Der Saturn
Darstellung dieses Planeten samt Ring und Monden und seiner Lebewesen
- Kapitel 38 -
Leibesgestalt von Mann und Weib. Zeugung, Schwangerschaft und Geburt. Beschaffenheit der Kinder
Noch andere, sehr beachtenswerte häusliche Regeln können und wollen wir erst dann möglichst kurz durchgehen, wenn wir zuvor mit der Gestalt des Saturnmenschen, sowohl männlichen als weiblichen Geschlechts, näher bekannt werden. - Und so wollen wir gleich die Frage stellen: Wie sehen denn die Saturnmenschen aus?
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Hier sage Ich euch zuerst im allgemeinen, wie ihr bereits gesehen habt, daß auf dem Saturn fast alle Dinge erhabener, herrlicher und schöner sind als auf der Erde - so ist es auch um so mehr der Fall beim Menschen dort. Und so ist das Weib dieses Planeten, was ihre Gestalt betrifft, überaus vollkommen und über alle eure Begriffe schön. Obgleich sie für eure Augen eine riesenhafte Größe hat, stünde sie auf eurer Erde, so würde euch ihre Schönheit zum völligen Verschmachten nötigen. Denn ihr Leib hat durchgehend die allerschönste und vollkommenste Rundung. Kein Glied ist unverhältnismäßig zum andern. An ihrem ganzen Wesen ist nirgends eine Härte ersichtlich.
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Ihre Haut ist so weiß wie Schnee, wenn er von der Sonne beschienen wird. Nur hie und da, wo die Haut gewöhnlich am zartesten ist, sticht ein blasses Rot hervor. Trotz der Größe des Saturnweibes ist die Haut dennoch viel feiner und zarter als die einer allerzartesten Burgdame bei euch auf der Erde.
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Nur die Nägel an den Händen und Füßen sind verschieden von euren Fuß- und Handnägeln. Sie haben die Farbe, als ob ihr poliertes Gold mit Karminrot sanft überstreichen möchtet. Wo aber die Nägel über das Fleisch hinauswachsen, da laufen sie in die Farbe des Regenbogens aus. Sonach hat ein Saturnweib ihre Finger schon von Natur aus schöner geschmückt, als wenn eure Weiber ihre Finger mit den reichsten Goldringen besetzen.
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Die Brust des Saturnweibes ist überaus voll, elastisch und etwas rötlich gefärbt; zugleich aber wahrhaft ätherisch zart, so zwar, daß die Brust eines eurer zartesten Erdweiber als ein harter Kieselstein dagegen zu betrachten wäre. Die Arme sind überaus voll und nirgends ist an ihnen etwas Eckiges zu entdecken bis zur äußersten Fingerspitze; also sind auch die Füße überaus vollkommen bis zur äußersten Zehe.
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Der Hals ist weder zu lang noch zu kurz, sondern erhebt sich über die Schultern in dem schönsten harmonischen Verhältnis. Auf diesem Halse, ihr könnt es glauben, sitzt allezeit mit höchstseltener Ausnahme, ein wahrhaft himmlisch schöner Kopf.
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Die Stirne des Kopfes ist mittelhoch und blendend weiß. Die Nase ist gerade, erhaben sanft und weich in allen Teilen. Die Augen sind zumeist ausgezeichnet groß, die Pupille blendend schwarz, der Regenbogenring vollkommen himmelblau, das übrige des Augapfels aber überaus weiß. Die Augenbrauen sind bei jedem Weibe stark und von dunkelgoldblonder Farbe. Die Haare des Kopfes sind überaus weich und nicht selten über das Knie reichend, von gleicher Farbe wie die Augenbrauen. Der Mund ist im Verhältnis klein, die Lippen karminrot. Hinter ihnen zieren die schönsten Perlzähne sowohl den Unter- wie den Oberkiefer. Das Kinn ragt ein wenig hervor und ist wie die Wangen leicht gerötet. Die Ohren sind ebenfalls im Verhältnis zum Kopf mehr klein als groß zu nennen und sind ebenfalls ein wenig gerötet.
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Also habt ihr nun die vollkommene Beschreibung der Gestalt eines Saturnweibes! Nur müßt ihr euch nicht etwa denken, als sehe da in physiognomischer Hinsicht ein Weib dem andern gleich! Sondern wie es bei euch auf der Erde ist, so ist es auch dort, daß unter zehntausend Gesichtern nicht zwei anzutreffen sind, da eines aussieht wie das andere.
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Wenn ihr nun diese beschriebene Gestalt mit den angegebenen Kleidern bekleiden wollet, so könnt ihr mit der Hilfe eurer Phantasie ein solches Saturnweib so ziemlich beschauen. - Da wir somit mit der Darstellung des Weibes fertig sind, wollen wir uns gleich zu der des Mannes wenden.
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Wie sieht denn der Mann aus? - Er ist, wie ihr beiläufig schon wißt, um ein bedeutendes größer als das Weib. Das ist somit etwas, was auf der Erde nicht so leicht vorkommt. Denn in der Regel ist auf dem Saturn der Mann um fünfzehn bis zwanzig größer als das Weib. Ihr werdet solches Verhältnis anfänglich wohl etwas sonderbar finden, wenn ihr bedenket, daß ein Saturnweib zu einem Saturnmann sich gerade so verhält, wie bei euch ein zehn oder zwölfjähriges Mädchen zu einem vollkommen rüstigen und großgewachsenen Mann.
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So ihr aber bedenket, daß auf diesem Planeten die Zeugung des Menschen nicht auf die Weise wie bei euch vor sich geht, so wird euch auch das Verhältnis gar bald gerecht vorkommen. - Da wir hiermit die Zeugung berührt haben, so wollen wir, bevor wir mit der Gestalt des Mannes weiterfahren, gleich ein paar Worte darüber sagen.
