Himmelsgaben
Band 2
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 176 -
Politische Priesterränke
13. Dezember 1847
Also schreibe denn ein wohlzubeachtendes Wörtlein Meinem lieben Andreas H.-W, nach dem er ganz getrost und besten Mutes handeln soll! Und es wird die rechte Wirkung nicht unterwegs verbleiben.
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Ich habe es dir, du lieber Andr. H.-W., ja schon im vorigen an dich gerichteten Wörtchen gesagt, daß diese verkehrte Art nun alle Minen wird sprengen und kein Mittel unversucht lassen, durch das es ihr däucht, ihren finsteren und herrschsüchtigen Zweck zu erreichen. Aber darob mache du dir nur keine Skrupel! Denn siehe, alles, was sie nun ergreift, führt sie nur eine Stufe näher zu ihrem Untergange, also, wie es gerade Mein Wille ist. Denn siehe, mit den eigenen Zähnen wird sich diese Natter zerfleischen!
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Auf daß du dich aber bei allen künftigen Begebnissen, die da vorkommen können und auch werden, zu richten und zu benehmen wissest, so merke, was Ich dir nun sagen werde!
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Es wird sich ergeben, daß diese nach Rache lechzenden Diener Baals, da sie keinen rechten Grund irgend fassen können, das und den Magistrat wie die Polizei bei Hofe zu verdächtigen, selbst Hand ans Werk legen, im verborgenen Krawalle und demonstrative Meutereien gegen sich selbst anzetteln, sich dies und jenes antun lassen und dann sagen werden: ,,Seht, das sind die Früchte, die durch lauter weltliche hohe Staatsbehörden an uns Jüngern Gottes verübt werden! Das tut ein gottloses Gubernium, das ein Magistrat, dessen Beamte von A bis Z lauter gotteslästerliche, verdammliche Ketzer sind, die alle der Hölle und dem Teufel angehören!" - und dergleichen Geschrei mehr an das dumme, blinde Volk durch Predigten, im Geheimen, in den Beichtstühlen, wie auch womöglich an die harmlose Schuljugend während der Katechisierstunden.
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So werden sie es auch nicht unterlassen, Mietlinge zu dingen, die dieser Stadt und ihren weltlichen Behörden wie auch ihren Vorständen ein ,,Lebehoch" darbringen werden in anderen Städten, und zwar an solchen Plätzen, an denen ein solch demonstratives Benehmen irgendeinem Hofmanne zumeist auffallen muß.
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Daher habe Ich dir schon letzthin eine strenge Überwachung dieser Baalsknechte anbefohlen, weil Ich wohl sehe und sehr genau weiß, was da diese Verruchtheit alles zu tun imstande ist, um ihre Rache zu kühlen und dadurch zu ihrem herrschsüchtigen Zwecke zu gelangen.
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So werden sie auch anonyme Blätter unter allerlei Entstellungen über das hier nicht nach ihrem Sinne erfolgte einsenden, um womöglich die weltlichen Behörden dieser Stadt zu verdächtigen und sie so irgendeiner Verantwortung zu unterziehen, ja sie womöglich sogar aus dem Amt zu entfernen, oder das Staatsoberhaupt wenigstens dahin zu vermögen, daß es die Gewalt einräume, solchen ,,ketzerischen" Landes- und Stadtbeamten ein zweites sogenanntes lebendiges Glaubensbekenntnis abzunehmen, indem solche Beamte weder Kirchen zu besuchen und noch weniger der Beichte obzuliegen pflegen und somit Kirche und Staat nicht mehr wissen könne, in was für verruchten Händen sich die weltliche Amtsgewalt befinde.
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Ich aber sage und rate dir: Sammle dir eine gerechte Beschwerde, lasse sie von recht vielen Zeugen bewahrheitskräftigen, suche auch den Gouverneur dazu zu vermögen, ein gleiches zu tun; und getrauete er sich nicht, so tue es für dich! - Solche gegründete Beschwerde reichet höchsten Ortes ein und bittet auf euere Kosten um eine völlig unbefangene Hofkommission, so werdet ihr den Baalsdienern die Wege abschneiden, auf denen sie euch bei Hofe zu verdächtigen emsigst bemüht sind - was ihnen aber freilich nicht gelingen wird, da dies Meine Sorge ist.
