Gottes Neue Bibel

Das Buch der Richter

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 8 -

Gideon unterwirft die Midianiter

1
Und die Männer von Ephraim sprachen zu ihm: Warum hast du uns das getan, daß du uns nicht riefst, da du in den Streit zogst wider die Midianiter? Und zankten mit ihm heftig.
2
Er aber sprach zu ihnen: Was habe ich jetzt getan, das eurer Tat gleich sei? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser denn die ganze Weinernte Abiesers?
3
Gott hat die Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb, in eure Hände gegeben. Wie hätte ich können das tun, was ihr getan habt? Da er solches redete, ließ ihr Zorn von ihm ab.
4
Da nun Gideon an den Jordan kam, ging er hinüber mit den dreihundert Mann, die bei ihm waren; die waren müde und jagten nach.
5
Und er sprach zu den Leuten von Sukkoth: Gebt doch dem Volk, das unter mir ist, etliche Brote; denn sie sind müde, daß ich nachjagte den Königen der Mididaniter, Sebah und Zalmuna.
6
Aber die Obersten zu Sukkoth sprachen: Sind die Fäuste Sebahs und Zalmunas schon in deinen Händen, daß wir deinem Heer sollen Brot geben?
7
Gideon sprach: Wohlan, wenn der HERR Sebah und Zalmuna in meine Hand gibt, will ich euer Fleisch mit Dornen aus der Wüste und mit Hecken zerdreschen.
8
Und er zog von da hinauf gen Pnuel und redete auch also zu ihnen. Und die Leute zu Pnuel antworteten ihm gleich wie die zu Sukkoth.
9
Und er sprach auch zu den Leuten zu Pnuel: Komme ich mit Frieden wieder, so will ich diesen Turm zerbrechen.
10
Sebah aber und Zalmuna waren zu Karkor und ihr Heer mit ihnen, bei fünfzehntausend, alle, die übriggeblieben waren vom ganzen Heer derer aus Morgenland; denn hundertzwanzigtausend waren gefallen, die das Schwert ausziehen konnten.
11
Und Gideon zog hinauf auf der Straße derer, die in Hütten wohnten, gegen Morgen von Nobah und Jogbeha, und schlug das Heer, denn das Heer war sicher.
12
Und Sebah und Zalmuna flohen; aber er jagte ihnen nach und fing die zwei Könige der Midianiter, Sebah und Zalmuna, und schreckte das ganze Heer.
13
Da nun Gideon, der Sohn Joas, wiederkam vom Streit, ehe die Sonne heraufgekommen war,
14
fing er einen Knaben aus den Leuten zu Sukkoth und fragte ihn; der schrieb ihm auf die Obersten zu Sukkoth und ihre Ältesten, siebenundsiebzig Mann.
15
Und er kam zu den Leuten zu Sukkoth und sprach: Siehe, hier ist Sebah und Zalmuna, über welchen ihr mein spottetet und spracht: Ist denn Sebahs und Zalmunas Faust schon in deinen Händen, daß wir deinen Leuten, die müde sind, Brot geben sollen?
16
Und er nahm die Ältesten der Stadt und Dornen aus der Wüste und Hecken und ließ es die Leute zu Sukkoth fühlen.
17
Und den Turm Pnuels zerbrach er und erwürgte die Leute der Stadt.
18
Und er sprach zu Sebah und Zalmuna: Wie waren die Männer, die ihr erwürgtet zu Thabor? Sie sprachen: Sie waren wie du und ein jeglicher schön wie eines Königs Kinder.
19
Er aber sprach: Es sind meine Brüder, meiner Mutter Söhne, gewesen. So wahr der HERR lebt, wo ihr sie hättet leben lassen, wollte ich euch nicht erwürgen.
20
Und er sprach zu seinem erstgeborenen Sohn, Jether: Stehe auf und erwürge sie! Aber der Knabe zog sein Schwert nicht; denn er fürchtete sich, weil er noch ein Knabe war.
21
Sebah aber und Zalmuna sprachen: Stehe du auf und mache dich an uns; denn darnach der Mann ist, ist auch seine Kraft. Also stand Gideon auf und erwürgte Sebah und Zalmuna und nahm die Spangen, die an ihrer Kamele Hälsen waren.

