wie unter einem Dach birgst du sie vor dem Gezänk der Zungen.
21
Der Herr sei gepriesen: in der Zeit der Bedrängnis wird er wunderbar an mir seine Güte erweisen.
22
Ich dachte voller Angst, ich sei von deinem Antlitz verstoßen. Doch als laut ich zu dir schrie, hast du gehört mein Flehen.
23
Liebt den Herrn, ihr seine Frommen alle! Der Herr behütet die Treuen, doch reichlich zahlt er heim den Stolzen.
24
Seid getrost! Mut fasse euer Herz! Ihr alle, die ihr harrt des Herrn!