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Denn es sehen die da nun wohl recht gut ein, daß ihnen in dieser politischen Geistlichkeit eine große Laus im Pelze sitzt. Aber sie können ihrer darum nicht los werden, weil sie sich in ihre eigenen Lebensfibern eingefressen hat. Wird sie getötet (das heißt, in ihrem finsteren Wirken), so fürchten sie, mit ihr mitgetötet zu werden. Und lassen sie diese Laus aber wuchern in ihrem Lebensorganismus, dann sehen sie wohl auch ein, daß solch eine Laus sie am Ende selbst auffressen muß.
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Darum aber sind sie () auch still und sagen zum Ganzen nichts und warten bloß beobachtend ab, wohin am Ende nach einer Zeit die Waage den größeren Ausschlag geben wird.
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Die Pfaffen spüren das wohl, wie viel geringer ihr Gewicht gegenüber dem gerechten ist, das sich in deiner Wagschale befindet. Darum aber tragen sie nun auch nach all ihren Kräften allerlei Unflat in ihre leere Schale, um damit euer gerechtes Gewicht zu vernichten. Aber ihre Schale ist glühend vor Zorn und verzehrt bald von selbst, was sie hineinlegen. Daher sie denn auch bisher noch nichts ausgerichtet haben!
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Tue du, Mein lieber Freund, aber nur, was Ich dir geraten habe! Und sei hier sehr wachsam auf jede meuterisch riechende Bewegung! Ahnde streng und gerecht jeden, der da auf irgendwie immer gestaltete Demonstrationen offen sinnt und sich über die Ausführung derselben bespricht! Und schone da niemand, weder Geistliche noch Weltliche - auf daß sie keine Sache wider dich irgend finden und dann sagen sollen, du seiest lau oder gar heimlich mit den Demonstranten einverstanden. - Denn siehe, alles das rührt von ihnen her!
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So ein Volk selbst um seine Rechte kämpft, da erweckt es Mein Wille in großer Masse - und nicht in verächtlichen nächtlichen Klubs, die allezeit von den ,,Schwarzen" herrühren. Gegen solche muß kräftigst zu Felde gezogen werden.
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Es wäre auch gut, so die Geistlichkeit des Landes durch die Bezirksobrigkeiten genauer überwacht würde als bis jetzt. Sonst wiegeln diese Geistlichen in ihren Pfarreien das Landvolk zu Demonstrationen auf und werden dann die Schuld auf die Hauptstadt schieben und sagen: ,,Sehet, das sind die Früchte, wenn ein Land Ketzer zu höchsten Landesbeamten hat! Weil in der Hauptstadt uns Geistlichen Gubernium und Magistrat nicht gehorchten, so tut nun das gemeine Landvolk auch desgleichen!"
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Kurz und gut, diese verkehrte Art muß nun unter ein strenges Augen- und Ohrenmerk gestellt werden, sonst wird sie unter der Hülle ihres Schafpelzes wühlen wie eine Schermaus im Finstern und kann dem Lande einen großen Schaden zufügen. Denn Ich kann und darf nicht mit Meiner Allmacht ihren Willen brechen. Und Mein Licht würde sie töten, wie das Leuchten des Blitzes die Krebse, so sie sich zuvor nicht in ihre Sumpflöcher verkriechen, bevor ein Wetter kommt.
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Darum rate Ich euch hier die rechte Klugheit an, die oft mehr vermag als eine Heeresmacht von vielen hunderttausend Kriegern!
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Ich aber werde dieser Art nur noch eine ganz kurze Zeit zusehen, ob sie sich bessere. Dann aber werde auch Ich ein ,,Kriegsheer" gegen sie anrücken lassen, desgleichen die Welt noch nicht geschaut hat!
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Über alles aber sei du voll guten Mutes! Ich werde stets dir zur Seite sein und dir kein Haar krümmen lassen. - So klug wie diese sind, werde wohl etwa auch Ich sein! - Alles dessen sei du, mein lieber Andr. H.-W., völlig versichert! - Das sage Ich, der allsehende Jesus, dir! Amen.