Himmelsgaben
Band 3
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 32 -
Propheten und deren Aufnahme
3. Dezember 1841, nachmittags.
Matthäus 10,41: ,,Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, der wird eines Propheten Lohn empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, der wird eines Gerechten Lohn empfangen."
1
Um aber solches im Geiste der Wahrheit zu erfassen, muß zuvor erkannt werden, wer im eigentlichen Sinne ein Prophet ist.
2
Im gedehnten Sinne ist jeder Mensch ein Prophet, so er zu seinem Bruder oder zu seiner Schwester spricht um Meiner Liebe und daraus der Verherrlichung Meines Namens willen, der da Jesus der Gekreuzigte heißt. Denn es steht ja geschrieben: ,,So jemand in Meinem Namen Bedürftigen auch nur einen Trunk Wassers reichen wird, es wird ihm solches nicht unbelohnt bleiben."
3
Also in diesem Sinne kann jeder Mensch ein Prophet sein. Wer ihn in Meinem Namen aufnehmen wird, entweder geistig oder leiblich, der solle auch gleich dem Propheten entweder den geistigen oder leiblichen Lohn empfangen; wer ihn aber geistig und leiblich aufnimmt, dessen Lohn solle auch geistig und leiblich sein, so wie des Propheten, der da spendete geistige und leibliche Gaben in Meinem Namen.
4
Wer aber karg ist gegen den Propheten und hat einen metallenen Geist, dessen Lohn auch wird sein gleich der Aufnahme!
5
Wer aber aufnimmt einen Propheten des Eigennutzes wegen, der hat seinen Lohn schon genommen am Propheten selbst - und wird ihm kein anderer mehr werden!
6
Das also ist die Bedeutung im gedehnten Sinne dieses Textes.
7
Im engeren und eigentlichen Sinne aber ist nur der ein Prophet, der nicht mit eigenem Munde, sondern aus Meinem Munde pur Meines spricht und schreibt. Wer also diesen Propheten in was immer verleugnet, der verleugnet nicht den Propheten, sondern der verleugnet Mich; denn da ein solcher Prophet ist, da ist nicht er, sondern da bin Ich.
8
Wer also einen solchen selteneren Propheten aufnimmt, der nimmt Mich auf, wie es geschrieben steht; - und da, ferner gesagt, Ich Selbst des Propheten Lohn bin, so werde Ich es auch sein dem, der Mich im Propheten aufnimmt.
9
Jedoch solle niemand einen solchen Propheten verdingen anders, denn allein im Namen Dessen, in dessen Namen der Prophet da ist. Wehe aber denen, die ihn verkürzen und eigennützig verkümmern wollen; - wahrlich, das alles tun sie Mir, nicht dem Propheten. Auf sie wird wenig des Prophetensegens fallen; am Ende wird sie des Prophetengeistes Feuer verzehren! -
10
Und also verhält es sich auch mit den Gerechten. Derjenige aber ist ein Gerechter, der da ist in der wahren Liebe zu Mir und daraus zum Nächsten im engeren Sinne; im gedehnteren Sinne aber ist es jeder Bruder dem andern in Meinem Namen, vorzugsweise ein um Meines Namens willen Armer und Verfolgter.
11
Wahrlich, deine Ungerechtigkeit solle dir des aufgenommenen Gerechten willen nachgesehen werden; und sein Lohn solle auch der deinige sein.
12
Wehe aber, so du einen Gerechten aufgenommen des Eigennutzes wegen! Ich sage dir, du wirst unter die Räuber und Mörder gezählt werden; besser wäre es, du hättest ihn nicht aufgenommen!
13
Also sind diese Texte für alle Zeiten der Zeiten zu verstehen in der Tat Amen. -
Johannes 12,27: ,,Jetzt ist Meine Seele betrübt. Und was soll Ich sagen? Vater, hilf Mir aus dieser Stunde! Doch darum bin Ich in diese Stunde gekommen."
14
Daß du den Matthäus nicht richtig erfassen konntest, ist begreiflich, denn du wußtest nicht, was in der Wahrheit ein Prophet ist; aber von Dem Johannes spricht, der sollte dir doch bekannt sein!
15
Wer und was ist Meine Seele? - Siehe, so du es noch nicht wissen solltest, das ist Meine Liebe. - Konnte diese im Angesichte der treulosesten Kinder anders, denn durch und durch betrübt sein, und das bis zum Tode, das heißt, bis zur Nacht des Todes, welcher alle Kinder so hart gefangen hielt? -
16
Und ferner, da es heißt: Und was soll Ich sagen? - Was möchtest du denn sagen, so dich alle deine Kinder verflucheten und verdammten?
17
Siehe, in solchen Fällen hat auch die reinste Liebe einen Stachel, wider den es hart zu löcken ist; denn so lange hart verschmähte Liebe schmerzet nicht nur in menschlicher, sondern auch in der göttlichen Brust! - Solches erwäge und verstehe wohl! -
18
Darum denn auch nur ein Gefühl noch in der göttlichen Brust übrigblieb, nämlich das Vatergefühl - dieses soll der Liebe ihren Stachel nehmen! - Und das Vatergefühl rührte die verschmähte Liebe; und diese spricht dann in diesem Gefühle: Dein Wille; - darum kam Ich Liebe ja in diese Stunde, um Ein Vater zu sein allen, die zu Mir rufen werden: Abba!
19
Verstehst du nun den Text? - Also sollst du ihn verstehen und den Vater preisen Amen.