Himmelsgaben
Band 2
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 189 -
Freies, freudiges Gottvertrauen
26. September 1848
Höre du, Mein lieber Ans. H.-W., also spricht der Herr, dein Gott und dein Vater:
2
Warum bist du nun gar so ängstlich und hast eine ärgerliche Furcht vor deiner angeschwiegerten Welt, als hänge von ihr allein das Heil deines Hauses ab? - Was bin den hernach Ich, der Herr über das Leben deines Weibes, aller deiner Kinder, über dein und deiner Schwiegerschaft Leben und Vermögen?!
3
Hast du Mich lieb und hast du Mich aufgenommen, wer soll dir da schaden können? Wen willst oder magst du noch fürchten an Meiner Seite?! - Ich rede zu dir durch Meinen Knecht und rede zu dir durch das Mädchen, dem du deine Hände auflegst. Ja, Ich gehe in deinem Hause beinahe sichtbar aus und ein! Ich poche auch an dein Herz, Ich stärke dich mit Meiner Hand, Ich vergebe dir und habe dir schon lange vergeben deine Sünden und deines Fleisches Schwächen! Aber das genügt dir noch nicht; noch bist du voll heimlicher Furcht, voll Ängstlichkeit, voll Kleinmut, und Ich sage es dir, auch voll Kleingläubigkeit!
4
Siehe, das ist nicht recht! Du leidest dabei am meisten, weil du noch immer nicht vertrauensvollen, freien Gemütes zu Mir im Ernste sagen kannst: ,,Herr, Vater! Dein Wille geschehe!"
5
Du mußt dich über alles das erheben, in den Kreuz enthaltenden Erscheinungen in deinem Hause mußt du Meinen Willen erkennen, der dich aufrichten und von allem geistigen Übel erlösen will, nicht aber etwa erdrücken und zugrunde richten! Dann wirst du freien und leichten Gemütes einhergehen und wirst dich unter allen Erscheinungen des Daseins erfreuen, weil du aus und in ihnen den besten Willen deines Erlösers, deines Gottes, deines Vaters erkennen und ersehen wirst.
6
Du mußt Mir zuliebe alles verlassen können! So Ich dir auch alles nähme: Weib, Kinder und Vermögen - so mußt du noch mit Hiob sagen: ,,Herr, Du hast es mir gegeben, Du kannst auch alles wieder nehmen! Dein Wille allein ist heilig!" - Wenn du also in dir reden wirst, da werde auch Ich zu dir um so wirksamer sagen:
7
Bruder, weil du Mich mehr liebst als dein Weib, deine Kinder und viel mehr als ein irdisches, nur zu vergängliches Vermögen, so will Ich dir aber auch alles vielfach wiedergeben, was deinem Herzen nach Mir noch irgend teuer ist! Denn Ich allein bin ja nur der Besitzer der Unendlichkeit, Mir allein gehört alles. Ich allein kann geben und nehmen und das Genommene hundertfach wiedergeben.
8
Ich sehe eure Gebrechen und wähle die tauglichsten Mittel, euch zu helfen, zuerst geistig und dann auch leiblich, so das Geistige geordnet ist. So du aber das weißt, wie kannst du denn ängstlich sein?!
9
Ich sage dir, du bist nicht wegen der Wissenschaft ängstlich, sondern nur wie einst Meine Jünger am Meere, als ein Sturm dessen Wogen stark an das Schiff trieb. Sie wußten wohl, daß Ich sie erretten könne, so Ich wach wäre. Aber weil Ich gewisserart schlief, da wurden sie aus ihrem Kleinglauben heraus voll Angst und schrien: ,,Herr, wache auf und hilf uns, sonst gehen wir zugrunde!" - Sage, war dieser Angstruf nicht ein eitel dummer? - Denn wer kann sich fürchten an der Seite des allmächtigen Schöpfers der Unendlichkeit, so irgendein Stürmchen weht, das vom selben Schöpfer ausgeht, der das Meer erschaffen hat?! - Siehe, das kann nur ein Kleingläubiger tun! - Und so bist auch du kleingläubig und daher ängstlich!
10
Dir fehlt es nicht an der gegründetsten und durch viele Erfahrungen gefesteten Wissenschaft. Aber am wahren, festen Großglauben fehlt es dir! Und darum hast du noch immer eine starke Furcht vor der Welt - weil du den irdischen Unterhalt viel mehr in den Händen der Welt als in den Meinigen der Wahrheit nach wähnst und erwartest.
