Gottes Neue Bibel

Himmelsgaben
Band 3

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 109 -

Zum Verständnis der Entsprechungen zwischen der Natur- und Geisterwelt

20. April 1858.
Es ist in dieser Zeit etwas schwer - selbst für jemand, der in allen möglichen Wissenschaften wohlbewandert ist, eine solche Theorie aufzustellen, durch die der Begriff Entsprechung ihm vollends klargemacht werden könnte, weil die einst gar sehr hohe und von den Alten sogar für heilig gehaltene Wissenschaft der Entsprechungen ganz verlorengegangen ist, so wie die Lesung der Hieroglyphen und der Keilschrift.
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Ich will euch denn anstatt einer immerhin schwer zu verstehenden Theorie die Sache ganz einfach durch ein paar leicht faßliche Beispiele erörtern, und die Theorie wird sich dazu schon von selbst leicht finden lassen.
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Es heißt in einem Diktate: ,,Man suche leicht zu findende Entsprechungen und löse durch sie die (instinktartigen) Urteile auf!" - Nun seht, das geht also: Jemand aus euch, entweder ruhend in seinem Wohnzimmer oder irgendwohin im Freien mit oder ohne Geschäfte wandelnd, bekommt plötzlich einen Gedanken, als ginge er einem großen Berge zu, der bis über seine halbe Höhe sehr dicht bewaldet und am Fuße mit allerlei Gestrüpp umwachsen ist. Hoch über dem Wald aber ersieht er dennoch Bergbauerngehöfte und Äcker und Wiesen und über diesen hoch erst mächtige steile Felsenspitzen und -zacken, studiert und sucht aber dann auch gleich irgendwo einen möglich guten Aufweg durch das Gestrüpp und durch den dichten Wald.
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Er umgeht mit seinem Gedanken den ganzen Berg bald, findet aber nirgend etwas von einem Aufwege, wird dadurch ordentlich gedankenmißmutig und läßt bald den ganzen Gedanken fahren, obwohl dieser so noch teilweise wieder auftaucht wie ein im Erlöschen begriffenes Lampenlicht, wenn das Öl schon auf den letzten Tropfen steht. Seht nun! Diesen Gedanken oder vielmehr dieses recht lebhafte Gedankenbild hat der Seele ein jenseitiger höherer Geist gleichsam in den Weg gelegt. Was fühlt die Seele aber dabei? - Sicher eine Art Unbehaglichkeit, ganz ähnlich mit jener bei einem wichtigen, aber mit einer Menge schwer zu überwindenden Schwierigkeiten verbundenen Vorhaben. Und eben dieses unbehagliche drückende Gefühl ist schon das gewisse instinktartige Urteil, das durch die leicht und bald zu findende Entsprechung also aufgelöst werden kann:
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Ein irgend größeres geschäftliches Unternehmen gleicht einem im Gedanken geschauten Großberge, dessen weitgedehnter Fuß mit allerlei beinahe undurchdringlichem Gestrüpp bewachsen und dessen Brust überaus dicht bewaldet ist. Der weitgedehnte, dicht umstrüppte Fuß entspricht der großen Schwierigkeit des Anfangs der Unternehmung, und das Gestrüpp entspricht den übervielen und stechenden Sorgen. Der dichte Wald entspricht der sehr beschränkten Vorteilsaussicht bei dem Unternehmen und daß es einer langen und beharrlichen großen Mühe bedürfen wird, um bei dem Unternehmen zu einer reinen und vorteilbringenden Aussicht zu gelangen.
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Und gelangt man dann auch nach vielen Mühen und Anstrengungen dahin, so zeigen sich diese nur gering entsprechend den Bergbauerngehöften, den mageren Äckern und Wiesen. Am Ende kommen noch gar steile Felsenwände, Spitzen und Zacken, und diese entsprechen wieder dem förmlich unmöglichen Höhersteigen zur Gewinnung vorteilhafter und größerer Aussichten, weil die sehr mühsame (kostspielige) Erreichung der Vorteilsaussichten, wie das Gedankenbild zeigte, schon an und für sich eine nur ganz geringe war.
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Was wollte nun ein höherer Geist dem Wandler durch dieses Gedankenbild sagen? - Das wird nun die Prüfung des äußeren und geordneten Verstandes bald heraushaben2, und die Folgerung wird also ganz kurz lauten: Lasse deine vorgehabte Unternehmung stehen, denn du wirst damit wenig Gewinnes erzielen und dich am Ende des großen Kostenaufwandes und der vielen Mühen und Sorgen mit nur sehr mageren Vorteilen begnügen müssen, mit denen du dir keinen höheren Aufschwung wirst verschaffen können.
