Gottes Neue Bibel

Der Prophet Amos

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 5 -

Ein Klagelied für Israel

1
Vernehmt dieses Wort, das ich als Totenklage über euch anstimme, ihr vom Hause Israel!
2
Gefallen ist sie, die Jungfrau Israel, um nicht wieder aufzustehen; hingestreckt liegt sie auf ihrem eigenen Lande, niemand richtet sie wieder auf!
3
Denn so hat Gott der HERR zum Hause Israel gesprochen: »Die Stadt, die mit tausend (Kriegern) ins Feld zieht, soll nur hundert übrigbehalten, und die mit hundert Mann auszieht, soll nur zehn übrigbehalten!«

Ein Aufruf zur Umkehr

(Joel 1,13-20; Zephanja 2,1-3; Lukas 13,1-5)
4
Denn so spricht der HERR zum Hause Israel: »Suchet mich, so werdet ihr leben(a)!
5
Aber suchet nicht Bethel auf, und nach Gilgal dürft ihr nicht gehen und nach Beerseba nicht hinüberziehen! denn Gilgal wird in die Gefangenschaft wandern und Bethel(b) zum Hause des Unheils werden.
6
Suchet den HERRN, so werdet ihr leben! Sonst fährt er in das Haus Josephs wie Feuer hinein und verzehrt es, ohne daß es ein Löschen für Bethel gäbe.
7
Sie verkehren das Recht in Wermut(c) und treten die Gerechtigkeit mit Füßen;
8
Er, der das Siebengestirn und den Orion geschaffen hat, der tiefes Dunkel in Morgenlicht verwandelt und den Tag zur Nacht verfinstert, der die Wasser des Meeres herbeiruft und sie weit über die Erde dahinfluten läßt – HERR (der Heerscharen) ist sein Name –:
9
er läßt Vernichtung über Mächtige(d) aufblitzen und Verwüstung über feste Städte hereinbrechen.
10
sie hassen den, der im Tor(e) für das Recht eintritt, und verabscheuen den, der die Wahrheit redet.
11
Darum, weil ihr den Geringen niedertretet und Getreideabgaben von ihm erhebt: ihr mögt euch immerhin Häuser aus Quadersteinen bauen, ihr sollt aber nicht darin wohnen; herrliche Weinberge mögt ihr wohl anlegen, ihr sollt aber keinen Wein von ihnen trinken.
12
Denn ich weiß, eurer Freveltaten sind viele, und zahlreich sind eure Sünden: sie vergewaltigen den Unschuldigen, nehmen Bestechung an und beugen das Recht der Dürftigen im Tor(f).
13
Darum, wer klug ist in dieser Zeit, der schweigt, denn es ist eine böse Zeit.«
14
Suchet das Gute und nicht das Böse, auf daß ihr lebt(g)! Dann wird der HERR, der Gott der Heerscharen, so mit euch sein, wie ihr es immer behauptet.
15
Hasset das Böse und liebet das Gute und haltet das Recht im Tor(h) aufrecht! Vielleicht wird dann der HERR, der Gott der Heerscharen, dem Überrest Josephs gnädig sein.

Der Tag des HERRN

(Apostelgeschichte 7,39-43)
16
Darum hat Gott der HERR, der Gott der Heerscharen, so gesprochen: »Auf allen Plätzen wird Klaggeschrei erschallen, und auf allen Straßen wird man ›wehe, wehe!‹ rufen. Den Landmann wird man zur Trauer heimrufen und die des Klageliedes Kundigen zur Totenklage (bestellen);
17
auch in allen Weinbergen wird Wehgeschrei erschallen, wenn ich mitten durch dich dahinschreite!« – der HERR hat es ausgesprochen.
18
Wehe denen, die den Tag des HERRN herbeiwünschen! Was soll euch denn der Tag des HERRN bringen? Er ist ja Finsternis, nicht Licht!
19
(Da wird es sein) wie wenn ein Mann, der einem Löwen entflohen ist, einem Bären in den Weg läuft und, wenn er glücklich ins Haus hineingekommen ist und sich mit der Hand gegen die Wand lehnt, von einer Schlange gebissen wird.
20
Ja, Finsternis wird der Tag des HERRN sein und nicht Licht, dunkel und ohne hellen Schein!
21
»Ich hasse (eure Neumonde), ich verschmähe eure Feste und mag eure Festversammlungen nicht riechen!
22
Denn wenn ihr mir Brandopfer und eure Speisopfer darbringt, so habe ich kein Wohlgefallen daran, und die Dankopfer von euren Mastkälbern mag ich nicht ansehen!
23
Hinweg von mir mit dem Getön deiner Lieder! Dein Harfenspiel mag ich nicht hören!
24
Es möge lieber das Recht sprudeln wie ein Wasserquell und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach!
25
Habt ihr mir etwa Schlachttiere und Speisopfer vierzig Jahre lang in der Wüste dargebracht, ihr vom Hause Israel?
26
Nein, weil ihr euren König Sakkuth umhergetragen habt und den Kewan, eure Götzenbilder, das Sternbild eures Gottes, die ihr euch angefertigt habt,
27
so will ich euch in die Verbannung(i) führen noch über Damaskus hinaus!« – der HERR hat es ausgesprochen: Gott der Heerscharen ist sein Name.