11
Glaube es Mir, Ich kann und will dich und deine Kinder auch dann erhalten, so dir alle deine Habe genommen würde, und kann dir auch irdisch eine zehnfach größere bereiten und geben. Aber du mußt fester sein in deinem Herzen, als du bis jetzt es warst! Du mußt dich nicht fortwährend mit der Schwäche deiner Natur entschuldigen! Denn deine Natur ist viel stärker, als du es glaubst.
12
Am schwächsten ist bei dir nur die Seele, weil sie noch mehr an der Welt als an Mir hänget! - Klammere dich aber in der Zukunft nur recht fest an Mich an, dann wirst du gleich sehen, ob deine Natur schwach oder stark ist.
13
Ich sage dir: Sei froh und heiter, denn Ich bin bei dir! Iß und trinke (aber einen echten Wein, natürlich mäßig, mit Wasser)! Denn von Mir hängt es ab, ob dir Speise und Trank dienen oder nicht.
14
Ich sage dir, du magst fasten und seufzen und trauern, so werde Ich dir darum dennoch nicht helfen. - Aber durch den Vollglauben und durch deine wahre Liebe zu Mir und daraus zu deinen Brüdern werde Ich dir allezeit helfen!
15
Wenn du voll Angst und Kleinmut sprichst: ,,Herr, Dein Wille geschehe!" - so gilt das bei Mir nichts. Aber so du das mit freiem und freudigem Herzen sprichst, da wirst du allezeit Hilfe finden. Denn nur in einem in Meinem Namen freien und freudigen Herzen wohne Ich kräftig; in einem bedrückten, seufzenden und ängstlichen aber ebenfalls bedrückt, seufzend und ohnmächtig.
16
Oder kann ein Baumeister auf einem zu weichen, feuchten und sandigen Boden ein kräftiges und starkes Haus erbauen? Ich meine, ein Felsgrund wird dazu wohl tauglicher sein. Also muß auch dein Herz und der Glaube im Herzen zu einem Felsen werden; sonst findet Meine Kraft in dir keinen so festen Stützpunkt, daß sie, sich an ihn stemmend, nach deinem und Meinem Wunsche vollkommen wirksam äußern könnte.
17
Sei also mutig und freien, freudigen Herzens und glaube wahrhaft ohne Scheu vor der Welt, daß Ich dir und deinem Weibe nicht nur helfen kann, sondern auch helfen will und werde - so wird es auch geschehen, wie du glaubst und in Meinem Namen willst. Aber mit einem ängstlichen und dadurch kleingläubigen Herzen wirst du nicht viel ausrichten - außer mit der Zeit dich, dein Weib und deine Kinder noch schwächer und ängstlicher machen, als es bis jetzt der Fall war.
18
Siehe, Ich bin wahrhaft bei dir und helfe auch deinem Weibe! Also sei nicht ängstlich! Entschließe dich im Herzen, Mir alles zu opfern, und Ich werde dir alles geben! Denn Meine Liebe zu dir ist größer um sehr vieles als die deine zu Mir.
19
Du weißt es ja, daß Ich also geredet habe, daß jener Meiner nicht wert ist, der noch irgend etwas in der Welt mehr liebt als Mich. Also liebe Mich wahrhaft über alles, und Ich werde dir dann auch alles über alles geben!
20
Die Krankheit deines Weibes aber betrachte als eine wirkende Arznei gegen den sinnlichen Krebsschaden deines Fleisches, dem Ich dadurch helfen will und werde, auf daß du ein vollkommener Geist werden könnest. Dann wirst du leichter atmen, weil du darin nur Meine große väterliche Liebsorge für dein und deiner Kinder Wohl klar ersehen wirst!
21
Wohl leidet dein Weib dabei naturmäßig; aber ihre Seele wird dadurch mächtig gestärkt und ihr Geist frei gemacht, was du aus ihrer Geduld und großen Beharrlichkeit gar leicht entnehmen kannst. So du aber das doch unwidersprechlich einsehen und Mein Wirken in deinem Hause erkennen mußt, so darfst du dich ja nur gewaltig freuen und nicht ängstlich werden.
22
Lasse die Welt reden und staunen und drohen oder kneipen und keifen! Ich bin ja bei dir! Und so Ich bei dir bin, wer soll dir da etwas anhaben können? - Glaube alsonach und vertraue auf Mich mit freiem und freudigem Herzen, und Ich werde dir hier und jenseits, also zeitlich und ewig von allem Übel helfen! Amen. Amen. Amen.