Himmelsgaben
Band 2
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 113 -
Ein reicher Knicker im Jenseits
30. März 1844
Schreibe nur ein ernstes Wort ob des Traumgesichtes der alten C. H., zu der ein armer und sehr schmutziger Geist kam, der ein reicher Knicker war auf der Welt!
2
Dieser Geist, dem es sehr schlecht geht in seiner Sphäre, da er aus sich heraus nichts hat als Nacht und eine große Wüste um sich her, und der viel Hunger, Durst und Kälte leidet, ist bei sich der grundirrigen Meinung, sein Geld im Diesseits werde ihm, so es an die Armen verteilt würde, Erleichterung bringen. - Darum ward es ihm auch gestattet, sich der Person () in dieser Hinsicht zu eröffnen, da er den ein für allemal jede angebettelte Unterstützung aus einer höchst unmännlichen Achtung gegen sein dummes und schmutziges Weib vorenthalten hatte!
3
Das ist aber bloß des Geistes Plan, der von Mir noch keine Ahnung hat, sondern sich unter ,,Gott" nur die allwaltenden Kräfte der Natur denkt! - Da er aber dennoch von der Welt so viel Gefühl und Bewußtsein mitgenommen hat, um sich zu erinnern, daß man durch Unterstützung der Armen sich irgendeinem allfälligen Gottwesen wohlgefällig machen kann, so ist nun solch ein Wille in ihm erwacht, den er in die Ausführung bringen möchte.
4
Da er aber zugleich die Unausführbarkeit dieses törichten Planes mitersieht, so macht ihn das ganz überaus unglücklich. Und es wird ihm noch gar lange nicht zu helfen und zu raten sein, da in ihm darum auch ein großer Ärger gegen sein hinterlassenes Weib erwächst, die diesem Traume kein Gehör geben wird, da ihre Ohren mit Erz verstopft sind! - Wehe aber dem Weibe, so sie in nicht zu langer Zeit dem Manne folgen wird und in die Hände des Mannes gerät! Und wenn sie so bleibt, wie sie jetzt ist, wird sie davor auch gar nicht beschützt werden.
5
Das ist also der Zustand dieses Geistes jenseits! - Wahrlich, er ist traurig und sehr leidend. - Aber noch ums Tausendfache elender wird der des Weibes sein, wenn es sich nicht bei Lebzeiten ernstlich zu Mir wenden und nicht zwei Drittel ihres Einkommens jährlich der notleidenden Menschheit zukommen lassen wird - und das aus reiner Liebe zu Mir und zu den Armen!
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Wahrlich, wahrlich, wer ein großes Vermögen auf der Welt hat und verteilt es nicht bei seinen Lebzeiten unter die armen Brüder und erquicket damit die Herzen derselben, sondern tut das erst am seinem Weltende, der soll als ein Geiziger angesehen werden, und es wird ihm sein Vermächtnis nimmer zugute kommen!
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Wer da auf der Welt Kinder hat und ist nur für ihre Versorgung bedacht, auf daß sie nach seinem Ableben selbständig als gleichfalls reiche Menschen auf der Welt bestehen mögen und gute Heiraten machen können - wahrlich, wahrlich - so viel Pfennige der Vater oder die Mutter den Kindern erspart hat über das ohnehin unrechtmäßige Stammvermögen, so viele Jahre sollen jenseits in obbezeichneter Nacht, Armut und Kälte gehalten werden und sollen daraus nicht eher gehoben werden, als bis irgend ein letzter Nachkomme ihres Stammes vor Armut den Bettelstab tragen wird!
