Gottes Neue Bibel

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 21 -

Babylon, das Schwert Gottes

1
(21:6) Da erging an mich das Wort des Herrn:
2
(21:7) "Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Jerusalem! Predige gegen sein Heiligtum! Weissage gegen das Land Israel!
3
(21:8) Sage dem Land Israel: So spricht der Herr:>Siehe, ich werde gegen dich vorgehen. Ich werde mein Schwert aus seiner Scheide ziehen und Gerechte und Gottlose aus dir ausrotten.
4
(21:9) Weil ich Gerechte und Gottlose aus dir ausrotten will, darum wird mein Schwert aus seiner Scheide fahren gegen alles Fleisch vom Süden bis zum Norden.
5
(21:10) Alles Fleisch soll erkennen, daß ich, der Herr, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe: Es wird nicht mehr dahin zurückkehren.<
6
(21:11) Du aber, Menschensohn, seufze mit wankenden Hüften! In Bitternis seufze vor ihren Augen!
7
(21:12) Wenn sie dich fragen:>Warum seufzest du?<, sprich:>Wegen einer Schreckenskunde, bei deren Eintreffen alle Herzen verzagen, alle Hände schlaff werden, aller Mut entschwindet, alle Knie schwach werden. Siehe, so kommt es, so erfüllt es sich<," - Spruch des allmächtigen Herrn.
8
(21:13) Es erging das Wort des Herrn an mich:
9
(21:14) "Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der Herr: Sage:>Ein Schwert, ein Schwert ist geschärft und poliert:
10
(21:15) Um ein Schlachten zu schaffen, ist es geschärft, um Blitze zu schleudern, ist es poliert. Es zersplittert das Zepter der Söhne derer, die jede Rute verachtet.
11
(21:16) Zum Polieren gab man es, auf daß eine Hand es ergreife. Geschärft ist das Schwert und poliert, es zu legen in des Henkers Hand.
12
(21:17) Schreie und heule, Menschensohn! Es kommt ja über mein Volk, über Israels Fürsten allesamt. Dem Schwert sind sie verfallen samt meinem Volk. Darum schlage auf deine Hüfte!
13
(21:18) Denn die Prüfung kommt, und das verworfene Zepter wird nicht mehr sein,< - Spruch des allmächtigen Herrn.
14
(21:19)>Du aber weissage, Menschensohn, und schlage die Hände zusammen! Verdoppelt werde das Schwert, ja verdreifacht, das Schwert zum Morden, das Schwert des großen Mordens, das sie umkreist,
15
(21:20) damit die Herzen verzagen und der Gefallenen viele seien an all ihren Toren! O Schwert! O Schwert! Zum Blitzen ist es gefertigt, zum Schlachten geschärft.
16
(21:21) Fahre drein nach rechts, wende dich nach links, wohin gelenkt wird deine Schneide!
17
(21:22) Auch ich will die Hände zusammenschlagen und auslassen meinen Zorn. Ich, der Herr, habe gesprochen!<"
18
(21:23) Das Wort des Herrn erging an mich:
19
(21:24) "Du aber, Menschensohn, zeichne dir zwei Wege, auf denen das Schwert des Königs von Babel kommen soll. Beide sollen von einem Land ausgehen. Stelle ein Wegmal an den Anfang des Weges zur Stadt.
20
(21:25) Mache einen Weg so, daß das Schwert entweder nach Rabba-Ammon oder nach Juda in das befestigte Jerusalem kommen kann.
21
(21:26) Denn der König von Babel steht am Scheideweg, am Anfang der beiden Wege, um das Orakel einzuholen. Er schüttelt die Pfeile, befragt den Terafim, beschaut die Leber.
22
(21:27) In seiner Rechten fällt das Los, das auf Jerusalem fällt: Er solle Sturmböcke aufstellen, das Kriegsgeschrei erheben, den Schlachtruf erschallen lassen, Sturmböcke gegen die Tore aufstellen, einen Wall aufschütten, Belagerungstürme bauen.
23
(21:28) Ihnen aber schien es ein Trugorakel zu sein; ihnen waren ja die heiligsten Eide geschworen. - Doch er bringt ihre Schuld in Erinnerung und führt sie gefangen hinweg.
24
(21:29) Darum spricht der allmächtige Herr:>Weil ihr eure Schuld in Erinnerung gebracht habt, so daß eure Übertretungen offenkundig wurden und eure Sünden in all eurem Tun zutage traten, weil ihr euch in Erinnerung gebracht habt, sollt ihr von seiner Hand gefangen werden.
25
(21:30) Du aber, ehrloser, gottloser Fürst Israels, dessen Tag gekommen ist zur Zeit, da mit der Sünde ein Ende gemacht wird:
26
(21:31) So spricht der allmächtige Herr: Hinweg mit dem Kopfbund! Herunter mit der Krone! Nichts soll bleiben, wie es war. Das Niedrige soll erhöht, das Hohe erniedrigt werden!
27
(21:32) Zunichte, zunichte, zunichte mache ich sie! Sie wird nicht mehr bestehen, bis der kommt, der ein Recht auf sie hat: ihm will ich sie geben.<