Gideons Efod

22
Da sprachen zu Gideon etliche in Israel: Sei Herr über uns, du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn, weil du uns von der Midianiter Hand erlöst hast.
23
Aber Gideon sprach zu ihnen: Ich will nicht Herr sein über euch, und auch mein Sohn soll nicht Herr über euch sein, sondern der HERR soll Herr über euch sein.
24
Gideon aber sprach zu Ihnen: Eins begehre ich von euch: ein jeglicher gebe mir die Stirnbänder, die er geraubt hat. (Denn weil es Ismaeliter waren, hatten sie goldene Stirnbänder.)
25
Sie sprachen: Die wollen wir geben; und breiteten ein Kleid aus, und ein jeglicher warf die Stirnbänder darauf, die er geraubt hatte.
26
Und die goldenen Stirnbänder, die er forderte, machten am Gewicht tausendsiebenhundert Lot Gold, ohne die Spangen und Ketten und Purpurkleider, die der Midianiter Könige tragen, und ohne die Halsbänder ihrer Kamele.
27
Und Gideon machte einen Leibrock daraus und setzte ihn in seine Stadt zu Ophra. Und ganz Israel trieb damit Abgötterei daselbst, und er geriet Gideon und seinem Hause zum Fall.
28
Also wurden die Midianiter gedemütigt vor den Kindern Israel und hoben ihren Kopf nicht mehr empor. Und das Land war still vierzig Jahre, solange Gideon lebte.

Gideons Tod

29
Und Jerubbaal, der Sohn des Joas, ging hin und wohnte in seinem Hause.
30
Und Gideon hatte siebzig Söhne, die aus seiner Hüfte gekommen waren; denn er hatte viele Weiber.
31
Und sein Kebsweib, das er zu Sichem hatte, gebar ihm auch einen Sohn; den nannte er Abimelech.
32
Und Gideon, der Sohn des Joas, starb in gutem Alter und ward begraben in seines Vaters Joas Grab zu Ophra, der Stadt der Abiesriter.
33
Da aber Gideon gestorben war, kehrten sich die Kinder Israel um und liefen dem Baalim nach und machten sich Baal-Berith zum Gott.
34
Und die Kinder Israel gedachten nicht an den HERRN, ihren Gott, der sie errettet hatte von der Hand aller ihrer Feinde umher,
35
und taten nicht Barmherzigkeit an dem Hause des Jerubbaal Gideon, wie er alles Gute an Israel getan hatte.

Gideon unterwirft die Midianiter

1
Und es sprachen die Männer von Ephraim zu ihm: Was hast du uns da angetan, dass du uns nicht gerufen hast, als du in den Kampf gegen Madian zogst? Und sie zankten heftig und wurden fast gewalttätig.
2
Er antwortete ihnen: Was konnte ich wohl derartiges tun, wie ihr getan habt? Ist nicht ein Rebzweig Ephraims besser als die ganze Weinlese Abiezers?
3
In eure Hand hat der Herr die Fürsten von Madian, Oreb und Zeb, gegeben; was konnte ich derartiges tun, wie ihr getan habt? Als er so redete, besänftigte sich ihr Zorn, der sie gegen ihn erfüllte.
4
Als nun Gedeon an den Jordan kam, zog er mit den dreihundert Mann, die bei ihm waren, hinüber; und vor Erschöpfung vermochten sie die Fliehenden nicht zu verfolgen.
5
Da sprach er zu den Männern von Sokkoth: gebet, ich bitte, dem Volke, das bei mir ist, Brot, denn sie sind sehr ermattet; damit wir Zebee und Salmana, die Könige von Madian, verfolgen können.
6
Die Fürsten von Sokkoth aber antworteten: Sind die Hände Zebees und Salmanas denn schon in deiner Hand, dass du von uns forderst, wir sollen deinem Heer Brot geben?
7
Er sprach zu ihnen: Wohlan, wenn der Herr Zebee und Salmana in meine Hände gibt, werde ich euer Fleisch mit den Dornen und Disteln der Wüste zergeißeln.
8
Von da zog er weiter nach Phanuel hinauf und redete zu den Männern dieses Ortes in gleicher Weise. Aber auch sie antworteten ihm, wie die Männer von Sokkoth geantwortet hatten.
9
Da sprach er auch zu ihnen: Wenn ich in Frieden als Sieger zurückkomme, so werde ich diesen Turm zerstören.
10
Zebee und Salmana aber rasteten mit ihrem ganzen Heere; denn fünfzehntausend Mann waren von allen Scharen der Völker aus dem Osten übriggeblieben, hundertzwanzigtausend Krieger hingegen, die das Schwert führten, waren erschlagen worden.
11
Da zog Gedeon auf dem Wege der Zeltbewohner heran, östlich von Nobe und Jegbaa und schlug das Lager der Feinde, die sich sicher wähnten und nichts Widriges ahnten.
12
Und Zebee und Salmana flohen; doch Gedeon verfolgte sie und nahm sie gefangen und brachte ihr ganzes Heer in Verwirrung.
13
Als er nun aus dem Kampfe zurückkam, noch vor Aufgang der Sonne,
14
ergriff er einen Jüngling von den Leuten zu Sokkoth und fragte ihn nach den Namen der Fürsten und Ältesten zu Sokkoth und schrieb siebenundfünfzig Männer auf.
15
Dann kam er nach Sokkoth und sprach zu ihnen: Sehet da Zebee und Salmana, derenthalben ihr mich verspottet und gesagt habt: Sind denn die Hände Zebee und Salmanas schon in deiner Hand, dass du von uns forderst, wir sollen den Leuten, die müde und matt sind, Brot geben?
16
Da nahm er die Ältesten der Stadt und Wüstendornen und Disteln und zergeißelte und zerschlug damit die Männer von Sokkoth.
17
Auch den Turm Phanuel zerstörte er, nachdem er die Bewohner der Stadt erschlagen.
18
Und zu Zebee und Salmana sprach er: Was waren das für Männer, die ihr am Thabor erschlagen habt? Sie antworteten: Sie waren dir ähnlich, und ein jeder von ihnen wie eines Königs Sohn.
19
Er antwortete ihnen: Es waren meine Brüder, die Söhne meiner Mutter. So wahr der Herr lebt, hättet ihr sie am Leben gelassen, so würde ich euch nicht töten!
20
Sodann sprach er zu Jether, seinem Erstgeborenen: Auf, töte sie! Dieser aber zog das Schwert nicht; denn er fürchtete sich, weil er noch ein Knabe war.
21
Da sprachen Zebee und Salmana: Erhebe du dich und stürze dich auf uns; denn wie das Alter des Menschen, so ist seine Kraft. Und Gedeon erhob sich und tötete Zebee und Salmana; und er nahm die Zieraten und Gehänge, mit denen man die Hälfte der königlichen Kamele zu zieren pflegt.

