Die Haushaltung Gottes
Band 3
Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut
- Kapitel 191 -
Die Übernahme der Regierung durch Dronels Sohn Kinkar. Dronels Abdankungsrede an den Herrn. Die Antwort des Herrn. Der falsche Schwur Kinkars. Die Gefahren des Naturalismus
27.12.1843
Dronel aber hatte einen Sohn namens Kinkar; diesem übergab er die Regierung noch bei seinen Lebzeiten. Denn da er im Verlaufe von fünfzig Jahren von Gott keine Wundermacht erbetteln und erzwingen konnte, da sprach er:
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,,Herr, fünfzig Jahre lang habe ich mich mühsam mit der großen Halsstörrigkeit der Menschen geplagt! Du sahst zwar wohl allezeit meine große Not - und wolltest mir dennoch nicht helfen; und so ich Dich um die sichere Hilfe bat, welche in der Wundermacht bestünde, da zogst Du Dich zurück, gabst mir zumeist entweder gar keine Antwort - oder eine drohende oder gar strafende!
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Ich aber tat dennoch aus eigenen Kräften, was ich tun konnte, und habe Deiner nie vergessen! Ich liebte das Volk mehr als mein Leben, darum ich denn auch allzeit haderte mit Dir, so Du demselben wehe tatest.
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Ich aber bin nun alt, schwach und sehr müde geworden und habe eine große Sehnsucht nach Ruhe.
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Mein erstgeborner Sohn Kinkar ist ein kräftiger Mann und hat den Kopf und das Herz am rechten Flecke; diesem übergebe ich das Zepter, die Krone und den Thron, und die Herrlichkeit in dem Tempel lege ich mit meinen Händen in seine Hände! Tue desgleichen auch Du, Herr!
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Denn was ich nun tue, das tue ich nicht in meinem, sondern in Deinem und Deines Volkes Interesse; alsonach wirst ja auch Du nicht gegen Dein Interesse handeln wollen?"
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Und der Herr sprach zum Dronel: ,,Höre, die Menschen sind Mir über den Kopf gewachsen! Sie tun, was sie wollen und wollen nicht achten Meines Rates; darum gebe Ich sie frei!
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Du hast nach deinem Rate deinen Sohn zum Könige gemacht! Darum soll er auch König sein ohne die geringste Einrede von Mir; denn du horchtest ja nie auf Meinen Rat, da du alles besser verstandest als Ich, der Schöpfer aller Dinge!
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Wie Ich aber nun das Volk freigebe, also gebe Ich auch den König frei und auch die Tempel; und Meine Engel und Meine Wolke sollen nimmer im selben wohnen!
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Sehet aber zu, wie ihr euch in eurer völligen Ungebundenheit verhalten werdet!
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Ich werde euch von nun an weder züchtigen, noch irgend strafen bis zur Zeit, die Ich festgesetzt habe.
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Wohl euch, so Ich euch treffen werde tätig in Meinem euch wohlbekannten Willen; aber wehe euch im Gegenteile!
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Hanoch, du liegst tief; über dich soll sich die erste Flut Meines Grimmes ergießen! Amen."
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Von allem dem unterrichtete Dronel gar wohl seinen Sohn Kinkar und übergab ihm damit die Regierung, - empfahl ihm aber dennoch vor allem strenge, daß er ja kein anderes Gesetz irgend dem Volke aufdringen solle, als das der Herr dem Ohlad gegeben hatte.
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Kinkar beschwor solches beim lebendigen Namen im Tempel.
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Als er aber solches beschworen hatte, da auch wich des Herrn Geist aus dem Tempel, indem der Kinkar einen falschen Schwur tat, den er zu brechen gedachte, sobald als sein Vater Dronel sterben würde.
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Dronel aber ging darum in den Tempel und ersah im selben den nackten Altar. Darum aber ward er traurig und rief zum Herrn; aber sein Rufen drang zu tauben Ohren. Er verließ daher den Tempel und ging und berichtete solches dem Kinkar.
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Dieser aber sprach: ,,Die gesamte Natur ist ja auch ein Werk Gottes! Will Er nicht mehr, daß wir ehreten Seinen Namen, so wollen wir ehren Seine Werke! Ist das nicht auch soviel?"
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Und der Dronel lobte darum den Kinkar und legte damit den Grundstein zu aller Abgötterei.