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Wie geschieht denn dort die Zeugung? - Also wie sie auch auf der Erde hätte geschehen können, wenn der Mensch nicht von Mir abgefallen wäre, noch bevor Ich ihn gesegnet hatte - durch die alleinige Liebe und durch den festen Willen.
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Wenn der Mann auf dem Saturn sonach eine Zeugung vornehmen will, so stellt er sich mit seinem ihm angetrauten Weibe dem Ältesten vor (der Saturnmann hat nie mehr als ein Weib). Der Älteste segnet ihn dann im Namen des Großen Geistes. Darauf fallen der Mann und das Weib zur Erde nieder und bitten inbrünstigst den Großen Geist um die Erweckung einer lebendigen Frucht.
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Ist solches geschehen, dann nimmt der Mann die Frau auf seinen Arm, drückt sie an sein Herz und gibt derselben einen Kuß auf die Stirne, einen auf den Mund und einen auf die Brust. Darauf legt er seine rechte Hand über ihren Leib und fixiert sie mit seinem Willen. Das ist auch das Ganze der Zeugung, während welcher sowohl der Mann als auch das Weib eine wahrhaft himmlisch reine Wollust schmecken, die sie begeistert und auf lange Zeit überfröhlich macht.
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Ist die Zeugung geschehen, dann fallen beide Gatten wieder zur Erde, danken dem Großen Geiste dafür und bitten Ihn zugleich um den Segen für das Gedeihen der Frucht. Darauf begeben sie sich wieder zum Ältesten, wo das Weib von diesem gesegnet wird und nachdem erst von ihrem eigenen Mann.
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Die Schwangerschaft dauert dort nur ein Vierteljahr und wird nirgends anderswo beim Weibe bemerkt, als nur an der lebhafteren Färbung ihrer Brust.
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Die Geburt aber geschieht dort allzeit ohne Schmerzen. - Die Kinder sind, so sie zur Welt kommen, sehr klein, d.h. kaum so groß wie bei euch diejenigen, welche fünf Jahre alt sind. Sie wachsen aber außerordentlich schnell und werden nach eurer Rechnung im Verlauf von drei Jahren schon sehr oft zwölf bis fünfzehn groß.
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Die Kinder sind in den ersten Jahren so leicht, daß sie in der Luft gleich einem Federflaum schweben können, und werden erst dann spezifisch schwerer, wenn sie von der Mutterbrust entwöhnt werden und eine stärkere und festere Nahrung zu sich nehmen; aus welchem Grunde im Saturn auch nie gehört wird, daß sich irgendein Kind von einer Höhe herab durch Fall verletzen könnte.
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Wenn ihr nun dieses beachtet, so wird euch um so leichter faßlich werden, warum das Weib gegenüber dem Mann nahezu um ein Drittel kleiner und somit auch schwächer ist.
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Der Mann dort ist ein vollkommenes Ebenbild nach Mir. Seine Größe gibt ihm das Zeugnis, daß er ein Herr der Natur dieses Planeten ist. Seine Gestalt aber besagt: Also ist die gerechte Form eines Mannes, der da nicht sein solle so hart aussehend wie ein Fels, aber auch nicht so weich wie die Brust eines Weibes. Er solle sein ein volles Ebenmaß Dessen, der ihn erschuf, in sich fassend alle Vollkommenheiten der Kraft der Macht, der Stärke, der Festigkeit des Willens und der Herrlichkeit und Schönheit aller Formen.
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Wenn ihr euch demnach die Form eines Mannes im Saturn vorstellen wollt, so müßt ihr euch auf eurer Erde einen vollkommenen Jüngling denken, bei dem die Muskeln noch nicht so sehr getrennt erscheinen, sondern noch im lebhaften Zusammenhang stehen. Übertraget diese vollkommen männliche Menschenform auf den Saturnmann - natürlich im vergrößerten Maßstabe - so habt ihr die Gestalt deutlich vor euch. Nur hat der Mann im Saturn eine viel feinere Haut als irgendein solcher Jüngling auf eurer Erde.
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Das Kinn des Saturnmannes ist mit einem verhältnismäßig großen Bart bewachsen und der Kopf mit bis auf den halben Leib herabhängenden, wohlgelockten, zuallermeist lichtblonden Haaren. Wobei noch zu bemerken ist, daß der Bart und ganz besonders die Augenbrauen stets etwas dunkler sind als die Kopfhaare.
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Alle Teile seines Leibes stehen in dem schönsten Verhältnis. Einige Teile aber wie die Wangen, die Brust und auch die Arme sind etwas lebhafter gerötet als beim Weibe.
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Ihr werdet vielleicht bei euch heimlich fragen: Haben denn diese Saturnmenschen keine euch ähnlichen und eigentlichen Geschlechtsorgane? O ja, nur sind diese im Verhältnis nicht so groß und ausgezeichnet, weil sie bei ihnen nur für einen Zweck da sind.
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Stellt euch nun einen solchen Saturnmann vor und betrachtet ihn in seiner Größe und seinem wahren Menschenadel, so müßt ihr ihm das Zeugnis geben, daß in seiner Form alle Erhabenheit, alle Würde und alle Herrlichkeit Dessen vorgestellt ist, der der Urgrund aller Dinge ist.
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Ist auch das Weib reizend durch die Rundung und Weichheit seiner Form - wahrhaft schön und ewig bleibend schön und ganz vollkommen in allem ist nur der Mann.
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Solches sehen auch alle Saturnbewohner ein und danken dem Großen Geiste allzeit für die erhabene, Ihm selbst vollkommen ähnliche Form - wofür zu danken freilich euch Erdenbewohnern noch nie im Traum eingefallen ist!