Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium
Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
- Kapitel 63 -
Jakobus als Kindsmagd an der Wiege des Kindleins; seine Neugier und seine Zurechtweisung durch das Kindlein. Des Jakobus Ahnung, wer da im Kinde ist
8. November 1843
Am Abende legte Maria das schon müde gewordene Kindlein in die Wiege, die der Joseph schon zu Ostracine verfertigt hatte.
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Und Josephs jüngster Sohn mußte gewöhnlich die Kindsmagd machen und wiegte auch jetzt das Kindlein, auf daß Es einschlafen möchte.
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Und Maria ging in die Küche, um ein nötiges Nachtmahl zu bereiten.
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Der wiegende Sohn Josephs aber hätte gerne gehabt, daß das Kindlein diesmal etwas früher einschlafen möchte, weil er gerne mit seinen Brüdern draußen die Beleuchtung eines Triumphbogens geschaut hätte, der mittlerweile unfern der Villa dem Cyrenius ist errichtet worden.
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Er wiegte daher das Kindlein fleißig und sang und pfiff dabei.
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Aber das Kindlein wollte dennoch nicht einschlafen; wann er mit dem Wiegen innehielt, da fing das Kindlein sich gleich wieder zu rühren an und zeigte dem Wieger an, daß Es noch nicht schlafe.
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Das brachte unsere männliche Kindsmagd beinahe zur Verzweiflung, indem es draußen vor lauter brennender Fackeln schon ganz helle geworden war.
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Er beschloß daher, das Kindlein, wenn Es auch noch wache, ein wenig zu verlassen, um das Spektakel draußen ein wenig anzugaffen.
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Als sich also unser Jakob aber erhob, da sprach das Kindlein: ,,Jakob, wenn du Mich nun verläßt, so solle es dir übel ergehen!
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Bin Ich denn nicht mehr wert als das törichte Spektakel draußen und deine eitle Neugier?
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Siehe, alle Sterne und alle Engel beneiden dich um diesen Dienst, den du Mir nun erweisest, und du bist voll Ungeduld über Mich und willst Mich verlassen? -
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Wahrlich, so du das tust, da bist du nicht wert, Mich zum Bruder zu haben!
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Gehe nur hinaus, wenn dir das Spektakel der Welt lieber ist als Ich!
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Siehe, das ganze Zimmer ist voll Engel, die da bereit sind, Mir zu dienen, wenn dir dein kleiner und leichter Dienst an Mir lästig ist!"
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Diese Rede benahm dem Jakob plötzlich alle Lust zum Hinausgehen;
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er blieb daher an der Wiege und bat das Kindlein förmlich um Vergebung und wiegte Es fleißig wieder fort.
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Und das Kindlein sprach zum Jakob: ,,Es sei dir alles vergeben; aber ein anderes Mal lasse dich ja nimmer von der Welt bestechen!
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Denn Ich bin mehr als alle Welt, alle Himmel und alle Menschen und Engel!"
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Diese Worte brachten unseren Jakob beinahe ums Leben; denn er wurde leise gewahr, Wer da sicher hinter dem Kinde stecke.
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Nun aber kamen auch schon Maria und Joseph und die andern vier Söhne Josephs ins Zimmer und setzten sich zum Tische; Jakob aber erzählte sogleich, was ihm begegnet ist.