Gottes Neue Bibel

Der Prophet Habakuk

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

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- Kapitel 3 -

Das Gebet des Propheten

1
Gebet des Propheten Habakuk. Nach der Melodie von Schigjonot.
2
O Herr, ich vernahm deine Botschaft. Furcht faßt mich. Herr, dein Werk - führe es aus inmitten der Jahre! Mache es kund inmitten der Jahre! Doch denk im Zorn an Erbarmen!
3
Gott kommt von Teman, der Heilige vom Berg Paran. Seine Hoheit bedeckt den Himmel. Seines Lobes voll ist die Erde.
4
Sein Glanz ist wie Licht: Strahlen entspringen seiner Hand, das ist die Hülle seiner Macht.
5
Die Pest geht vor ihm her, die Seuche folgt seinen Schritten.
6
Tritt er auf, gerät die Erde ins Schwanken, schaut er auf, erbeben die Völker. Die ewigen Berge zerbersten. Die uralten Hügel sinken zusammen. Das sind seine Wege von Ewigkeit.
7
Die Zelte von Kuschan sehe ich in Not. Es zittern die Zeltbehänge von Midian.
8
Ist gegen die Ströme der Herr entbrannt? Gilt den Fluten dein Zorn? Richtet sich gegen das Meer dein Grimm, daß du heranstürmst mit deinen Rossen, mit deinen siegreichen Wagen?
9
Du erhebst deinen Bogen, legst auf die Sehne die Pfeile. - Du spaltest die Erde, daß hervorbrechen Ströme.
10
Dich sehen die Berge und beben. Wasserströme wogen einher. Die Wasserflut läßt ihr Donnern erdröhnen; hoch reckt sie empor ihre Arme.
11
In ihrem Zelt bleiben Sonne und Mond bei deiner Pfeile Gefunkel, beim Glanz deiner blitzenden Speere.
12
Du schreitest im Zorn auf der Erde einher. Im Grimm zertrittst du Völker.
13
Du ziehst aus, zu helfen deinem Volk, deinen Gesalbten zu retten. Du zerschlägst den Hausfirst des Frevlers, legst frei das Fundament bis auf den Grund.
14
Mit deinen Lanzen durchbohrst du das Haupt seiner Krieger, die anstürmen, uns zu zerschmettern, die ein Jubelgeschrei erheben, als wollten sie im Versteck den Armen verschlingen.
15
Mit deinen Rossen zerstampfst du das Meer, den Schwall vieler Wasser.
16
Ich habe es gehört; da erbebte mein Leib. Bei der Kunde zitterten meine Lippen. Morsch ward mein Gebein, es wankten meine Knie. - Doch harre ich des Tages der Drangsal, der heraufsteigt für das Volk, das uns angreift.

Eine Hymne des Glaubens

17
Zwar trägt der Feigenbaum keine Frucht mehr, die Reben geben keinen Ertrag, die Ernte vom Ölbaum schlägt fehl, der Acker bringt keine Nahrung, aus den Hürden verschwinden die Schafe, in den Ställen fehlen die Rinder -
18
und doch will ich jubeln im Herrn, frohlocken im Gott meines Heiles.
19
Der allmächtige Herr ist mir Kraft. Er macht meine Füße gleich denen der Hirsche. Er läßt mich schreiten auf meinen Höhen. [Dem Chormeister; zum Saitenspiel.]

Das Gebet des Propheten

1
Gebet des Propheten Habakuk für die Sünden der Unwissenheit.
2
Herr! ich habe deine Stimme vernommen und bin voll Furcht. Herr! rufe dein Werk ins Leben in Mitte der Jahre, in Mitte der Jahre tue es kund; indes du zürnest, wollest du deiner Barmherzigkeit gedenken!
3
Gott wird vom Mittage herkommen und der Heilige vom Berge Pharan, seine Herrlichkeit bedeckt die Himmel und seines Preises ist die Erde voll.
4
Sein Glanz ist dem Sonnenlichte gleich, Strahlen entfließen seinen Händen, dort birgt sich seine Stärke.
5
Vor seinem Angesichte her geht der Tod und der Verderber zieht aus vor seinen Füßen.
6
Er tritt auf und misst die Erde, er schaut hin und zerstreut die Völker, da zerbersten die Berge der Vorzeit und bei seinem Gange von Ewigkeit her sinken die Hügel der Welt.
7
Unter Unheil sehe ich die Zelte Äthiopiens, es schwanken die Zelte des Landes Madian.
8
Bist du denn wider die Ströme ergrimmt, o Herr? oder gilt den Strömen dein Zorn oder dem Meere dein Grimm? Du steigst auf deine Rosse und deine Wagen sind Heil.
9
Du spannst mit Kraft deinen Bogen, wie du den Stämmen geschworen, Ströme lässest du aus der Erde hervorbrechen.
10
Da sie dich sehen, erbeben die Berge, die Wasserflut bricht herein, der Abgrund lässt seine Stimme erschallen, die Tiefe erhebt ihre Hände.
11
Sonne und Mond bleiben in ihrer Behausung, bei den Leuchten deiner Pfeile treten sie zurück, vor dem Glanze deines blitzenden Speeres.
12
Im Grimme zertrittst du die Erde, im Zorne machst du die Völker erstarren.
13
Du ziehst aus zur Rettung deines Volkes, zur Rettung mit deinem Gesalbten. Du schlägst den Giebel vom Hause des Gottlosen, legst es bloß von unten bis an den Hals.
14
Du fluchst seinem Zepter, dem Haupte seiner Krieger, die wie ein Sturmwind herankommen, mich zu zerstreuen. Ihr Jubel erschallt wie dessen, der den Armen im Hinterhalte verschlingt.
15
Du bahnest im Meere deinen Rossen einen Weg, im Schlamme mächtiger Wasser.
16
Ich habe es vernommen, da erzitterte mein Inneres, vor dem Rufe erbebten meine Lippen. Möge Fäulnis mein Gebein durchdringen und möge es in mir wimmeln, dass ich ruhe am Tage der Drangsal, dass ich hinaufziehe zu unserm gerüsteten Volke.

Eine Hymne des Glaubens

17
Denn der Feigenbaum wird nicht sprossen und die Rebe keine Frucht bringen, des Ölbaums Trieb wird täuschen und die Fluren keine Nahrung geben, entrissen sind dem Stalle die Schafe und kein Rind wird an der Krippe sein.
18
Doch ich werde mich in dem Herrn freuen und frohlocken in Gott, meinem Heiland.
19
Gott, der Herr, ist meine Stärke, er gibt mir Füße gleich den Hirschen, er führt mich auf meine Höhen, der Sieger, dass ihm mein Saitenspiel ertöne.