Das Grosse Evangelium Johannes: Band 9
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in Kis am Galiläischen Meer
- Kapitel 132 -
Der Herr gibt Missionswinke
Ich aber redete noch über so manches mit den vier Indojuden, gab ihnen Weisungen, wie sie das, was sie bei Mir gesehen und gehört hatten, auch ihren Landesgefährten fruchtbringend zur Erlangung des ewigen Lebens der Seele mitteilen sollen. Dann legte Ich den beiden Männern die Hände auf und erteilte ihnen die Kraft, in Meinem Namen mittels der Auflegung der Hände die Kranken zu heilen und die Besessenen von den bösen Geistern zu befreien. Die vier dankten mir mit aller Inbrunst für diese Gnade und lobten Meine Güte.
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Es baten Mich aber auch die sieben Templer, daß Ich auch ihnen eine solche Gnade erteilen möchte, auf daß sie im Lande Hams mit Meiner Hilfe die Menschen leichter zur Erkenntnis des einen, allein wahren Gottes und zum Glauben an Mich und Mein Wort fördern könnten.
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Und Ich sagte: ,,Für euch hat es damit noch Zeit; diese vier aber reisen schon morgen frühest von hier ab, und so erteilte Ich ihnen die Kraft, Kranke zu heilen, denn auch schon heute abend. Zudem sind sie auch schon länger um Mich denn ihr und sind in allem wohl unterrichtet worden, daß sie nun genau wissen, was sie zu tun haben werden, und ihre Seelen sind rein und ohne Sünde, und die ihnen erteilte Kraft bleibt in ihnen; eure Seelen aber sind noch mit so gar manchen Schwächen behaftet, deren ihr durch die wahre Selbstverleugnung erst los werden müsset, ansonst die von Mir euch erteilte Kraft nicht in euch verbleiben würde, - denn ein Gefäß, in dem Meine Gnade verbleiben soll, muß haltbar, fest, gut und rein sein. Ihr aber werdet dazu schon noch in Bälde gelangen, so es in euch und für euch auch an der rechten Zeit sein wird!"
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Mit dem begnügten sich die sieben und dankten Mir für diese Belehrung und Verheißung. Darauf begaben sie sich auf ihre Plätze und nahmen etwas Brot und Wein zu sich. Es kamen aber nun auch die Samariter zu Mir und fragten Mich, ob es geraten wäre, in dieser höchst abergläubischen Zeit den Menschen neben dem Evangelium für Seele und Geist auch das von dem Jünglinge vernommene und wohlbegriffene Evangelium über alle die Dinge und Erscheinungen in der großen Naturwelt ihren Brüdern zu predigen und ihnen ein rechtes Licht zu geben über alle Torheiten, in die sich die Menschen von Zeit zu Zeit immer mehr und mehr versetzt hätten, und zwar namentlich durch das selbst- und habsüchtige Priestertum, das das blinde Volk durch allerlei neu erfundene Trugkünste und durch leere phantastische Reden und Lehren von aller Wahrheit wohl abzubringen verstanden habe.
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Sagte Ich: ,,Meine lieben Freunde, so ihr in Meinem Namen die Menschen zu lehren und zu bilden anfanget, da saget zuerst: ,Der wahre Friede sei mit euch! Denn das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen!`
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Dann lehret sie, worin das Reich Gottes besteht, und was ein Mensch zu tun hat, um des Reiches Gottes teilhaftig zu werden schon diesseits und um so mehr jenseits, was ihr alles wohl innehabt, da erstens Ich Selbst und dann auch mehrere von Mir ausgesandte Jünger bei euch Meine Lehre mit klaren Worten schon verkündet haben.
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Habt ihr auf diese Weise die Herzen und Seelen der Menschen geläutert und gereinigt, dann möget ihr ihnen auch die Dinge in der Naturwelt erklären, um ihren Verstand auf den Stand der Urwahrheit zurückzuführen und ihr Gemüt von allem Aberglauben zu reinigen. Denn es ist das um so notwendiger, weil ein Mensch, der die von Gott geschaffenen Werke irrwähnig erkennt, auch Gott niemals richtig erkennen kann, also auch nicht sich selbst und ebensowenig seinen Nächsten.
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Wo es aber an dieser Erkenntnis gebricht, da wird es dann auch an der verlangten wahren Liebe zu Gott und desgleichen an der Liebe zum Nächsten gebrechen. Denn wer da seinen Nächsten nicht liebt, den er doch als ein Wesen seinesgleichen sieht, wie wird der Gott lieben, den er mit den Augen seines Leibes nicht sehen kann?
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Gott kann der Mensch also nur auf dem reinen und wahrheitsvollen Wege der Erkenntnis der geschaffenen Dinge und Seiner liebevollen und weisesten Ordnung in ihnen mit den Augen seines Geistes schauen und dann aber auch über alles lieben; und wer Gott über alles liebt, der erkennt aus solcher Liebe auch sich und seinen Nächsten und wird in ihm ebenso das Ebenmaß Gottes lieben und achten wie in sich selbst.
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Das aber ist eine richtige und wahre Annahme von euch, daß man sorglichst dahin arbeiten solle, daß am Ende aller Aberglaube von den Menschen weiche; denn solange noch irgendein Fünklein Wahnglauben das menschliche Gemüt belastet, ist der Mensch nicht frei und kann aus diesem Fünklein in viele und grobe Irrtümer verfallen. Darum kann nur die vollends reinste Wahrheit den Menschen auch vollends frei und also auch hier und jenseits vollkommen glücklich und selig machen.
