Gottes Neue Bibel

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 196 -

Die öffentlichen Schulen und Theater in Hanoch. Japells Spionagesystem. Tanz, Musik und ästhetische Vorstellungen. Armenfürsorge aus Politik. Liebe und Politik als einander entgegengesetzte Pole

4.1.1844
Es bestanden zwar in Hanoch seit Ohlad schon öffentliche Schulen, welche sein Sohn Dronel sehr vervollkommnete und der Kinkar sehr erweiterte und in andere Städte ausdehnte.
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Aber der Japell errichtete dazu noch mehrere hundert allerlei Gymnasien, in denen noch allerlei Künste öffentlich gelehrt wurden, als zum Beispiel Tanzen, Musik, Bildhauerei, Malerei, Schwimmen; Fliegen mittels aerostatischer Mittel, Reiten der Pferde, der Esel, der Kamele, der Elefanten; Fechten, Bogenschießen; dann auch das Schießen mittels der von Kinkar erfundenen Feuergewehre.
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Für alle diese genannten und noch eine Menge ungenannten Künste und Fächer hatte Japell Lehranstalten errichtet und Lehrer eingesetzt in allen Orten seines großen Reiches. Daraus gingen bald allerlei Volksbelustiger hervor und produzierten sich vor demselben in den verschiedenen Theatern ums Geld, wovon sie aber allzeit ein Drittel an die Staatskasse zu entrichten hatten, und das aus dem Grunde, weil der König derlei nützliche Anstalten, in denen solche Künste gelehrt wurden, vom Volke erbauen ließ und dadurch der Jugend die Gelegenheit verschaffte, so nützliche Dinge zu erlernen, - für welches Erlernen aber freilich wieder die lernende Jugend ihre Lehrer bezahlen mußte.
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Dadurch gewann der Japell schon wieder große Summen und gewann in politischer Hinsicht das, daß das Volk ob der immerwährend neuen Spektakel des Druckes vergaß und den König noch obendarauf rühmte über alles Gold.
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Um ein Volk so dumm als möglich zu machen und unempfindlich gegen jeden Druck, ist kein Mittel tauglicher als tausenderlei Spektakel und Zeremonien. Dadurch wird die allerauswendigste Gafflust erweckt, durch welche der Mensch in den rein tierischen Zustand zurücksinkt und dann in der Welt dasteht wie eine dumme Kuh vor einem neuen Tore.
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Das waren demnach wieder ergiebige Früchte der ausgezeichneten Politik des Japell.
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Es gab freilich in Hanoch, wie auch in den anderen Städten und Ortschaften, noch so manche nüchterne Denker, die Mein Wort noch nicht vergessen hatten; aber fürs erste durften sie nicht reden, weil der Japell das Reich mit Spionen gehörig versehen hatte, und fürs zweite aber fanden sie am Ende selbst Geschmack an den allerlei wirklich ausgebildetsten Kunstproduktionen und konnten dabei nicht oft genug ausrufen, wie dies und jenes dem menschlichen Verstande zur Ehre gereiche.
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Von allen den Künsten wirkten der Tanz, die Musik und ganz besonders aber die sogenannten ästhetischen Vorstellungen auf das Volk.
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Die ästhetischen Vorstellungen bestanden darin, daß die schönsten Mädchen und auch die schönsten Jünglinge in allerlei reizenden Kostümen in den lockendsten Stellungen auf einer prachtvollen Bühne auftraten, und das natürlich unter der Begleitung von Musik.
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Die jungen Künstler und Künstlerinnen waren aber nach jeder Vorstellung für die Lüsternen - freilich um tüchtiges Geld - zu haben, und zwar die Jünglinge für lüsterne Weiber und die Mädchen für lüsterne Männer.
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Diese Kunstanstalt trug dem Könige ungeheure Summen und trug zur Verdummung des Volkes am meisten bei.
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Was aber den Japell beim Volke in ganz besonderer Gunst erhielt, bestand darin, daß er für die Armen mittels Hospitälern sorgte, in die sie aufgenommen wurden, und man sah daher nirgends Bettler, sondern nur den Wohlstand.
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Daß die Armen in den Hospitälern gerade nicht am besten versorgt waren und dabei arbeiten mußten, um sich darin (in den Hospitälern nämlich) die ziemlich magere Kost womöglich zu verdienen, ist sicher aus dem Umstande zu ersehen, daß alle die Einrichtungen nur Früchte der Politik Japells waren; denn Liebe und Politik sind die entgegengesetztesten Pole, indem Liebe ein Angehör des obersten Himmels, Politik aber ein Angehör der untersten Hölle ist, wenn sie die Habsucht und Herrschgier zum Grunde hat.
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Was aber Japell noch ferner tat, wird die Folge zeigen!

Fußnoten