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Ganz geistig aber wird dann der obige reine Verstandessatz also lauten: Siehe, du nur um irdischen Gewinn besorgte Seele, also zahlt die Welt ihre Diener und Knechte!
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Nun, durch dieses Bild wird ein jeder sich leicht selbst eine Regel zur doch sicher helleren Einsicht dessen bilden können, was ein instinktartiges Gemütsurteil - als vom Herzen kommend und nicht vom Gehirne - an und für sich ist, was eine Entsprechung ist und wie sie zur Löse des Gemütsurteiles zu verwenden ist. - Ich werde dir aber in dieser Woche gelegentlich noch ein paar solcher Beispiele geben, woraus dann ein jeder schon nahe für alle möglichen Fälle sein Licht wird schöpfen können. - Mein Segen und Frieden mit euch Amen.
22. April 1858 Zum Verständnis der Entsprechungen zwischen der Natur- und Geisterwelt. Fortsetzung
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Also schreibe noch ein paar weitere Beispiele zur Ergänzung des Verständnisses der Entsprechungen.
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Jemand geht am Tage oder in der Nacht irgend eines Weges so ganz in der natürlichsten und sowenig als möglich bewegten Gemütsverfassung. Auf einmal stößt er mit seinem Fuße an etwas auf dem Wege Liegendes und wird dadurch schon erregter und aufmerksamer. Der Gegenstand, der auf dem Wege lag, bestand in einem Stück morschen Holzes, das irgendein Arbeiter dahin warf und dann gleichgültig liegen ließ, was für unsere Sache aber von keiner Bedeutung ist.
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Unser Wanderer geht seines Weges weiter, und als er seiner früheren Erregung schon wieder mehr und mehr ledig ist, kommt ein Hund dahergesprengt, der, irgend zurückgeblieben, nun seiner Herrschaft nachrannte. So ganz unschuldig für sich auch diese zweite Erscheinung war, so hatte sie aber doch auf unseren Wanderer einen schon mächtigeren Eindruck gemacht, denn er dachte sich: Wenn der Hund etwa wütend gewesen wäre, wie leicht hätte er mich gar sehr beschädigen können! -
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Von nun an bleibt unser Wanderer schon gemütswacher und sieht sich fleißig nach allen Seiten um und kommt nun ohne einen weiteren Anstand ganz wohlbehalten an sein Ziel, wo er ein Geschäft abzumachen hat.
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Nun, was wäre denn da für unseren Geschäftswanderer aus diesen zwei Erscheinungen und Begegnungen zu entnehmen auf dem Wege der Entsprechungen - oder was hat ein höherer jenseitiger Geist ihm dadurch sagen wollen?
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Sehen wir nur gleich auf das instinktartige Urteil des Gemüts. Wie lautet es oder in was äußert es sich? - In einer Art von ein wenig mit Ärger und Ängstlichkeit untermengter Spannung. Nun, dazu läßt sich ja augenblicklich die unfehlbarst richtige lösende Entsprechung finden und heißt Vorsicht und Wachsamkeit. Und was sagt denn dann das äußere Verstandeskriterium dazu? - Nichts als das: Auf dem Wege und bei einem Geschäft kann man nie zur Genüge vorsichtig und wachsam bei jedem Tritt und Schritt sein!
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Nun, hat man das, so hat man auch die Sprache eines warnenden Geistes schon völlig verstanden, denn diese dürfte dann also lauten: Der Mensch, mit dem du ein Geschäft abmachen willst, gleicht dem Wege (das ist dann die Hauptentsprechung), den du zum Geschäftemachen gewandert bist. Er, der andere, wird dir zuerst einen Vorteil für dich vorspiegeln, der dich überraschen und aus deiner ruhigen Verfassung bringen wird, - aber du sei vorsichtig und halte nichts darauf, denn der gezeigte Vorteil ist gleich dem Stücke faulen Holzes am Wege! Solches wirst du mit einigem Verstande bald einsehen.
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Aber er wird dir dann auch den Nachteil ganz beredt zu zeigen anfangen, der für dich erwachsen kann, wenn du mit ihm das Geschäft nicht abmachst, - aber auch darin liegt nichts Wahres. Seine Beredsamkeit ist nichts als ein ihm allein treuer und nachrennender Hund, der dich zwar sehr überrascht, du aber bei einigem Denken sogleich dahinterkommen mußt, daß die sich erweisen sollende Gefahr so gut wie gar keine ist und du bei der Abmachung des Geschäftes mit Vorsicht und Wachsamkeit vorzugehen hast.
