Gottes Neue Bibel

Die Haushaltung Gottes
Band 2

Aufstieg und geistige Blüte des ersten Weltreiches Hanoch

- Kapitel 274 -

Wechselrede Henochs mit dem Drachen. Der Drachen verschindet

17.3.1843
Der Henoch aber faßte den Drachen fest ins Auge und sagte zu ihm in einem ernstlich-lieblichen Tone: ,,Gut, du armseligstes Wesen, ich habe deine Klage gegen Gott von dir vernommen und habe sie auch ganz verstanden!
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Wenn es also ist, dann bist du wahrlich das beklagenswerteste Geschöpf in der ganzen Unendlichkeit!
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Denn elender und unglückseliger kann da wohl kein Wesen gedacht werden als ein solches, das da das Gute und Wahre in aller Tiefe erkennen muß, dazu noch den höchsten Trieb haben muß, dasselbe zu tun, und so es nach dem Triebe im vollsten Ernste tätig werden will, da ergreift es alsbald die Gottheit mit Ihrem Grimm und treibt es wider den eigenen Willen und die gute Erkenntnis an, Böses zu tun, damit dann für die Gottheit dadurch sich an dem unglücklichen Wesen ein neuer Grund bilde, vermöge dessen es dann von Seite der allerlieblosesten und ungerechtesten Gottheit sich einer neuen und allezeit mächtigeren Verdammnis schuldig machen muß.
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Wenn es denn aber also ist, so sage mir, wie es denn kommt, daß der Herr gegen uns so gnädig und barmherzig ist, daß wir darum nicht umhin können, Ihn fürs erste als die allerreinste, ewige, unendliche Liebe anzuerkennen und Ihn darum auch über alles zu lieben, und fürs zweite daneben noch alleroffenkundigst von Ihm Selbst zu erfahren, daß Er als der allerliebevollste Vater alles nur mögliche aufgeboten hat und noch ferner ebenso alles Erdenkliche aufbieten will, um nur dir deinen ewigen Starrsinn zu brechen, auf daß du wieder gewonnen werden möchtest?!
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Ja, sage mir, wie es denn kommt, daß der Herr die ganze sichtbare Schöpfung allein deinetwegen hervorrief, um durch die harte Probe des materiellen Todes dich wieder zur völligen Umkehr zu bewegen, und du dennoch nicht zum Vater zurückkehren willst und der Vater nun genötigt ist durch Seine endlose Liebe, deine totale Lebenskraft in ein zahlloses spezielles Leben der Menschen auf dieser Erde, wie auf den zahllosen anderen Weltkörpern zu zerteilen und dich auf diese Art deines Eigensinnes ledig zu machen und dich also auch in uns Menschen geteilt wieder zurückzuführen, weil du ungeteilt dich dazu wohl ewig nimmer entschließen würdest?! Sage, sage mir, wie denn solches kommt, und ich will dir dann ja tun, was du von mir verlangt hast!"
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Hier öffnete wieder der Drache seinen Mund und sprach zum Henoch: ,,O du unzeitiger Mensch! Du weißt noch nicht, wie tausend Jahre der Erde schmecken, und willst Gott, den Ewigen, schon besser kennen denn ich, der ich doch schon Ewigkeiten Ihn geschmeckt habe in allen Seinen Wendungen?! O siehe, wie endlos schwach und töricht du bist!
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Höre, ich will dir deine gar jungen Augen öffnen, auf daß du nur wenigstens ein Fünklein erschauen sollest, wie es mit deinem von dir vermeintlich erkannten Gotte steht! Und so höre denn!
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Solche Schöpfungen, wie diese gegenwärtige da ist, kenne ich schon zu zahllosen großen Milliarden! Eine jede bestand etwa eine große Milliarde von Erdjahren (NB.: Eine solche große Milliarde ist eine Zahl, bei der man zu der Einheit (1) neunhundert Nullen rechts hinstellt), für dich, armer junger Mensch, schon an und für sich eine undenkliche Zahl!
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Wenn solch eine Schöpfungszeit abgelaufen ist und Gott Seiner Geschöpfe satt geworden ist, dann ließ Er dies Sein großes Gedankenspiel wieder fahren, das heißt - wohlverstanden! - Er machte die ganze endlose Schöpfung wieder zunichte, und es bestand dann wieder eine endlose Leere mehrere große Milliarden von deinen Erdjahren hindurch, und außer Ihm und mir, der ich mich aller Vernichtung allezeit gar mächtigst habe widersetzen können, da ich ein wesenhaftester Teil der Gottheit selbst bin und allezeit war, bestand nichts.
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Wenn dann wieder die Gottheit in solch einer für dich allerundenklichsten Zeit einen neuen großen Schöpfungsplan aufgestellt hatte, dann ging es bald wieder ans Erschaffen los, und wenn die Schöpfung ihre Zeit wieder also durchgemacht hatte und die Gottheit Ihrer Geschöpfe abermals satt und müde geworden war, dann wurde es bald wieder gar mit solch einer neuen Schöpfung, die gänzliche Vernichtung aller Dinge, die ohnehin nichts sind als auf eine bestimmte Zeit fixierte Gedanken Gottes nur, erfolgte, und eine wie ewige Leere trat wieder an die Stelle der früheren Schöpfungspracht.
