Gottes Neue Bibel

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 9

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in der Gegend von Cäsarea Philippi

- Kapitel 160 -

Des griechischen Arztes Erfahrungen und Zeugnis über den Herrn

9.4.1862
Während wir bei Markus das Mittagsmahl einnahmen, besprachen sich die beiden Griechen mit ihren Gefährten; denn als diese nur zu bald ersahen, daß ihre beiden Gefährten ganz vollkommen gesund in die Anstalt kamen, da wurden sie von ihnen befragt, was da mit ihnen vorgegangen sei, daß sie so vollkommen gesund geworden seien.
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Die beiden aber konnten nun selbst beim besten Willen nicht völlig verschweigen, was mit ihnen am Vormittage sich alles zugetragen hatte. Sie machten Mich daher bei ihren Gefährten ruchbar, aber doch so ganz bescheiden und zurückhaltend; denn sie gedachten dessen, was Ich zu ihnen gesagt hatte.
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Sie beschrieben Mich als einen sehr großen Weisen der Juden, der dazu eine außerordentliche Kraft besitze, bloß durch seinen Willen alle Krankheiten so vollkommen zu heilen, daß ein Kranker urplötzlich so gesund werde, wie er zuvor sogar in seiner Jugend es schwerlich je war.
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Als die Gefährten solches und noch einiges über Meine Weisheit vernommen hatten, da wollten auch sie zu Mir gehen und Mich um Heilung ihres Leibes bitten. Aber die beiden Griechen hielten sie davon ab, da sie ihnen kundgaben, daß Ich die Kuranstalt ohnehin vielleicht noch an diesem Nachmittage besuchen würde. Damit stellten sich einstweilen die Gefährten unserer zwei Griechen zufrieden, wollten dabei aber doch von nichts anderem denn nur von Mir reden.
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Einer von ihnen, der selbst in seinem Orte ein sehr geschätzter Arzt war, machte, als er von den beiden Gefährten doch ein etwas Näheres über Mich vernommen hatte, folgende Bemerkung und sagte: ,,Es fängt mir nun an, über den seltsamen Heiland und Weisen der Juden ein Licht aufzugehen! Er wird sicher derselbe sein, von dem ich in Tyrus und Sidon schon vieles habe reden hören. Auch mehreren von euch wird davon schon mehreres zu Ohren gekommen sein.
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Er sei ein Galiläer aus Nazareth und der Sohn eines Zimmermanns, habe etwa in seinem dreißigsten Lebensjahre die Zimmerei völlig aufgegeben, Jünger an sich gezogen und dann sein Lehr- und Heilamt begonnen. Der Juden Priester aber verfolgen ihn, weil alles Volk zu ihm geht und an ihn glaubt, weil er seine Lehre mit großen Wundertaten und andern großen Zeichen bestätige.
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Einige halten ihn für einen großen Propheten, andere für einen neuen König der Juden, der die Römer aus dem Judenlande treiben werde, - was aber etwa sein Plan nicht sei, da er ein viel größerer Freund der Heiden als der ihres Gottes wenig achtenden Juden sein soll. Noch andere halten ihn etwa für einen reinen Gottessohn und einige für den alten Jehova Selbst, der da aus Seiner Macht Sich mit dem Fleische der Menschen dieser Welt umkleidet habe, um sie über alles zu belehren und aus der langen Nacht aller ihrer Irrtümer zu heben.
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Sei die Sache nun aber, wie sie wolle, so er zu uns kommen wird, da werden wir ihn sicher auch selbst näher kennenlernen, vorausgesetzt, daß er eben derjenige ist, über den ich wahrlich, wie gesagt, schon sehr vieles habe reden hören!"
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Sagten nun auch die andern: ,,Ja, da hast du wahr und recht gesprochen! Von dem gewissen Galiläer haben auch wir schon zu öfteren Malen die sonderbarsten Dinge erzählen hören, die freilich noch unglaublicher klangen als unsere Göttermythen, weshalb wir denn auch sagten: Wenn es sich mit ihm also verhält, dann ist er offenbar der vollsten Wahrheit nach ein Gott, an den auch wir Griechen und Römer glauben werden!"
