Gottes Neue Bibel

Die Haushaltung Gottes
Band 1

Die Urgeschichte der Menschheit

- Kapitel 165 -

Abedam, der hohe, und die fünf Lichtsucher. Nicht Forschen, sondern Lieben führt zum Leben

2. Dezember 1841
Gleichzeitig mit den vier Besprochenen gelangten die nunmaligen sieben zur und in die Hütte Adams und fanden dort wohlgemut die fünf bei der Mutter Eva.
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In der Hütte also angelangt, trat alsbald Abedam zu den fünfen hin und sagte zu den fünfen: ,,Saget Mir nun, was ihr gefunden habt in der Zeit, während wir abwesend waren! Und wie hat euch Mein Wort gestaltet? Hat es euch erneut oder veraltet? Solches gebet aus euren Herzen nun Mir kund!"
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Und der Enos als der erste sagte also von sich aus: ,,Ich habe in mir ein Licht erschaut, das war stark und leuchtete gewaltig. Ich wollte wissen, woher es kam, und siehe, das Licht erlosch, und ich sah nicht mehr das Eingeweide in meinem Leibe!
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Darauf fragte ich mein Herz, wohin das Licht sich barg. Und das Herz blieb stumm, und ich fragte es zum zweiten und dritten Male, und wieder blieb es stumm und ist stumm geblieben bis jetzt!
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Siehe, das ist alles, was ich gefunden habe! Eine stumme Gestaltung meines Herzens ist alles - und das verlosch'ne Licht mit ihm!"
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Und der Abedam entgegnete ihm: ,,Hättest du statt des Forschens geliebt Den, der dich ewig schon geliebt hat, so wäre dein Herz nicht stumm geworden, sondern du hättest Licht und Wort in ihm! Allein du wolltest wissen nur, - und siehe, das Wissen ist fürs Leben das, was da ist der Moderdampf fürs Licht! Mit diesem Dampfe erlöschtest du das Leben, und mit ihm auch sein Licht im Herzen, darum's dann finster ward in dir und stumm dein Herz!
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Also wird's noch gar vielen ergehen auf der Erde! Wer da aber sein wird dir gleich, bei dem wird es schwer sein, wieder das Leben und sein Licht zu gewinnen!
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Willst du aber leben, da laß dein wißliches Forschen, und erfülle dafür dein Herz mit Liebe, so wirst du mit der Wiedergewinnung des Lebens auch des Lichtes im gerechten Maße hinzubekommen!
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So aber alle Menschen ihr Wissen zusammentrügen, möchten sie dadurch Gott auch nur um ein Haar näher erkennen?!
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Welch ein Unterschied aber ist zwischen einem, der die Gesetze studiert, und einem, der dieselben beachtet?
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Ist da nicht der Studierende totgeschlagen durch der Gesetze Wust - und der Gesetzbeachtende durch eben die Gesetze lebendig?!
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Du möchtest Mir sagen: ,Muß man aber das Gesetz nicht zuvor in seine Wissenschaft aufnehmen, bevor es möglich wird, selbes zu beachten?!`
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Ich sage dir, du hast einesteils recht; jedoch, um dich aufs wahre Licht zu führen, will Ich dir ein Gleichnis kundgeben, und du selbst sollst als solches dir dienen und dann beurteilen dasselbe:
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Siehe, so du zwei Diener hättest, die dir dienten: Der eine, so du ihm zur Arbeit eine Heißung tätest, würde sich über dein ausgesprochenes Gebot wissenschaftlich den Kopf zerbrechen und würde den ganzen Tag nichts als studieren, was alles dein Gebot besagt, und was Verborgenes es enthält.
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Der andere aber möchte nicht viel darüber nachdenken, sondern gehen und aus Liebe zu dir alsbald in der Tat erfüllen deinen Willen.
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Sage Mir, welchen von den beiden Dienern wirst du behalten und einweihen in viele deiner Geheimnisse und Wünsche deines Herzens?
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Den wissenschaftlichen Erörterer deines Willens sicher nicht, sondern den, der da allzeit täte deinen Willen!
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Meinst du, bei Gott ist es anders? O nein, sage Ich dir, sondern gerade also ist es auch bei Gott, der da auch nicht achtet einen forschenden, sondern nur allezeit einen liebetätigen Geist!
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Also tue desgleichen auch du, so wirst du leben und wirst in einer Minute mehr erfahren vom großen Herrn und Vater als mit deiner Wißbegierde in Jahrtausenden!
