Gottes Neue Bibel

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr auf dem Wege nach Bethsaida

- Kapitel 128 -

Vom Verbreiten der Lehre des Herrn und vom Segnen

1
(Der Herr:) ,,Siehe, du Wirt, und auch ihr andern Bewohner dieses Ortes, ihr seid nun zwar vollends fest in Meiner Lehre unterwiesen, da ihr das in euch lebendig einsehet, daß alle Gesetze und auch alle Propheten in dem enthalten sind, daß der Mensch den einmal wohlerkannten Gott über alles und seinen Nächsten wie sich selbst lieben soll! Wer das tut, der erfüllt Meinen allzeit den Menschen geoffenbarten Willen vollkommen, und es wird dadurch auch Mein Geist in ihm seine Seele erwecken und in alle Weisheit leiten, wie ihr alle das bald in euch erfahren werdet.
2
Aber es handelt sich hier noch um etwas, und das besteht in dem, daß auch alle andern Menschen in dieser Lehre also unterrichtet werden sollten, um nach ihrem Geiste denken, wollen, handeln und leben zu können; denn so ein Mensch von einer Lehre nichts kennt, so kann er sie auch nicht zur Richtschnur seines Denkens, Wollens, Handelns und Lebens machen.
3
Es ist aber das eben keine leichte Sache, Menschen, die sich in allerlei Irrtümern begründet haben, und jene, die aus den Irrtümern irdische Vorteile zu gewinnen verstehen, zu der reinsten Wahrheitslehre aus den Himmeln zu bekehren, indem ein jeder Mensch einen vollkommen freien Willen hat und sonach denn auch allzeit denken, glauben, wollen, handeln und leben kann, wie er will, und sich dann sicher am allerschwersten von seinen großen Irrtümern abwendig machen läßt, so ihm diese, wie schon bemerkt, große irdische Vorteile bieten.
4
Bedenket aber nun, wie viele Menschen auf der ganzen Erde nun noch in den größten Irrtümern leben und in der tiefsten Geistesfinsternis wandeln! Wäre es da denn nicht für jene Menschen, die nun von Mir aus ins höchste Lebenswahrheitslicht gesetzt worden sind, sehr zu wünschen, daß so bald als möglich auch alle die in den alten, kaum denkbar vielen Irrtümern sich befindenden Menschen sich in dem Lichte befinden möchten, in dem ihr alle euch nun schon befindet?
5
Ich sehe es in euren Herzen, daß ihr solchen Wunsch in euch ganz lebendig heget; aber wie das anfangen, um diesen von Mir vor euch ausgesprochenen und von euch lebendig gefühlten Wunsch ins Werk zu setzen? Etwa sogleich sich auf den Weg machen und allenthalben Meine Lehre predigen und also den Menschen Mein Licht aus den Himmeln überbringen?
6
Ja, Meine lieben Freunde, das wäre schon alles recht, wenn sich solch einer Unternehmung, besonders in dieser Zeit, in der sich die ganze Hölle mit ihrer Macht und ihrem argen Einfluß über die ganze Erde gelagert hat, nicht zu große Hindernisse in den Weg stellten; denn fürs erste ist die Erde zu groß, und ein Mensch hätte schon bei tausend Jahre zu tun, um nur das ganze Asien, Europa und nur einen Teil von Afrika derart zu durchwandern, daß er an allen Punkten und Orten, wo Menschen leben, Meine Lehre hinbrächte und die Menschen für sie gewönne.
7
Doch saget ihr nun in euch: ,Ja, für einen Menschen wäre das sicher völlig unmöglich, so er auch mit keinem andern Hindernis zu kämpfen hätte als mit der Größe und Weite der Erde; aber was einem Menschen nicht möglich ist, das kann bei nur diesem einen Hindernis doch vielen erleuchteten Menschen möglich sein! Man sende sie nach allen Richtungen aus, und es werden so nicht tausend Jahre erforderlich sein, bis das Lebenslicht zu allen Menschen gebracht würde!`
8
Ich sage es euch, daß ihr ganz richtig gerechnet habt, so man auf der Erde nur mit diesem Hindernis zu kämpfen hätte, das an und für sich ein rein natürliches und durchaus kein höllisches ist.
9
Aber wie den Hindernissen der Hölle begegnen, wie die beinahe zahllos vielen Priester, die bei ihren Völkern und Königen in größtem und gefürchtetstem, nahezu übergöttlichen Ansehen stehen und durch ihre Zauberkünste und durch ihre Irrlehren sich schon seit gar langer Zeit unermeßliche Weltreichtümer und dadurch auch eine übergroße Weltmacht erworben haben, zum Lichte der ewigen Wahrheit aus den Himmeln bekehren?