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Sagten die beiden schon geheilten Griechen: ,,Da habt ihr recht und habet uns auf das aufmerksam gemacht, was wir in der letzten Zeit unseres euch bekannten Wahrheitssuchens auch schon ein paar Male vernommen haben, was uns aber in Seiner Gegenwart nicht eingefallen ist, obschon Er uns Selbst darauf hingeleitet hatte; vielleicht wollte Er das Selbst nicht, und so vermochten wir uns des schon ein paar Male Vernommenen denn auch nicht zu erinnern. So Er nun in die Anstalt kommen wird, da soll auch das besprochen werden, obschon nicht unsert-, sondern vielmehr euretwegen!"
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Sagten die Gefährten: ,,Das, liebe Freunde, wird sich erst bei seiner Gegenwart zeigen, ob sich dazu eine schickliche Gelegenheit bieten wird, und ob er es uns zulassen wird, ihn darum zu befragen. Wir werden froh und ihm im höchsten Grade dankbar sein, so er unsere Leiber heilen wird und besonders unsere Eingeweide, die schon altersschwach und zum Lebensdienste unserer Glieder völlig untauglich geworden sind.
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Ich bin wohl ein Arzt und habe schon gar manchem Leidenden seine Schmerzen gelindert; aber die freilich zumeist selbst verschuldeten Schwächen des Alters heilen unsere Kräuter, Wurzeln, Öle und Heilbäder nimmer so völlig, wie ihr beide von dem Wundermanne geheilt worden seid.
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Ein Mensch aber, der das bloß durch seinen Willen vermag, ist offenbar mehr denn eine zahllose Menschenmenge, die mit ihrem Willen allein nicht einmal den schwächsten Faden einer Spinne zu zerreißen vermag, geschweige zu heilen eines alten und schwachen Menschen Blut und Eingeweide. Ein das vermögender Mensch ist daher den andern Menschen gegenüber ein Gott, und das aus dem sicher höchst vernünftigen Grunde, weil er Dinge zu bewirken vermag, die man sonst nur von den hohen, aber von einem Sterblichen nie geschauten Göttern zu erwarten hätte.
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Man sagt wohl, daß die Götter für uns Menschen stets nur unsichtbar wirken und ihnen eine unzählige Menge von allerlei Naturkräften und dienstbaren Geistern zu Gebote stehen, - aber das müssen die Menschen pur glauben, und noch nie hat jemand hinter den dichten Schleier der ominösen Isis geschaut. Unser Mann aber wirket Göttliches vor unsern Augen und spricht, lehrt und nimmt sogar Jünger an, die von ihm die Kunst, den Göttern gleich zu werden, erlernen, wie auch vielleicht, gleich ihnen unsterblich zu werden. Ein solcher Mann ist dann ja offenbar allen Göttern vorzuziehen, die nie vor eines Menschen Auge da waren und ihm von ihrem Dasein und Wirken ein nur halbwahres Zeugnis gaben.
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Dieser aber ist da und gibt vor aller Menschen Augen Zeugnis der vollsten Wahrheit gemäß, daß Er ein wahrster, lebendiger und wirklich daseiender Gott ist, was wir nicht einmal blind zu glauben nötig haben, weil wir uns davon mit allen unseren Sinnen überzeugen können; und somit erkläre ich Ihn schon bloß darum für einen allein wahren Gott und verwerfe alles andere, sicher nur in der Phantasie und Einbildungskraft der Menschen entstandene Göttertum in das Reich vager und eitler Fabeln, weil Er euch beide nur durch Seinen Willen also gesund gemacht hat, wie ihr zuvor meines langen Wissens wohl niemals waret. Daher sei Ihm schon im voraus von mir alle einem Gott gebührende Ehre erwiesen! Ich freue mich, trotz meines auch schon alten Magen- und Leberleidens, Ihn zu sehen und Ihm mit aller Liebe und tiefster Ehrfurcht entgegenzukommen. Vielleicht wird Er mich auch einer vollen, Ihm gar leicht möglichen Heilung würdigen."

Fußnoten