Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium
Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
- Kapitel 226 -
Das Zurücktreten des Göttlichen im Kinde. Des Kindleins letzte Anordnungen für Joseph und Cyrenius. Die Nachtruhe. Jakobs besondere Gnade beim Jesuskinde
8. Juni 1844
Als die Sache mit dem Kometen aber geschlichtet war, da sagte sogleich wieder das Kindlein zum Joseph:
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,,Joseph, durch die zwei Tage machte Ich einen förmlichen Hausherrn, und ihr alle gehorchtet Mir;
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aber von nun an übergebe Ich wieder dir diese hausherrliche Stelle, und wie du alles ordnen wirst, also solle es auch geschehen!
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Von jetzt an bin Ich wieder wie ein jeglich Menschenkind - und muß es sein; denn auch Mein Fleisch muß wachsen zu euer aller Heile.
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Daher erwartet für jetzt wie für die künftige Zeit in diesem Lande keine offenen Wundertaten mehr von Mir!
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Laßt euch aber dennoch in eurem Glauben und Vertrauen an Meine Macht und Gewalt nicht irremachen;
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denn was Ich war von Ewigkeit, das bin Ich allzeit und werde es sein in Ewigkeit!
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Fürchtet daher nie die Welt, die nichts ist vor Mir; aber fürchtet euch, an Mir irre zu werden, - denn das wäre der Tod eurer Seele!
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Mit dem übernehme du, Joseph, wieder das Hausruder, und führe es recht und gerecht im Namen Meines Vaters, Amen.
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Also reise auch du, Cyrenius, am morgigen Tage wieder glücklich nach Tyrus, allwo schon wichtige Geschäfte deiner harren!
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Meine Liebe und Gnade ist mit dir, und so magst du ruhig sein. Alles andere aber mache mit dem Joseph ab; denn er ist nun der Hausherr!"
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Darauf berief das Kindlein den Jakob zu Sich und sprach zu ihm:
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,,Jakob! - zwischen uns aber walte das erste Verhältnis, das dir schon bekannt ist!
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Und bei allem dem hat es zu verbleiben in diesem Lande, Amen!"
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Joseph aber ward darob ganz traurig und bat das Kindlein inständigst, daß Es ja fortwährend also in Seiner Göttlichkeit verbleiben möchte.
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Das Kindlein aber redete nun ganz kindisch, und in Seiner Rede war nun keine Spur mehr von irgend etwas Göttlichem.
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Es ward auch bald schläfrig, und der Jakob mußte Es zu Bette bringen.
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Noch lange in die Nacht saß die Gesellschaft beisammen und besprach sich so und so über den Grund solcher Veränderung am Kindlein;
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aber keiner sagte etwas Rechtes, sondern es fragte vielmehr einer den andern, -
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aber von keiner Seite kam irgend eine gültige Antwort.
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Und der Joseph sprach endlich: ,,Wir wissen, was uns not tut, und was wir zu tun haben, und damit können wir auch zufrieden sein!
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Es ist aber schon spät in der Nacht; daher meine ich, es wird nun am besten sein, wir begeben uns zur Ruhe."
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Damit waren alle mit dem Joseph einverstanden und begaben sich auch sobald zur guten Ruhe ins Haus.