Gottes Neue Bibel

Himmelsgaben
Band 2

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 105 -

Der Herr als Liebhaber

19. November 1843
Schreibe, denn Ich kenne deinen Wunsch, demzufolge Ich dir schon wieder einen Gelegenheitsdichter machen soll!
2
Willst du Verse oder Prosa? - Wenn es dir daranliegt, eine äußerliche Namensgratulation zu machen, da würden sich Verse besser schicken als die Prosa. - Willst du aber statt der Gratulation einen Aufsatz, der sich mehr auf das innere Wohl deiner Klientin bezieht, so bleiben wir bei der Prosa!
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Du willst also letzteres! - So fangen wir auch die Sache ganz prosaisch an. Und unser Glückwunsch laute also ganz kurz:
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Ich bin der Letzte überall! Dein Herz denkt an Mich zuletzt. - Wenn du des Tages Geschäfte beendet hast, da wendest du dich zu Mir, manchmal mehr, manchmal weniger in die Welt zerstreut. - Am Morgen denkst du wohl an Mich; aber neben manchen leeren Weltsorgen. - Auch unter tags denkst du an Mich; aber da sind deine Gedanken nicht selten wie eine gewisse Zuspeis' zum Rindfleische. - Kurz und gut, ganz wie es sich gebühren möchte, magst du deines Herzens Gedanken nimmer zu Mir erheben, nie ganz ohne alle Welt!
5
Was ist wohl das, worin liegt da wohl der Grund? - Siehe, Ich möchte es dir wohl sagen, aber es würde dich kränken. - Daher sage Ich dir bloß, daß Ich ganz außerordentlich eifersüchtig bin und Mich von niemandem etwas mehr kränkt, als so die Meinen Mir dann und wann ein wenig untreu werden!
6
Siehe, wer Mich liebt, der muß Mich ganz lieben! - Wenn sich die Meinen irgendeiner Weltbelustigung manchmal mehr freuen denn Meiner Liebe, siehe, das kränket Mich schon! Denn Ich bin ein Todfeind von aller Weltkoketterie!
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Glaube es Mir, ganz kleine Seitenblicke von denen, die Ich zu den Meinigen aufgenommen habe, bereiten Mir schon einen Schmerz! - Willst du Mich so recht kennen, da stelle dir so einen recht hitzigen und kreuz und quer eifersüchtigen Liebhaber vor! Dieser liebt seine Braut mit aller Glut seines Herzens, und ihr Leben ist ganz das seinige; aber wehe ihr, so er sie auf irgendeiner Zweideutigkeit ertappt! Wie wird er sie das auf alle mögliche Weise fühlen lassen! - Kehret sie aber wieder um und bekennet dem Liebhaber reuig und offen einen schwachen Seitenblick, so kehrt in dem Liebhaber sobald die alte Glut wieder zurück. Und er liebt seine ihm ein wenig untreu gewordene Braut noch glühender als vorher!
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Siehe, gerade ein solcher Liebhaber bin Ich auch! - Freilich wohl habe Ich mehr Geduld und viel öfters Nachsicht als ein sogestaltig hitziger Weltbräutigam. Aber was da die Kränkung anlangt, so trifft sie Mich bei Untreue Meiner Bräute auch ums Vielfache ärger als einen Weltbräutigam, eben da Ich so oft verzeihe und Meinen Bräuten die so oftmaligen Weltkoketterien nachsehe!
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Denke: Liebe, Leben, Gesundheit und Meine Gnade haben die Bräute in jeder Sekunde von Mir! Ich versehe sie sorgfältigst mit allen Wohltaten des Lebens, sie stehen in Meiner alleinigen Verpflegung ewig! Sollte es Mich da nicht kränken, wenn Ich Mich dennoch so dann und wann unter den Liebhabern als der Letzte ansehen muß?!
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Daher aber sage Ich, als der letzte Gratulant an diesem deinem Namenstage, dir auch das als Meinen Wunsch: daß du Mich in Zukunft zum ersten Liebhaber in deinem Herzen an- und aufnehmen möchtest!
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Mit diesem Wunsche aber verbinde Ich auch Meinen Vatersegen - und segne dich und will dich allezeit segnen, so du Mir allezeit völlig treu verbleiben wirst! - Ich werde dir ewig nimmer untreu. Daher bleibe du Mir auch treu, und du wirst in dieser Treue das ewige Leben finden!
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Das ist Mein ernster, wahrster Wunsch an dich für ewig! Amen. Das sage Ich, dein liebevollster Vater Jesus!

Fußnoten