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Die rein geistige Entsprechung aber ist: Wachet und betet, auf daß ihr nicht fallet in die Versuchung und in ihre böse Macht.
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Ich zeigte euch hier die richtige Entsprechung als Sprache eines reinen jenseitigen Geistes darum nur bei einer unscheinbarsten natürlichen Begegnung, damit jeder aus euch daraus entnehmen kann, wie die reinen guten Geister selbst bei den geringfügigsten Begegnungen auf dem Lebenswege allzeit um das Wohl des Menschen bekümmert sind und reden mittels Entsprechungen am liebsten mit den Menschen, so diese nur einigermaßen, wenn auch nur ganz dumpf und instinktartig, sie verstehen.
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Geht es auf diese Weise aber schon durchaus nicht, so wirken sie auf die Gedanken und auf die daraus entstandenen Gefühle, wie Ich euch gestern einen solchen Fall gezeigt habe. Nun, geht es aber auch damit nicht vorwärts, so bearbeiten sie die ihnen zur Leitung anvertrauten Menschen durch Träume und auch durch andere Zeichen und wachgerufene Ahnungen.
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Aber auch diese sind nur selten so zu nehmen, wie sie sind und was sie darstellen. Nur in außerordentlichen und äußerst dringenden Fällen haben sie ihre ganz bildlich dargestellte natürliche Bedeutung und erwahren sich dann ohne Entsprechung auch also in der Wirklichkeit. Aber in weniger dringenden Fällen sind auch so manche Träume und Ahnungen und gewisse mehr geisterhafte Zeichen nur auf dem Wege der Entsprechungen für den äußeren Menschenverstand zu lösen, so wie die meisten Bücher des Alten und auch des Neuen Testaments.
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Nehmen wir noch einen Traum von ganz geringer Gattung. Es träumt jemandem, daß er sich in einer großen Stadt befindet, sich darin nicht auskennt, gassenauf und gassenab wandert und das Gesuchte nicht finden kann. Alles ist fremd und verkehrt, und die Gassen nehmen kein Ende und werden oft so enge, daß man gar nicht durchkommen kann. Durch das vergebliche Suchen und Auf- und Abrennen in den Gassen und durch das lästige Engwerden derselben wird die Seele geängstet und erweckt dann gleich den Nervengeist und darauf durch diesen auch den Leib und sucht ihn nun wachzuhalten, um ja nicht im Schlafe noch einmal in die lästige Stadt zu geraten. Was hat denn ein weiser jenseitiger Geist damit der Seele sagen wollen?
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Betrachten wir gleich das Urteil des Gemüts. Es heißt: Ängstlich drückendes Gefühl und Abscheu. Was ist dazu eine lösende und leicht zu findende Entsprechung? (Ich sage darum leicht zu findende Entsprechung, weil sie schon im ersten instinktartigen Gemütsurteile wurzelt.) - Verabscheuung eines wirren, das freie Lebens- und Erkenntnisgefühl beengenden Zustandes.
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Nun kommt der äußere Verstand dazu und findet nun gleich in solch einer Stadt das getreue Abbild allen materiellen Welttreibens, durch das die freie geistige Tätigkeit der Seele das ihr eigentümliche Heimische um keinen Preis mehr finden kann trotz allen Suchens und sie in der Gefahr steht, von der Materie verschlungen zu werden, was die stets enger werdenden Gassen anzeigen.
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Was sagt dann also ein weiser jenseitiger Geist der Seele damit? - ,,Im Gewühle der Welt und ihren wirren Gängen und Gassen findest du deine eigenste Heimat und ihren Frieden nicht!" - und als weitere Folge dieses Satzes lautet es: Also begebe dich nicht in die verlockenden Gefahren dieser Welt; denn bist du einmal in ihren Irrgängen, so wirst du dich schwerlich je wieder ganz zurechtfinden.
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Ganz geistig aber lautet die Sache: Fliehe die Welt und suche nur das, was des Geistes ist!
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Sehet, also könnet ihr überall und bei jeder Gelegenheit und bei jeder Erscheinung anfänglich mit der Geisterwelt der reinsten Art zu reden anfangen. Geht das im Anfange auch etwas spießig und holperig, mit der Zeit und durch fleißige Übung kann ein jeder es zu einer großen Fertigkeit und sogar zur Anschauung der Geister und zu wörtlicher Korrespondenz mit ihnen und auch mit Mir Selbst bringen. - Ich werde euch aber noch ein paar größere Beispiele geben. Für jetzt Meinen Segen euch Meinen Kindern Amen.