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Hätte besagter Geist bei Lebzeiten einen ,,ungerechten Haushalter" gegen sein dummes Weib gemacht und hätte mit dem großen Vermögen für die Armen gewirtschaftet und nicht für sein dummes Weib und für seine Kinder, so stünde es nun besser mit ihm. Denn darum ward er des reichen Weibes Mann, daß er ihr Vermögen hätte für den Himmel verwenden sollen. Er aber vergaß Meiner und arbeitete nur für sein Weib! - Also sucht er nun auch die Hilfe dort, wofür er gearbeitet hat! - Für Mich aber hat er nie gearbeitet, da er nur ein Widersacher zu Mir war. Darum erkennt er Mich auch nicht und sucht auch nicht Hilfe bei Mir, der Ich ihm doch nur ganz allein helfen kann.
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Was Hartes wäre es denn, so ein Reicher mit zwei Dritteln seines Einkommens armer Eltern Kindern eine Aussteuer gäbe, daß auch diese heiraten könnten und nicht der Unzucht preisgegeben würden zur Zeit ihrer fleischlichen Reife und der Not? - Wahrlich, wer das gar leicht täte, der würde sich dadurch Untertanen für den Himmel züchten, die ihm da eine bessere Lebensernte abwerfen würden, als so er auf der Welt sorgt, daß seine Kinder Herrschaftsbesitzer und darum stolze und unbändige Menschen werden, die sich von Meinem Geiste nimmer wollen strafen lassen, der doch so sanft mahnt und aller Kreatur das Leben gibt!
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Das ist Mein Rat! - Ein jeder aber tue, was er wolle! Über ein kurzes wird er schon die Früchte erschauen, die ihm seine Werke jenseits bieten werden!
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Ich aber sage noch zu jedem Reichen diesseits: Du kannst es an dir erproben, was du jenseits ernten wirst! Siehe, so du kreuzerweise Almosen gibst, so tut dir das nicht weh, und du machst dir nichts daraus. Wenn du aber um Gulden angesprochen wirst, da siehst du dir den Bettler schon genauer an und schmollst nicht selten darob! Wenn aber jemand zu dir sagen würde: ,,Freund, Bruder! Du bist reich, gib mir 1000 oder 2000 oder 6000 Gulden, denn ich habe dessen vonnöten, was dir überflüssig ist" - was für eine Antwort wohl würde so ein kecker Bettler erhalten?!
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Ich aber sage: Mit welchem Maße ihr ausmesset, mit dem Maße wird euch wieder eingemessen werden! - Wenn du auch betest: ,,Zukomme mir Dein Reich! Gib mir Brot des Lebens! usw." - so werde Ich aber dich, reichen Mann, dennoch also anhören, wie du den kecken Tausend-Gulden-Bettler angehört hast! Denn Ich meine, Mein Reich und Mein Brot sollte doch mehr als gar viele tausend Gulden wert sein?!
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Solange demnach jemand hier ist, kann er sich helfen durch sein Vermögen, so er es nach Meinem Willen gebraucht. Wenn er aber drüben ist, so nützt es ihm zu nichts, und wenn Millionen für ihn verspendet würden. Denn ein jeder Mensch wird nach seinen Werken, und nicht nach den Werken anderer, sein ganz eigenes Gericht finden!
14
Ich aber brauche eure Opfer nicht, sondern ihr brauchet sie! Daher opfert, dieweil ihr opfern könnet! Denn über dem Grabe gibt's keine Opferaltäre mehr!
15
Die Armen aber sind die Opferaltäre! Darauf leget reichliche Brandopfer eurer Liebe, so werdet ihr euch Schätze für den Himmel bereiten!
16
Fraget daher nicht mehr, wie dem Verstorbenen zu helfen sei? - Denn dem kann niemand helfen als Ich allein, wann es an der Zeit sein wird. Und ferne sei es von euch, Mich zur Erbarmung bewegen zu wollen, als wäret ihr barmherziger denn Ich!
17
Ein jeder aber kehre vor der eigenen Türe und sorge für sein , so wird er nicht nötig haben, dereinst eitle Hilfe zu suchen bei den Weltmenschen, sondern wird solche finden bei Mir in Überfülle für ewig! Amen. - Das spricht der ewig Wahrhaftige. Amen, Amen.