10
Seht, das wäre auf dem von Mir nun des wahren Heiles der Menschen wegen gezeigten, ganz natürlichen Wege Mir Selbst ebenso unmöglich, wie das jedem von euch selbst bei dem allerbesten und ernstesten Willen unmöglich wäre!
11
Mit Meiner Allmacht wirken, aber hieße alle diese Menschen so gut wie völlig zunichte machen und aus ihnen Tiere zeihen. Denn die Tiere brauchen für ihr gerichtetes Naturleben keinen Unterricht, sondern sie handeln alle nach dem Trieb, den Meine Weisheit und Macht in ihnen nach ihrer Art und Gattung erweckt und aufrechterhält, und sind darum keiner wahren, aus ihnen hervorgehenden Lebensvervollkommnung fähig; nur gewisse Haustiere können durch den Verstand und festen Willen des Menschen dahin über ihren Naturstand gezogen werden, daß sie ihm dann die bekannten, ganz groben und untergeordnetsten Dienste erweisen können.
12
So Ich nun alle die in den tausendmal tausend Irrtümern stehenden Menschen auch also behandeln würde, - was Unterschieds wäre da hernach wohl zwischen ihnen und den Tieren?
13
Was sonach tun, um allen Menschen die Lehre, die Ich nun Selbst von neuem aus Meinen Himmeln zu euch besseren Menschen brachte, zu verkünden, und das mit der besten Wirkung?
14
Da heißt es, Zeit und Geduld niemals außer acht lassen und dabei aber auch stets den festen Willen haben, bei jeder schicklichen Gelegenheit vor den Menschen, welches Glaubens sie auch immer sein mögen, Meinen Namen zu bekennen und ihnen Meinen Willen bekanntzugeben. Denn wer Mich ohne Scheu und Furcht bekennen wird vor den Menschen, in der Absicht, sie zu erleuchten für ihr ewiges Heil, den werde auch Ich bekennen im Himmel vor dem Throne des Vaters, welcher da ist die ewige und reinste Liebe in Mir.
15
Seht, auf diesem Wege, der aus dem weiten Morgenland nach den vielen Abendländern führt, ziehen das Jahr hindurch gar viele Menschen hin und her! Sie haben bei euch wohl nur selten - außer Wasser - etwas genommen und sind von hier nach Aphek gezogen; so aber nun auch euer Ländlein durch Meine Segnung euch weit über euren Hausbedarf allerlei Früchte tragen wird und auch eure Herden zahlreicher werden, dann werdet auch ihr gar manchen Wanderer ganz wohl beherbergen können! Und so er euch sicher fragen wird, wie denn diese ihm wohlbekannt so wüste Gegend in eine so blühende und reiche umgestaltet worden ist, da benutzet die Gelegenheit und zeiget dem noch blinden Wanderer das Licht der Wahrheit aus den Himmeln, und nennet vor ihm Meinen Namen!
16
Und so er euer Licht annehmen und eures Glaubens werden wird, dann segnet ihn in Meinem Namen, und er wird dessen alsbald gewärtig werden und wird dann in seinem Lande bald viele seiner Freunde, Bekannten und Verwandten zu seinem Glauben bekehren und dadurch einen guten Vorläufer für jene Verkünder Meiner Lehre machen, die Ich zur rechten Zeit dahin entsenden werde!
17
Werden Leute aus Bethsaida und auch andern Orten zu euch kommen und euch fragen, wann und auf welche Art euer Ländlein so blühend geworden ist, da tuet dasselbe, das Ich euch riet mit den Fremden zu tun; die da leicht voll Glaubens werden, die segnet denn auch in Meinem Namen, und sie sollen des Segens innewerden!
18
Der Segen aber bestehe darin, daß ihr den gläubig Gewordenen die Hände aufleget und in eurem festen Vertrauen auf Mich und im lebendigen Glauben an Mich ihnen saget: ,Gott der Herr, der im Menschensohne Jesus zu uns gekommen ist und durch die Macht Seines Wortes und Willens bezeugte, daß Er der verheißene Messias ist, sei mit euch und durch Ihn der Friede den Menschen auf Erden, die an Ihn glauben, Seine Gebote halten und eines guten Willens sind!`
19
So ihr das über die Bekehrten werdet ausgesprochen haben, so werden sie des Segens von Mir alsbald innewerden und auch sicher eure wahren Freunde werden, - doch denen, die nur so halbgläubig geworden sind, tut das erst, so sie mit der Zeit auch voll Glaubens wurden; denn ein halber Glaube taugt für den Empfang Meines Segens nicht!
20
Und nun abermals von noch etwas anderem!"

Fußnoten