23. April 1858 (Zum Verständnis der Entsprechungen zwischen der Natur- und Geisterwelt. Fortsetzung).
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Also noch ein paar Entsprechungsbeispiele zur klareren Einsicht der Entsprechungen zwischen Natur- und Geisterwelt.
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Habet nun recht acht darauf, was da gesagt wird! - Es gibt Menschen auf der Welt, die oft vor den unbedeutsamsten Dingen und Erscheinungen eine gewisse unvertilgbare Furcht, einen Abscheu und ganz sicher aber eine mindere oder größere Antipathie haben. Der eine wird fiebrig angeregt beim Anhören gewisser fein kreischender Töne, ein anderer beim Anfühlen einer rauhen Fläche, ein dritter kann ein gewisses Rauschen wie etwa mit dem Papiere nicht ertragen, ein vierter wird mißlaunig, wenn jemand hinter ihm geht oder fährt, und eine Menge Menschen gibt es, die vor gewissen Tieren, besonders vor den Reptilien einen ungemeinen Abscheu haben, wie auch Menschen, die gewisse Physiognomien anderer Menschen nicht ertragen können, denn sie sind ihnen widerwärtig und oft unerträglich.
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Alle solche wie immer gearteten Antipathien gegen verschiedene Dinge und Erscheinungen sind im Grunde auch instinktartige Urteile des Gemüts, das stets wachgehalten wird von einem jenseitigen sogenannten Schutzgeiste. Verstünden diese Menschen, durch Entsprechungen solche Urteile aufzulösen und sie dann prüfend weiter auszudehnen, um zu den reineren geistigen Entsprechungen zu gelangen, da würden sie gleich nach allen Seiten hin recht gut einzusehen anfangen, wie sie erstens mit solchen Gefühlen daran sind und was ihnen damit ihre Schutzgeister sagen und anzeigen wollen, und zweitens würden sie aus dem dann auch die Heilmittel gegen solche Gemütsunannehmlichkeiten in sich selbst wohl erkennen und sich davon befreien können. Ohnedem aber ist ein höherer Schutzgeist dann in einem fort genötigt, das unangenehme Gefühl in der Seele zu unterhalten, damit die Seele sich allzeit das entfernt halte, was teils ihrem Leibe und teils aber auch ihr selbst einen Schaden bringen könnte.
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Der eigentliche Grund aber liegt darin: Die Disposition der Naturgeister der Leibesmaterie ist eben eine solche, die eine verborgene Neigung zu eben jenen Dingen und Erscheinungen hat, die dem Leibe schon bei einer nur einigermaßen intensiveren Berührung bald einen empfindlichen Schaden bringen würden. Darum sorgt dann der Geist, daß die Seele vor solchen Schwächen ihres Leibes und Nervengeistes eine bleibende Antipathie hat und daher sich bei solchen ihr widrigen Dingen und Erscheinungen bald aus dem Staube macht und sich vor größeren nachteiligen Wirkungen schützt und anderen leicht entstehen könnenden Gefahren ausweicht.
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Wir wollen aber eine solcher Erscheinungen nun ein wenig durch das geistige Fernrohr der Entsprechungen beschauen und sehen, was da herauskommen wird!
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Nehmen wir zum Beispiel einen Menschen, der hinter sich keinen fahrenden Wagen und auch so keinen Hinterhergänger ertragen kann. Sein Gemüt fühlt allzeit ein Mißbehagen mit einiger Furcht und mitunter auch Ärger vermengt. In eines solchen Menschen Leibe wohnen Naturgeister, deren Bestreben ein antipositiv-polarisches, somit ein hinterhältiges und gewisserart hinterlistiges ist, welche natürlich ganz unverschuldete Eigenschaft der Leibesnaturgeister sich dann auch zunächst durch die Affektion der Nerven dem Nervengeiste mitteilt und dadurch in eine fühlbare Korrespondenz mit der Seele tritt.
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Geht nun ein solcher Mensch auf einer Straße und hinter ihm fährt wenn auch noch in einer ziemlichen Entfernung ein Wagen oder es geht ziemlich eiligen Schrittes ein Mensch hinter ihm her, so werden dadurch sogleich die eigenschaftlich ähnlichen Leibesnaturhinterhaltsgeister infolge des Assimilationsdranges erregt und durch sie dann auch die Nerven und ihr Lebensäther oder Geist. Das merkt die Seele alsbald, wirkt dem gleich entgegen und schiebt ihren Leib auf die gefahrlose Seite und wartet sogar ab, bis alles Hinterhaltige vorgefahren oder vorgegangen ist, und es ist dann damit auch alles Mißbehagen verschwunden.