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Das Reich Gottes aber, das in Mir in diese Welt gekommen ist, ist eben also die reinste und vollkommenste Wahrheit, wie auch Ich der Weg, die Wahrheit und das Leben Selbst bin, wovon Ich euch doch sicher schon allorts die genügendsten Beweise gegeben habe, und was nun auch schon gar viele Tausende von Menschen, Juden und Heiden, aus allen Weltgegenden wissen und auch fest daran glauben.
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Das merket euch aber auch, daß es stets ein leichteres ist, dem Menschen von irgendeiner Sache eine Kunde im Bereich seines Wissens zu verschaffen denn sein Gemüt zu einem festen und zweifellosen Glauben zu bewegen! Darum sollet ihr auch auf die Gründung des lebendigen Glaubens ein viel größeres Augenmerk haben denn auf ein pures Wissen; denn im Wissen allein ist das Leben nicht, wohl aber im reinen und durch die Werke der Liebe lebendigen Glauben.
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Das noch so reine Wissen ist ein Ablicht der Dinge und ihrer Ordnung aus dieser Welt, die also, wie sie nun ist, vergänglich ist wie alle Dinge in, auf und über ihr; aber die Dinge des Glaubens sind ein wahres Licht aus den Himmeln, sind ein lebendiges Angehör des Gemüts, der Seele und ihres Geistes, sind unsterblich und unvergänglich.
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Ich sage es euch allen: Dieser für euch sichtbare Himmel, bestehend aus Mond, Sonne und all den Sternen, wird dereinst auch vergehen; aber Meine Worte und der an sie glaubt, werden nicht vergehen, sondern ewig bestehen!
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Ich will aber damit nicht sagen, als solltet ihr des lebendigen Glaubens wegen bei den Menschen das, was man reine Wissenschaft nennt, unbeachtet lassen; denn der Mensch kann an etwas nicht eher glauben, als bis er vom selben eine Kunde oder Wissenschaft erhalten hat. Hat der Mensch einmal von einer guten und wahren Sache auch eine reine und verläßlich wahre Kunde und wohldurchprüfte Wissenschaft erhalten, so soll er sich dann nicht mit der puren Wissenschaft begnügen, sondern sie in den lebendigen Glauben aufnehmen und nach ihren Grundsätzen handeln; tut er das, so wird ihm die reine Wissenschaft auch den wahren, lebendigen und unvergänglichen Nutzen bereiten. Darum werdet ihr, die ihr nun Meine Worte mit aller Aufmerksamkeit anhöret, auch erst dann in der Fülle erkennen, daß sie Gottes Worte sind, so ihr vollends danach leben und handeln werdet.
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Ich kenne die Samariter wohl, und Mir sind ihre mannigfachen Vorzüge nicht unbekannt, aber es gibt unter ihnen auch gar manche Irrtümer, in denen sie oft hartnäckiger verharren denn die Heiden bei den ihrigen; darum werdet ihr um Meines Namens und um Meiner Lehre willen auch manchen harten Kampf zu bestehen bekommen. Denn der Menschen Weltverstand begreift die inneren Dinge des Geistes und der lebendigen Wahrheit nicht und hält die für Narren, die ihm davon Kunde bringen, und verfolgt sie denn auch, wo er das nur immer kann. Aber ihr sollet euch nichts daraus machen und die Wahrheit also lehren, wie sie euch von Mir ins Herz und in den Mund gelegt wird, so werdet ihr am Ende für Mein Reich viele und gute Früchte sammeln, und euer Lohn wird dereinst in Meinem Reiche kein kleiner sein!
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Höret ihr selbst aber nicht auf die Drohungen und finsteren Worte eurer Rabbis, die sich auf ihre verborgene Weisheit, an der wenig Vollwahres hängt, überaus viel einbilden, sondern haltet an dem fest, was ihr von Mir vernommen habt, und ihr werdet so manchen Rabbi zu Mir wenden!
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So ihr euch aber nur in irgend etwas von ihnen werdet einschüchtern lassen, da werdet ihr mit eurem besten Willen wenig erheblich Gutes stiften. Mit dem habe Ich euch nun auch alles gesagt, was ihr in Meinem Namen zu tun habt, um Mein Reich auch unter euch segensvoll auszubreiten.
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Ihr werdet aber von der Welt bald so manche Dinge vernehmen. Es wird der Hirte geschlagen werden, und die Schafe werden sich aus Furcht zerstreuen. Dann aber ärgert euch ja nicht an Mir, und werdet nicht kleinmütig und wankenden Glaubens; denn so Ich auch diese Welt leiblich verlassen werde, da werde Ich im Geiste aber dennoch bei den Meinen verbleiben bis ans Ende der Welt und werde Mich denen, die Mich lieben und Meine Gebote halten werden, allzeit treulich Selbst offenbaren.
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Ich werde euch nicht als Waisen in dieser Welt lassen, sondern wo sich auch nur zwei oder drei irgend in Meinem Namen versammeln werden, da werde Ich auch mitten unter ihnen sein; und um was ihr dann den Vater, der in Mir ist, wie Ich auch in Ihm, in Meinem Namen bitten werdet, das wird euch auch gegeben werden.
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Und so denn werde nicht traurig und ängstlich euer Gemüt, so ihr hören werdet, daß Ich als der Herr Selbst Mich von der Welt habe demütigen lassen und auf dem schmalsten und dornigsten Wege aus dieser Welt in Meine Himmel übergegangen bin; denn seht, es muß das ja alles also geschehen, auf daß der argen Welt Maß voll werde und das Gericht, das ihr geweissagt ist, über sie komme.
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Ich aber sage euch nun auch das darum zum voraus, auf daß ihr, wenn ihr davon Kunde erhalten werdet, euch darob nicht entsetzet oder gar über Mich ärgert. Denn so ihr wahrhaft Meine Jünger und Ausbreiter Meines Reiches auf Erden sein wollet, da müsset ihr auch in allem fest und niemals wankend werden."