Himmelsgaben
Band 2
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 130 -
Trostwort in trüber Zeit an K. G. Leitner
17. Februar 1845
Was sucht wohl der Mensch hienieden, daß er darob so sehr umstrüppet sein Gemüt? Was kann die kalte Zeit dem Steuermanne bieten, der sein Ruder fruchtlos an den Eisschollen zerschellet? Was bläst der Weltweise über beeiste Bergzinnen hinweg, als wollte er mit seinem Odem den Äther der Himmel durchfegen und die Elemente zügeln wie ein ungewaschener Fuhrmann sein elend Fuhrwerk?
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O siehe, du Mein lieber Herzensfreund, das ist alles eitel! Wer wohl kann Mich bezwingen?! Was nützt es dem weisen Toren, so er es heute schreibt und sagt: ,,Morgen soll alles weiß sein!"? - In Meiner alleinigen Macht aber steht es, alles schwarz zu machen! Meinst du wohl, daß er neben Mir, dem Herrn, aufkommen wird?
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Man sagt wohl, Ich sei taub und blind geworden. Allein dem ist nicht also! Denn siehe, so der Dieb ins Haus will, da ist er vorher auf der Lauer und ist stille und meldet sich nicht - und da eben behorcht und belauscht er alles am sorgfältigsten und wartet den Augenblick ab, der zu seinem Unternehmen der günstigste sein möchte. Und so alles im Hause schläft, da bricht er ein und würget und holt sich seinen Raub.
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Wohl da den Wachenden! Die werden den Herrn der Herrlichkeit sicher erkennen, ob Er wohl ein Dieb oder ob Er der wahre Herr sei! - Aber den Schlafenden - wehe! Denen wird der in der Nacht Kommende tun, was der Dieb tut, so er zur Nacht ins Haus bricht!
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Diese wenigen Worte betrachte du, Mein Herzensfreund, wenn die stumme, tote Welt dich ärgert - und du wirst eine mächtige Stärkung finden! Denn du wirst daraus ersehen, daß der dir in manchen welttrüben Stunden fern zu sein Scheinende der Welt eben gerade da am nächsten ist, wo sie Ihn am fernsten wähnt! - Dieses diene dir wie eine Sonne in der Nacht! Amen.