Fußnoten

(a)5:4 = am Leben bleiben
(b)5:5 d.h. Haus Gottes
(c)5:7 = bitteres Unrecht
(d)5:9 oder: starke Plätze
(e)5:10 = vor Gericht
(f)5:12 = vor Gericht
(g)5:14 = am Leben bleibt
(h)5:15 = Gericht
(i)5:27 oder: Gefangenschaft

Ein Klagelied für Israel

1
Höret dies Wort, das Klagelied, das ich über euch erhebe! Gefallen ist das Haus Israel und steht nicht wieder auf.
2
Die Jungfrau Israel ist hingestürzt auf ihren Boden und niemand richtet sie wieder auf.
3
Denn so spricht der Herr, Gott: Die Stadt, aus der tausend ausgezogen, wird hundert übrig behalten; und die, aus welcher hundert ausgezogen, wird zehn übrig behalten im Hause Israel.

Ein Aufruf zur Umkehr

(Joel 1,13-20; Zephanja 2,1-3; Lukas 13,1-5)
4
Denn so spricht der Herr zum Haus Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben!
5
Suchet doch nicht Bethel auf, ziehet nicht nach Galgala und wandelt nicht nach Bersabee hinüber, denn Galgala wird gefangen weggeführt und Bethel wird nichts helfen können.
6
Suchet den Herrn und lebet, es möchte sonst das Haus Joseph wie Feuer auflodern und das Feuer um sich fressen, ohne dass jemand in Bethel lösche.
7
Ihr, die ihr das Recht in Wermut verkehrt und die Gerechtigkeit zu Boden drückt!
8
Er hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen, er wandelt die Finsternis in Morgenlicht und lässt den Tag in Nacht übergehen, er ruft die Gewässer des Meeres herbei und gießt sie über die Fläche der Erde hin: Herr ist sein Name.
9
Er bringt lächelnd Verderben über den Starken und Plünderung über den Mächtigen.
10
Sie hassen den, der sie im Tore zurechtweist, und den, der recht redet, verabscheuen sie.
11
Darum, weil ihr den Armen beraubt und auserlesene Beute von ihm nehmt, sollt ihr wohl Häuser von Quadern bauen, aber nicht darin wohnen, liebliche Weingärten pflanzen, aber ihren Wein nicht trinken.
12
Denn ich kenne eure vielen Frevel und eure schweren Sünden, als Feinde des Gerechten nehmet ihr Geschenke an und bedrückt die Dürftigen im Tore.
13
Darum schweigt der Kluge zu dieser Zeit, denn die Zeit ist schlimm.
14
Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr leben möget, so wird der Herr, der Gott der Heerscharen, mit euch sein, wie ihr sprechet.
15
Hasset das Böse und liebet das Gute und haltet im Tore das echt aufrecht, vielleicht wird sich dann der Herr, der Gott der Heerscharen, der Übriggebliebenen Josephs erbarmen.

Der Tag des HERRN

(Apostelgeschichte 7,39-43)
16
Darum spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, der Herrscher, also: Auf allen Straßen soll Klage ertönen, auf allen Wegen draußen soll man rufen: Wehe, wehe! Man soll den Landmann zum Trauern rufen und zum Wehklagen die Klagekundigen.
17
Auch in allen Weinbergen soll Wehklage sein, denn ich werde durch deine Mitte hindurchziehen, spricht der Herr.
18
Wehe denen, welche nach des Herrn Tage verlangen! Was soll er euch? Dieser Tag des Herrn ist ja Finsternis, und nicht Licht!
19
Wie wenn jemand vor einem Löwen flieht und ein Bär tritt ihm entgegen, und kommt er noch in ein Haus und stemmt sich mit der Hand gegen die Wand, wird er von einer Schlange gebissen.
20
Ist der Tag des Herrn nicht Finsternis und kein Licht? Ist nicht Dunkel an ihm und kein Glanz?
21
Ich hasse und verschmähe eure Feste und missfällig ist mir der Geruch eurer Festversammlungen.
22
Bringt ihr mir auch eure Brandopfer und Gaben dar, so nehme ich sie nicht an und die Dankopfer von eurem Mastvieh sehe ich nicht an.
23
Hinweg von mir mit dem Lärm deiner Lieder und das Spiel deiner Harfe mag ich nicht hören.
24
Vielmehr flute das Recht wie Wasser daher und die Gerechtigkeit wie ein starker Strom.
25
Habt ihr mir denn Schlachtopfer und Speiseopfer in der Wüste dargebracht vierzig Jahre hindurch, Haus Israel?
26
Vielmehr trugt ihr die Hütte eures Molochs und das Bild eurer Götzen, das Gestirn eures Gottes, die ihr euch gemacht hattet.
27
Darum will ich euch über Damaskus hinaus in die Verbannung führen, spricht der Herr, Gott der Heerscharen ist sein Name.