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Damit wäre nun der zum Teil natürliche und zum Teil transzendental natürliche Grund von der in Rede stehenden Lebenserscheinung dargetan. Aber wie sieht es da mit der Entsprechung aus?
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Das Gemütsurteil darüber ist: Mißbehagen, Furcht, Ärger.- Was entspricht dem gegenüber? Natürlich das, was ihm hilft, Schutz gibt und das Gemüt wieder beruhigt, und das besteht nach dem äußeren Verstandesurteil darin: Fürs erste den Rücken sicheren Orts seiner Schwächen wegen decken, dann fürs zweite der Gefahr mutig das Gesicht zuwenden und endlich ganz geduldig abwarten, bis die Gefahr vorüber ist.
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Was kommt nun endlich für eine entsprechende Schlußfolgerung heraus? - Den noch so geringen Feinden im Rücken ist niemals zu trauen! Kehre dem Feinde das Angesicht zu, stelle dich sicher und habe einen Mut mit Geduld, so wirst du über alle deine hinterlistigen Feinde den Sieg davontragen.
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Daneben kommt hier auch eine sittliche Entsprechung heraus und diese lautet: Besser zehn offene Feinde vor dem Angesicht als ein Hinterlistiger - und ein reißender Wolf im Schafspelz ist gefährlicher als ein offener in seinem Wolfsbalg.
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Dies ist nun hiermit möglichst klar dargetan worden, und wir hätten sonach nur noch einen Fall zu erörtern, und zwar jenen der Ahnungen und etwas unheimlichen Zeichen. Dies wird sich auch besser durch ein kurzes Beispiel zeigen lassen, als durch was immer für eine noch so gründliche Theorie.
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Jemand bekommt auf einmal ein banges Gefühl und denkt hin und her und kann dazu keine Ursache finden. Er fühlt sich wie verlassen oder wie einer, der erfährt, daß einer seiner besten Freunde plötzlich, ohne sich irgend beurlauben zu können, eine weite Reise hatte unternehmen müssen. Ist das Gefühl so geartet, so wende man sich liebernst fragend an den sicher gegenwärtigen Schutzgeist, gebe acht entweder in außerordentlichen Fällen auf den ersten klar ausgesprochenen Namen oder sicher auf ein anderes plötzlich entstandenes Gedankenbild. Mit dem verfahre man auf die vorbeschriebene Art, und es wird im außerordentlichen Falle entweder der Name eines leidenden oder gar verstorbenen nahen Anverwandten oder guten Freundes durch einen schützenden jenseitigen Geist ohne Entsprechung klar ausgesprochen werden - oder der von irgendeinem schweren irdischen Ungemache getroffene Freund oder Anverwandte wird aus den ihm sehr ähnlichen Gemütsentsprechungen sehr leicht zu erkennen sein.
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Gewöhnlich aber kommen solche Andeutungen in den Träumen vor, wo sie dann noch leichter zu lösen sind.
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Es hat zwar alles, was nur irgend auf der Erde im Angesichte eines oder des andern Menschen geschieht, irgend eine tiefere, ins Geistige übergehende oder auch ganz rein geistige Bedeutung, die man auf dem Wege der Entsprechungen finden kann, wennschon manchmal anfangs nicht ganz sicher, aber annähernd immer. Es ist aber auch gar nicht nötig, daß jemand gar zu allem die Entsprechung finden soll. Nur bei ganz besonderen Anlässen kann er sich in dieser ersten Vorschule der Korrespondenz mit den Geistern üben.
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Ist diese erste Stufe einmal so ziemlich begriffen und durchgeübt, dann erst kommt eine zweite und endlich gar dritte und höchste Stufe, zu der sich entweder die Anleitung mit einiger Mühe von selbst wird finden lassen - oder Ich Selbst werde sie so wie diese nun geben und das meiste davon schon in eines jeden Herz legen.
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Sollte aber jemand hie und da nicht gleich ganz im klaren sein, so werde er darum nicht ängstlich, denn dies kommt schon mit der Zeit; unter der Zeit aber steht jedem Meiner lieben Freunde und Kinder der freie Weg zu Meinem Herzen offen. Mein Segen und Meine Gnade mit euch Amen.

Fußnoten