Gideons Efod

22
Hierauf sprachen alle Männer Israels zu Gedeon: Herrsche über uns, du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn; denn du hast uns aus der Hand Madians befreit.
23
Er aber sprach zu ihnen: Ich werde nicht über euch herrschen und auch mein Sohn soll nicht über euch herrschen, sondern der Herr soll über euch herrschen.
24
Und weiter sprach er zu ihnen: Eine Bitte stelle ich an euch: Gebet mir die Ohrgehänge von eurer Beute, denn die Ismaeliten pflegten goldene Ohrgehänge zu tragen.
25
Sie antworteten: Sehr gern wollen wir sie geben. Und sie breiteten einen Mantel auf die Erde und warfen die Ohrgehänge von der Beute darauf;
26
und das Gewicht der Ohrgehänge, die er gefordert hatte, betrug tausend und siebenhundert Sekel Goldes, nicht gerechnet die Zieraten und die Halsgehänge und das Purpurkleid, welches die Könige Madians zu tragen pflegten, und ungerechnet die goldenen Halsketten der Kamele.
27
Gedeon ließ daraus ein Ephod machen und stellte es in seiner Stadt Ephra auf. Und ganz Israel trieb damit Abgötterei, und es ward für Gedeon und sein ganzes Land zum Falle.
28
Die Madianiter aber waren von den Söhnen Israels gebeugt und konnten fortan ihr Haupt nicht mehr erheben; sondern das Land hatte vierzig Jahre lang Ruhe, solange Gedeon an der Spitze stand.

Gideons Tod

29
Jerobaal, der Sohn Joas, ging nun hin und wohnte in seinem Hause.
30
Und er hatte siebzig Söhne, die aus seinem Lenden entsprossen waren; denn er hatte mehrere Frauen.
31
Seine Nebenfrau, die er in Sichem hatte, gebar ihm gleichfalls einen Sohn, namens Abimelech.
32
Endlich starb Gedeon, der Sohn Joas, in hohem Alter und ward im Grabe Joas, seines Vaters, der aus der Familie Ezri war, zu Ephra begraben.
33
nachdem aber Gedeon gestorben war, wandten sich die Söhne Israels ab und trieben Abgötterei mit den Baalen. Und sie schlossen mit Baal einen Bund, dass er ihr Gott sein solle,
34
und gedachten des Herrn, ihres Gottes, nicht, der sie aus der Hand aller ihrer Feinde ringsum befreit hatte,
35
und erwiesen dem Hause Jerobaal Gedeons keine Liebe für alles Gute, das er Israel getan hatte.