Gottes Neue Bibel

Die Weisheit Salomos

Lutherbibel von 1912 mit Apokryphen

- Kapitel 3 -

Das Glück der Gerechten und das Unglück der Gottlosen

1
Aber der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand, und keine Qual rühret sie an.
2
Vor den Unverständigen werden sie angesehen, als stürben sie, und ihr Abschied wird für eine Pein gerechnet
3
und ihre Hinfahrt für ein Verderben; aber sie sind im Frieden.
4
Ob sie wohl vor den Menschen viel Leidens haben, so sind sie doch gewisser Hoffnung, daß sie nimmer mehr sterben.
5
Sie werden ein wenig gestäupt, aber viel Gutes wird ihnen widerfahren; denn Gott versucht sie und findet sie, daß sie sein wert sind.
6
Er prüft sie wie Gold im Ofen und nimmt sie an wie ein völliges Opfer.
7
Und zu der Zeit, wenn Gott dareinsehen wird, werden sie hell scheinen und daherfahren wie Flammen über den Stoppeln.
8
Sie werden die Heiden richten und herrschen über Völker; und der Herr wird ewiglich über sie herrschen.
9
Die ihm vertrauen, die erfahren, daß er Treue hält; und die treu sind in der Liebe, läßt er sich nicht nehmen. Denn seine Heiligen sind in Gnaden und Barmherzigkeit, und er hat ein Aufsehen auf seine Auserwählten.
10
Aber die Gottlosen werden gestraft werden, nach dem sie gesinnt waren; denn sie achten des Gerechten nicht und weichen vom Herrn.
11
Denn wer die Weisheit und die Rute verachtet, der ist unselig; und ihre Hoffnung ist nichts, und ihre Arbeit ist umsonst, und ihr Tun ist nichts nütze.
12
Ihre Weiber sind Närrinnen, und ihre Kinder boshaft. Verflucht ist, was von ihnen geboren ist.
13
Denn selig ist die Unfruchtbare, die unbefleckt ist, die da unschuldig ist des mündlichen Bettes; sie wird's genießen zu der Zeit, wenn man die Seelen richten wird.
14
Desgleichen ein Unfruchtbarer, der nichts Unrechtes mit seiner Hand tut, noch Arges wider den Herrn denkt; dem wird gegeben für seinen Glauben eine sonderliche Gabe und ein besseres Teil im Tempel des Herrn.
15
Denn gute Arbeit gibt herrlichen Lohn, und die Wurzel des Verstandes verfault nicht.
16
Aber die Kinder der Ehebrecher gedeihen nicht, und der Same aus unrechtem Bette wird vertilgt werden.
17
Und ob sie gleich lange lebten, so müssen sie doch endlich zu Schanden werden, und ihr Alter wird doch zuletzt ohne Ehre sein.
18
Sterben sie aber bald, so haben sie nichts zu hoffen, noch Trost zur Zeit des Gerichts.
19
Denn der Ungerechten Geschlecht nimmt ein böses Ende.