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Dieses fasse in dein Herz und tue danach! Amen."
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Weiters sagte Abedam zu Kenan: ,,Zeige auch du Mir dein Herz! Was hast du gefunden?"
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Und der Kenan erwiderte: ,,Wahrlich, auch mir ging es um nichts besser als dem Vater Enos! Auch vor meinen Augen flohen Dinge vorüber, die da aussahen wie gewaltig leuchtende Blitze; allein ich konnte ihnen nicht folgen. Zu schnell sanken sie hinter den fernen Horizont, und bald deckte die dichteste Finsternis den Erdball. Ich mußte darauf mit großem Bangen gewahr werden, wie unzulänglich menschliche Kräfte sind und wie entsetzlich langsam, um einzuholen ein vorüberziehendes Licht!
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Mein Herz fragen aber heißt, einen Stein fragen! Was etwa darin verborgen ist, wer kann es wissen? Mir gibt es keine Antwort!
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Ich war ja wohl zugegen, als Emanuel Abba uns gesegnet hat; allein Des Segen muß bei mir wie mein früher geschautes Licht vorübergezogen sein, ohne von mir mehr denn allein die Augen berührt zu haben!"
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Und der Abedam erwiderte ihm: ,,Wie es dir geht, also wird es einst gar vielen und diesen vielen gar lange also ergehen, da auch sie in der Weltweisheit den Tod erleiden werden. Ihre Herzen werden zum Steine werden. Habsucht wird die Folge sein. Diese aber wird mit sich bringen Neid, Geiz, Totschlägerei, und den Kargen wird man einen Helden der Tugend in der stets eigennützigen Sparsamkeit nennen. Dann wird große Armut vieler Los sein und der Tod noch mehrerer!
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Willst du aber leben, da tue, wie Ich dem Enos geraten! Amen."
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Und ferner fragte Abedam den Mahalaleel: ,,Was hast du denn gefunden in dir? Gib es Mir kund!"
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Und der Mahalaleel erwiderte: ,,Wahrlich, mir erging es noch schlechter denn meinen Vätern! Sie hatten doch wenigstens ein Licht erblickt, - ich aber nichts als überall Nacht, ja nichts als eine kalte Nacht!
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Ich bin durch und durch öde und wüste. Wo ich mich auch immer beklopfte, da klang es hohl und leer. Und als ich aufblickte zum Himmel, da gewahrte ich, daß er von Erz ist und keinen Strahl auch nur der allergeringsten Hoffnung für ein helleres Leben durchließ.
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Ich weinte in der großen Armut meines eigenen Herzens; allein auch die Tränen verschlang der heiße Sand meiner Wüste, und nun kann ich auch nicht mehr weinen und gleiche nun völlig einem Steine.
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Siehe, solches hab' ich gefunden und finde es gegenwärtig noch bis auf eine kleine Erleichterung, die ich jetzt in deiner Nähe verspüre!"
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Und der Abedam entgegnete ihm: ,,Wie es dir nun ergeht, also wird es einst in der allerletzten Zeit gar überaus vielen ergehen!
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Du aber bist glücklich, da du die große Not in dir erkennst; denn solche Erkenntnis ist auch ein großes Licht. Jene aber werden ihren Tod nicht erkennen. Wie einen toten Baumstamm, der da abgestanden ist im Walde, wird sie ihr innerer Wurm zernagen, und sie werden nicht gewahr werden dessen, der sie zum ewig vernichteten Staube zernagt!
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Erze werden sie aus den Bergen graben so viel, daß sie metallene Wege machen werden; aber über diese festen und geraden Wege werden wenige, ja überaus wenige wandeln, welche da sein möchten wie du jetzt. So aber auch noch irgendein Lebendiger aus vielen Tausenden erstehen wird, der wird selbst die kurze Zeit hart zu stehen haben unter den Toten!
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Die aber sein werden wie du jetzt, diese werden die Lebendigen nur insoweit erkennen, insoweit Mich du jetzt erkennst. Und es werden dann viele Worte des Lebens nicht soviel vermögen über sie wie jetzt eines über dich.
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Von den dreien aber bist der Glücklichere du in deiner Lichtarmut; denn dir soll bald eine gute Botschaft werden!
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Handle aber auch du, wie Ich es geraten habe dem Enos, so wirst du leben und Licht haben in der Fülle! Amen."

Fußnoten