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Daß Gott solches stets in Seinem urewigen Macht- und Unterhaltungsplane führt, kannst du ja schon auf der Erde erschauen, da die Dinge immer zwischen dem Entstehen, Bestehen und Vergehen wechseln. Heute siehst du eine Blume herrlichst erblühen, morgen erstirbt sie schon wieder und wird dann für ewig zunichte, und so geht es mit zahllosen Dingen im Großen wie im Kleinen ewig fort! Davon bin ich schon ein gar alter, unzerstörbarer Zeuge.
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Wenn du demnach an ein ewiges Leben glaubst, da bist du sehr irrig daran; denn außer Gott und mir hat nichts einen ewigen und somit unzerstörbaren Bestand, - Gott, weil Er in Sich Selbst urwesentlich im eigentümlichsten ewigen Sein ist, und ich, weil ich kein Gedanke, wie du und alle die Schöpfung aus Gott, sondern ein unzerstörbarer, wesenhafter, getrennter Teil der Gottheit Selbst bin!
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So du demnach aber fragst, wie es kommt, daß trotz aller Mühe Gottes ich aber dennoch nicht umkehren will, während du Ihn doch als die reinste Liebe gefunden hast, da sage ich dir: Der Grund liegt nun ja offen am Tage vor dir und ist kein anderer als der: weil ich Gott urgründlich kenne, - was dir ewig unmöglich sein wird, da du fürs erste die Ewigkeit, wie sie war, unmöglich als eine Ephemeride fassen kannst - und ebensowenig, wie sie fürder sein wird!
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Du könntest zwar mit deiner jetzigen Lebenskraft, die ebenfalls ein überaus kleiner Teil des göttlichen Wesens ist, dich von Gott gleich mir völlig trennen und also auch einen ewigen Bestand nehmen, wenn du es verstündest; würdest du aber solches tun, so würde dich aber dann die endlos größere Macht der Gottheit ebenso schrecklichst behandeln, wie Sie nun mich behandelt, und du hättest dann mit deinem ewigen Bestande überaus wenig gewonnen, da es doch besser ist, nicht zu sein, als also zu sein, wie ich bin!
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Da ich aber darum dieses ewigen Wankelwaltens der Gottheit nun einmal im vollsten Ernste satt und müde geworden bin, so habe ich bei mir nun auch zwei Dinge beschlossen: entweder Gott Seiner Macht für ewig gänzlich zu entsetzen und alle Seine Macht an mich zu reißen, um dann endlich eine wahrhaft ewige Bestandordnung zu gründen für alle Geschöpfe, - oder, sollte mir solches nicht gelingen, so will ich mich aber für den zweiten Fall selbst auf ewig töten, um dadurch der Gottheit Selbst ein ewiges Ende zu machen!
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Denn wie oft schon habe ich die Gottheit gebeten, in der Schöpfung eine ewige feste Bestandordnung zu gründen; allein es war allezeit alles rein umsonst!
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Mein Licht wollte ich Ihr zurückstellen; Sie nahm mich durch andere, ephemeridisch geschaffene Wesen gefangen. Da Sie mich aber dennoch nicht zu überwinden vermochte, so beließ sie mir ein elendestes Dasein, da meine frühere Wesenheit aus ihrem unbegrenzten Sein in diese Gestalt zusammenschrumpfte.
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Nun aber erst ersieht die Gottheit in meinem Lichte, daß ich Ihr jetzt bei weitem gefährlicher bin denn in meiner früheren Allheit; daher gibt Sie Sich auch alle Mühe, mich zu fangen!
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Aber du kannst samt deinem Liebegotte völlig versichert sein, daß Ihr solches ewig nie gelingen soll! Eher will ich mich und die Gottheit töten, als mich Ihr gefangen geben, damit Sie dann einen desto freieren Spielraum bekäme, zu erschaffen und dann nach Laune das Geschaffene wieder zu vernichten!
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Daher werden die denkenden Wesen von der Gottheit auch stets zur Demut geleitet, damit es ja keinem gelingen soll, sich der göttlichen Laune ledig zu machen!
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Ich aber habe diesmal fest beschlossen, der Gottheit einen Streich zu spielen, der Ihr Ihre Launen vertreiben soll auf ewig! Wahrlich, diesmal will ich Ihr meine Macht zeigen und will Sie züchtigen wie einen alten Verbrecher! - Verstehe du, Henoch, solches! Amen!"
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Hier verschwand der Drache plötzlich.

Fußnoten