Gottes Neue Bibel

Der Psalter (Psalmen)

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 44 -

2
O Gott, mit eignen Ohren haben wir’s gehört, unsre Väter haben’s uns erzählt, was du Großes in ihren Tagen vollführt hast, in den Tagen der Vorzeit.
3
Du hast Heidenvölker mit deiner Hand vertrieben und sie an deren Stelle eingepflanzt; Völker hast du vernichtet, sie aber ausgebreitet.
4
Denn nicht mit ihrem Schwerte haben sie das Land gewonnen, und nicht ihr Arm hat ihnen den Sieg verschafft, nein, deine Rechte und dein Arm und deines Angesichts Licht, denn du hattest Gefallen an ihnen.
5
Nur du bist mein König, o Gott: entbiete Hilfe(a) für Jakob!
6
Mit dir stoßen wir unsre Bedränger nieder, mit deinem Namen zertreten wir unsre Gegner.
7
Denn nicht auf meinen Bogen verlasse ich mich, und nicht mein Schwert verschafft mir den Sieg;
8
nein, du gewährst uns Hilfe gegen unsre Bedränger und machst zuschanden, die uns hassen:
9
Gottes rühmen wir uns allezeit und preisen deinen Namen ewiglich. SELA.
10
Und doch hast du uns verstoßen und Schmach uns angetan und ziehst nicht mehr aus mit unsern Heeren;
11
du hast vor dem Feinde uns weichen lassen, und die uns hassen, haben sich Beute geholt;
12
du hast uns hingegeben wie Schafe zur Schlachtung und unter die Heiden uns zerstreut;
13
du hast dein Volk verkauft um ein Spottgeld und den Preis für sie gar niedrig angesetzt;
14
du hast uns unsern Nachbarn zum Hohn gemacht, zum Spott und Gelächter rings umher;
15
hast gemacht, daß den Heiden zum Sprichwort(b) wir dienen, daß den Kopf die Völker über uns schütteln.
16
Allzeit steht meine Schmach mir vor Augen, und die (Röte der) Scham bedeckt mir das Antlitz,
17
weil ich höre den lauten Hohn und die Lästerreden, weil den Feind und seine Rachgier ich sehn muß.
18
Dies alles hat uns getroffen, und wir hatten dich doch nicht vergessen und dem Bunde mit dir die Treue nicht gebrochen.
19
Unser Herz ist nicht von dir abgefallen und unser Schritt nicht abgewichen von deinem Pfade,
20
daß du zermalmt uns hast an der Stätte der Schakale und mit Todesnacht uns umlagert hältst.
21
Hätten wir unsres Gottes Namen vergessen und unsre Hände erhoben zu einem fremden Gott:
22
würde Gott das nicht entdecken? Er kennt ja des Herzens geheimste Gedanken.
23
Nein, um deinetwillen werden wir täglich gemordet und werden dem Schlachtvieh gleich geachtet.
24
Wach auf! Warum schläfst du, o Allherr? Erwache! Verwirf nicht für immer!
25
Warum verbirgst du dein Angesicht, denkst nicht an unser Elend und unsre Bedrängnis?
26
Ach, bis in den Staub ist unsre Seele gebeugt, unser Leib liegt da, am Erdboden klebend!
27
Steh auf, komm uns zu Hilfe und erlöse uns um deiner Gnade willen!

Fußnoten

(a)44:5 oder: Heil, Siege
(b)44:15 oder: Spottlied

Erlöse uns

(Römer 8,35-39)
1
Zum Ende von den Söhnen Kores, zur Unterweisung.
2
O Gott! mit unsern Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt die Großtaten, die du vollbracht in ihren Tagen und in den Tagen der Vorzeit.
3
deine Hand vertrieb die Völker und du pflanztest sie dafür ein, du züchtigtest die Völker, sie aber ließest du emporwachsen.
4
Denn nicht durch ihr Schwert haben sie das Land in Besitz genommen und ihr Arm hat ihnen nicht Heil geschafft, sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichtes, denn du hattest an ihnen Wohlgefallen.
5
Du bist ja mein König und mein Gott, der Heil entbietet in Jakob.
6
Durch dich stoßen wir unsere Feinde nieder und durch deinen Namen verachten wir die, welche sich wider uns erheben.
7
Denn nicht auf meinen Bogen setze ich mein Vertrauen und mein Schwert kann mir nicht Rettung bringen,
8
sondern du befreist uns von unsern Drängern und machst sie zuschanden, die uns hassen.
9
Gottes rühmen wir uns allezeit und deinen Namen preisen wir ewiglich.
10
Jetzt aber hast du uns verstoßen und zuschanden gemacht und ziehest, o Gott! nicht aus mit unsern Heeren.
11
Du lässest uns zurückweichen vor unsern Feinden, und die uns hassen, haben sich Beute gewonnen.
12
Du gabst uns dahin wie Schlachtschafe und zerstreutest uns unter die Völker.
13
Du hast dein Volk verkauft für nichts und es war kein Gewinn bei seiner Dahingabe.
14
Du hast uns zum Gespött gemacht bei unsern Nachbarn, zum Spott und Gelächter bei denen, die um uns her sind.
15
Du machtest uns zum Sprichwort den Heiden, zum Gegenstand des Kopfschüttelns unter den Völkern.
16
Den ganzen Tag steht meine Schmach vor mir und Schamröte bedeckt mein Angesicht
17
ob der Stimme des Höhnenden und Beschimpfenden, im Angesichte des Feindes und Verfolgers.
18
Dies alles ist über uns gekommen, obschon wir deiner nicht vergessen und nicht treulos gehandelt hatten an deinem Bunde.
19
Unser Herz ist nicht zurückgewichen, dennoch ließest du unsere Pfade von deinem Wege abweichen.
20
Denn du hast uns niedergebeugt an der Stätte der Trübsal und Todesschatten hat uns bedeckt.
21
Wenn wir des Namens unsers Gottes vergessen und unsere Hände ausgestreckt hätten zu einem andern Gott,
22
würde Gott dies nicht erforschen? Er kennt ja die Geheimnisse des Herzens. Um deinetwillen werden wir immerfort hingewürgt, werden geachtet wie Schlachtschafe.
23
Wache auf! Warum schläfst du, Herr? Wache auf und verwirf uns nicht auf immerdar!
24
Warum wendest du dein Antlitz ab, vergissest unseres Elendes und unserer Drangsal?
25
Denn bis zum Staube ist unsere Seele gebeugt, es fleht am Boden unser Leib.
26
Erhebe dich, o Herr! hilf uns und erlöse um deines Namens willen.