Die fortschreitende Eroberung Kanaans
(Josua 13,1-7)
1
Nach Josuas Tod befragten die Israeliten den Herrn: "Wer von uns soll zuerst gegen die Kanaaniter in den Kampf ziehen?"
2
Der Herr antwortete: "Juda soll ausziehen! Siehe, ich gebe das Land in seine Gewalt."
3
Da forderte Juda seinen Bruderstamm Simeon auf: "Zieh mit mir aus in meinen Losanteil! Wir wollen gegen die Kanaaniter kämpfen. Ich werde dann auch mit dir in deinen Losanteil ziehen." So zog Simeon mit ihm
4
Nun machten sich die Judäer auf den Weg, und der Herr gab die Kanaaniter und Perisiter in ihre Gewalt. Sie schlugen sie bei Besek, zehntausend Mann.
5
In Besek trafen sie nämlich auf Adoni-Besek, kämpften mit ihm und schlugen die Kanaaniter und Perisiter.
6
Als Adoni-Besek floh, setzten sie ihm nach, nahmen ihn gefangen und hieben ihm die Daumen und die großen Zehen ab.
7
Da sagte Adoni-Besek: "Siebzig Könige, deren Daumen und große Zehen abgehauen waren, lasen die Brocken unter meinem Tisch auf. Wie ich verfahren bin, so vergilt es mir Gott." Man brachte ihn dann nach Jerusalem, wo er starb.
(Josua 15,13-19)
8
Hierauf kämpften die Judäer gegen Jerusalem, nahmen es ein, schlugen es mit der Schärfe des Schwertes und steckten die Stadt in Brand.
9
Danach zogen die Judäer hinab, um mit den Kanaanitern zu kämpfen, die im Gebirge, im Südland und in der Schefela wohnten.
10
Hierauf rückten die Judäer gegen die Kanaaniter in Hebron an - Hebron hieß früher Kirjat-Arba - und schlugen Scheschai, Ahiman und Talmai.
11
Von dort zogen sie gegen die Bewohner von Debir. Debir hieß früher Kirjat-Sefer.
12
Da sagte Kaleb: "Wer Kirjat-Sefer bezwingt und es einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Achsa zur Frau."
13
Nun eroberte es Otniël, der Sohn des Kenas, des jüngeren Bruders Kalebs. Daraufhin gab dieser ihm seine Tochter Achsa zur Frau.
14
Als sie hinzog, redete sie ihrem Vater zu und erbat Land von ihm. Sie ließ sich vom Esel herabgleiten, und als Kaleb sie fragte: "Was ist dir?,"
15
antwortete sie ihm: "Gib mir ein Hochzeitsgeschenk! Du hast mich ja nach dem Südland vergeben, so gib mir auch Wasserquellen!" Da gab ihr Kaleb Brunnen in der Höhe und Brunnen in der Niederung.
16
Die Söhne des Keniters, des Schwiegervaters des Mose, zogen mit den Judäern von der Palmenstadt in die Wüste Juda hinauf, die im Süden von Arad liegt, und ließen sich dort unter dem Volk nieder.
17
Da zog Juda mit seinem Bruderstamm Simeon in den Krieg. Sie schlugen die Kanaaniter, die in Zefat wohnten, und vollzogen an der Stadt den Bann. Daher nannte man die Stadt Horma (Untergangsweihe).
18
Alsdann eroberte Juda Gaza mit seinem Gebiet, Aschkelon mit seinem Gebiet und Ekron mit seinem Gebiet.
19
Der Herr war mit den Judäern, so daß sie das Bergland in Besitz nehmen konnten. Die Bewohner der Ebene konnten sie jedoch nicht vertreiben, weil diese eiserne Wagen hatten.
20
Hebron gaben sie, wie Mose befohlen hatte, dem Kaleb, und dieser vertrieb daraus die drei Söhne Anaks.
21
Aber die Jebusiter, die Bewohner von Jerusalem, zu vertreiben, das vermochten die Benjaminiter nicht. So blieben die Jebusiter in Jerusalem unter den Benjaminitern bis heute wohnen.
22
Auch das Haus Josef zog aus, und zwar nach Bet-El, und der Herr war mit ihnen.
23
Das Haus Josef ließ Bet-El - die Stadt hieß früher Lus - beobachten.
24
Als die Wachen einen Mann aus der Stadt herauskommen sahen, sagten sie zu ihm: "Zeige uns doch, wo man in die Stadt hineinkommen kann! Wir wollen dafür Gnade an dir üben."
25
Als er ihnen gezeigt hatte, wie man in die Stadt eindringen konnte, schlugen sie die Stadt mit der Schärfe des Schwertes. Den Mann aber und seine ganze Familie ließen sie abziehen.
26
Der Mann begab sich in das Land der Hetiter, baute dort eine Stadt und nannte sie Lus. So heißt sie noch heute.
Unvollständige Eroberung des Landes
27
Manasse konnte die Bewohner von Bet-Schean, Taanach, Dor, Jibleam und Megiddo und ihrer Dörfer nicht vertreiben. So blieben die Kanaaniter in jener Gegend ruhig wohnen.
28
Sobald aber die Israeliten stärker geworden waren, machten sie die Kanaaniter fronpflichtig, ohne sie jedoch alle aus ihrem Besitz vertreiben zu können.
29
Auch Efraim vertrieb die Kanaaniter, die in Geser wohnen, nicht. So blieben die Kanaaniter unter ihnen in Geser wohnen.
30
Sebulon konnte die Bewohner von Kitron und Nahalol nicht vertreiben. So blieben die Kanaaniter unter ihnen wohnen, wurden aber fronpflichtig.
31
Ascher konnte die Bewohner von Akko, Sidon, Mahaleb, Achsib, Helba, Afek und Rehob nicht vertreiben.
32
So wohnten die Ascheriter mitten unter den Kanaanitern, die in der Gegend verblieben, weil man sie nicht vertrieb.
33
Naftali konnte die Bewohner von Bet-Schemesch und Bet-Anat nicht vertreiben. So wohnte es mitten unter den Kanaanitern, die in der Gegend verblieben. Doch wurden die Bewohner von Bet-Schemesch und Bet-Anat fronpflichtig.
34
Die Amoriter drängten die Daniter ins Gebirge zurück und ließen sie nicht in die Ebene hinabkommen.
35
So blieben die Amoriter in Har-Heres, Ajalon und Schaalbim wohnen. Als aber die Macht des Hauses Josef sich vergrößerte, wurden sie fronpflichtig.
36
Das Gebiet der Amoriter erstreckte sich von der Skorpionen-Steige bis nach Sela und weiter hinauf.