Die Haushaltung Gottes
Band 3
Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut
- Kapitel 247 -
Der Feuertempel
18.3.1844
In einer anderen Gegend zwischen Bergen, die da an Naphthaquellen sehr reich waren, ward ebenfalls ein großer Tempel erbaut.
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Der Tempel war ganz ohne Fenster und somit ganz geschlossen, und man konnte in denselben nur unterirdisch gelangen durch einen Schlängelgang und am Ende des Ganges durch eine Wendeltreppe.
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Der Tempel war sehr geräumig und konnte auf seinen Galerien und in seinem Ebenerdraume wohl bei zwanzigtausend Menschen fassen, ohne daß dadurch ein Gedränge entstehen durfte.
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Die Dachung, welche aus vielen Rundkuppeln bestand, ward von vielen mächtigen Pfeilern getragen, und durch eine jede Kuppel ging eine schräge Öffnung, damit durch sie der im Tempel erzeugte Dunst entweichen konnte.
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Im eilänglichen, nischenartigen Hintergrunde war auf einem staffeligen, eirunden Gestelle eine immens kolossale nackte Mannsstatue errichtet. Diese Statue saß auf einem ungeheuer großen Steinwürfel, der einen Durchmesser von vier , somit einen Flächenraum von sechzehn und einen Inhalt von vierundsechzig hatte. Die Statue war jedoch nur aus Kupferblech gemacht, war demnach hohl und konnte in ihrem inneren Raume fünfhundert Menschen fassen, die bei den Festen, deren nur zwei im Jahre waren, allerlei Spektakel ausübten.
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Um das enorme Staffelgestelle der Statue waren in einer Entfernung von drei , und zwar einen eirunden Kreis bildend, zweihundert eine Klafter hohe und zwei im Durchmesser habende runde Altäre gestellt, unter die eine Naphthaquelle geleitet war.
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Die Altäre waren kupferne Zylinder, die ganz mit zerstoßenen Bimssteinen ausgefüllt waren. Das Erdöl stieg nun nach den Gesetzen der Anziehung durch die Bimssteinporen den ganzen Zylinder hinauf in reichlichem Maße, und man durfte nur mit einem Lichtchen über die fette Oberfläche des Altars fahren, so stand diese alsbald in hellen, sehr weißen Flammen, die dem sogenannten bengalischen Lichte gleichkamen.
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Diese also brennenden Altäre erleuchteten das Innere des Tempels so stark, daß darinnen mehr als eine Tageshelle herrschte. Diese Altäre brannten Tag und Nacht in einem fort und wurden nimmer ausgelöscht.
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Es gingen aber noch eine Menge Kupferröhren auf den Pfeilern hinauf und waren durch alle Galerien geführt. Wo immer die Röhre eine Öffnung hatte, da auch durfte man nur mit einem Lichtchen hinfahren, und es brannte sogleich das sehr ätherische Öl der Erde.
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Wenn nun ein bestimmtes Fest kam, das diesem ,,Feuergott" und seinen Dienern galt, da kamen Hunderttausende von Wallfahrern aus allen Gegenden und brachten diesem Götzen viele und reiche Opfer.
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Die Priester dieses Götzen errichteten allerlei Feuerspektakel; ein Feuerwerk überbot das andere an Größe, Glanz und mannigfacher Pracht. Ganz besonders war zur Nachtzeit die ganze Gebirgsgegend so erleuchtet, daß man nicht wußte, wenn der Tag seinen Anfang nahm.
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Im Tempel redete der Götze wie tausendstimmig von seiner Macht an das Volk und rühmte sich über alle Maßen, und draußen predigten die Priester.
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Welch einen Effekt das beim dummen Volke machte, braucht nicht näher beschrieben zu werden; nur so viel kann noch gesagt werden, daß dieses Fest der vielen Hauptspektakel wegen auch von den höchsten Standespersonen allzeit besucht ward.
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Selbst Gurat und sein General fehlten nie mit ihrem Gefolge. Mehr braucht es nicht, um den höchsten Grad der Abgötterei zu erkennen, die hier getrieben wurde.
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Aber darum nächstens dennoch der Skizzen mehr!