Gottes Neue Bibel

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in der Stadt am Nebo

- Kapitel 217 -

Die Erklärung der Gleichnisse vom ungerechten Haushalter und vom königlichen Gastmahl

1
(Der Herr:) ,,Also war der Patriarch Abraham, der ein Besitzer des ganzen Gelobten Landes war, ebenfalls ein ungerechter Haushalter; aber ihr werdet gehört haben, daß er in dem von ihm bewohnten Orte zu Salem stets einen großen Tisch aufgerichtet hatte, an dem tagtäglich mehrere Tausende von Armen und dürftigen Menschen gesättigt wurden, und es ward dann zum Sprichwort, daß diejenigen zu den Glückseligen gehören, die das Glück haben, am Tische Abrahams zu speisen.
2
Und sehet, darum war Abraham Mein Liebling, und Ich habe ihn und sein ganzes Haus vielfach gesegnet, - was ihr aus dem entnehmen könnt, daß Abraham als ein erster und größter Freund des Königs der Könige und des Priesters der Priester, der ohne Anfang und Ende war und Melchisedek hieß, demselben selbst den Zehnt gab und unter den vielen damaligen Königen allein das Glück und das Recht hatte, sich dem Wohnsitze des Melchisedek zu nähern, und Dieser aber einmal Selbst zu ihm kam in Begleitung zweier Engel und ihm voraussagte, daß sein betagtes Weib Sara ihm einen Sohn zur Welt bringen werde, was Abraham denn auch allerfestest glaubte!
3
Aber zugleich offenbarte Melchisedek, daß die Städte Sodom und Gomorra untergehen würden, und weiter weissagte Er ihm, daß aus seinem Stamme endlich Er Selbst als Mensch, mit Leib und Blut angetan, zur wahren Beglückseligung aller Menschen hervorgehen werde.
4
Lassen wir aber nun den Abraham und den Melchisedek, denn der Letztere sitzet in Meiner Person nun unter euch, und der alte Patriarch Abraham ist im Geiste nicht ferne von Ihm! Wenden wir uns zu einem andern ungerechten Haushalter, der nun in der Nähe von Jerusalem lebt, und in dessen Hause wir uns in Bälde befinden werden! Sehet, es ist unser Lazarus, ein Sohn Simons, des Aussätzigen, den Ich aber, ihm unbewußt, schon in Meinem zwölften Jahre, bevor Ich noch Jerusalem besuchte, mit Meinem Willen geheilt habe, und das darum, weil er in aller Rechtschaffenheit mit seinem großen, ungerechten Mammon vielen Tausenden, woher sie auch immer kommen mochten, große Wohltaten erwies, so wie nun auch sein Sohn Lazarus!
5
Ihr wißt, was er alles getan hat, als wir zu mehreren Malen in seiner Stadt in seinem Hause beherbergt wurden, und sehet, wer den ungerechten Mammon auf diese Weise verwendet, der macht sich doch sicher gar viele und allerbeste Freunde in Meinem Reiche, - ist auch Mir wohlgefällig, und so er sterben wird, werde Ich ihn alsbald wieder auferwecken ins Leben, daß er fürder ewig nimmer sterben wird, und sein Übergang von dieser in die andere Welt wird sein, wie dereinst der Meines lieben Henoch war, der nun hier als ein wahrer Erzengel an Meiner Seite sitzet.
6
Mit dem, Mein lieber Juda, meine Ich dir nun übersonnenklar gezeigt zu haben, wohin Mein Lob an den ungerechten Haushalter abzielt, und Ich habe dadurch in dir die eine krumme Linie zu einer geraden gemacht.
7
Jetzt kommt es noch auf den von Meinem Gastmahle wegen des unfestlichen Kleides Hinausgeworfenen, von dir benannten ,armen Teufel` an.
8
Siehe, daß die Geladenen nicht erschienen sind und sich wegen ihrer Weltgeschäfte haben entschuldigen lassen - siehe, das sind lauter solche sehr ungerechte Haushalter, die aber von Mir aus kein Lob verdienen; die anderen, später Geladenen auf den Gassen, Straßen und an den Zäunen sind aber solche, die, wenn irdisch auch arm, innerlich durch ihr gerechtes Leben nach Meinem Gesetze dennoch festlich gekleidet sind.
9
Der eine, der aber auch zu Meinem Gastmahle kam, stellte durch seine Persönlichkeit das starre Pharisäertum dar und nahm denn auch Platz an Meinem Gasttische. Als Ich aber Selber kam, wie es nun vor euch allen der Fall ist, da erkannte Ich, Mein lieber Simon Juda, daß dieser dein ,armer Teufel` kein festliches Gewand anhatte, und Ich habe darum Meinen Dienern befohlen, ihn zu ergreifen und in die äußerste Finsternis hinauszuwerfen.
10
Und siehe, dieses Gastmahl gebe Ich soeben jetzt, - seit der Zeit, als Ich als Führer und Lehrer der Menschen in dieser Welt aufgetreten bin, und du wirst es auch schon zu öfteren Malen bemerkt haben, daß sich bei gar verschiedenen Gelegenheiten derlei Gäste zu Meiner Tafel drängten, die Ich durch Mein Wort auch allzeit zur Tür hinauswerfen ließ, - und warum denn? Weil sie eben kein festliches Kleid anhatten! Verstehst du, Simon Juda, nun, was Ich mit dem unfestlich gekleideten Gaste an Meinem Gastmahlstische habe anzeigen wollen?"
11
Sagte Simon Juda: ,,Ja, Herr und Meister, ich verstehe das nun mehr als sonnenklar und sage aber auch hinzu, daß sich am Tische Deines Gastmahles sicher noch zu sehr öfteren Malen solche Gäste einfinden werden, die kein festliches Gewand anhaben, und ich meine, es wäre an der Zeit, solche Gäste alsbald von dem Mahlzeitstische zu entfernen."
12
Sagte Ich: ,,Allerdings, doch auf dieser Welt wird sich das wohl nicht immer ausführen lassen! Ich will euch dafür ein anderes Sämannsbild aufstellen, nach dem ihr euch in der Folge zu richten habt, und so höret!"

Fußnoten