Ein Schwert gegen die Ammoniter

28
(21:33) Da aber, Menschensohn, weissage und sprich: So spricht der allmächtige Herr über die Ammoniter und über ihr Höhnen: Sage:>Ein Schwert, ein Schwert ist gezückt zum Schlachten, ist poliert zum Blitzen, auf daß es blinke
29
(21:34) um es - während du trügerischen Visionen anhängst und man Lügen dir weissagt - den Entweihten, den Frevlern an den Nacken zu setzen, deren Tag gekommen, da mit der Sünde ein Ende gemacht wird.
30
(21:35) Kehre in deine Städte zurück, an den Ort, an dem du geschaffen warst! Im Land deiner Herkunft will ich dich richten.
31
(21:36) Ich will über dich meinen Groll ausgießen, das Feuer meines Grimms gegen dich entfachen, in die Gewalt grausamer Menschen dich geben, die dein Verderben schmieden.
32
(21:37) Dem Feuer wirst du zur Speise dienen. Dein Blut soll fließen zur Erde! Man wird deiner nicht mehr gedenken. Denn ich, der Herr, habe gesprochen.<"

Babylon, das Schwert Gottes

1
Da erging an mich das Wort des Herrn also:
2
Menschensohn! Wende dein Angesicht nach Jerusalem hin und ergieße deine Rede gegen das Heiligtum und weissage wider das Land Israel.
3
Und sprich zum Lande Israel: So spricht der Herr, Gott: Siehe, ich will an dich und ich will mein Schwert aus seiner Scheide ziehen und in dir Gerechte und Gottlose töten.
4
Weil ich aber in dir Gerechte wie Gottlose töten will, deswegen soll mein Schwert aus seiner Scheide fahren über alles Fleisch von Mittag bis nach Mitternacht hin,
5
damit alles Fleisch erkenne, dass ich, der Herr, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen, das nimmer zurückkehren soll.
6
Du aber, o Menschensohn! seufze und schlage heftig auf deine Lenden, seufze in bitterem Schmerz vor ihnen.
7
Und wenn sie dann zu dir sagen: Warum seufzest du? So sprich: Wegen einer Kunde, denn es kommt und alle Herzen werden davor verschmachten, alle Hände laß werden, aller Mut erschlaffen und über alle Knie Wasser rinnen; sehet, es kommt und es geschieht, spricht der Herr, Gott.
8
Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
9
Menschensohn! Weissage und sprich: So spricht der Herr, Gott: Ein Schwert, ein Schwert ist geschärft und geschliffen!
10
Es ist geschärft, dass es Opfer schlachte; geschliffen, dass es blinke! Das du meines Sohnes Zepter wegnimmst, du fällst alle Bäume.
11
Schon habe ich es zum Schleifen gegeben, dass es mit der Hand gefasst werde; geschärft ist das Schwert und geschliffen für die Hand des Würgers.
12
Schreie und wehklage, o Menschensohn! Denn es kommt über mein Volk, es kommt über alle Fürsten Israels, die fliehen; dem Schwerte sind sie preisgegeben mit meinem Volke, darum schlage auf deine Hüfte!
13
denn es ist bewährt und zwar, dass es das Zepter verrücke, dass es nicht mehr sei, so spricht der Herr, Gott!
14
Weissage also, Menschensohn! und schlage deine Hände zusammen und das Schwert sei gedoppelt, ja dreifach werde das Schwert der Würger! Das ist das Schwert des großen Würgens, das Entsetzen über sie bringt
15
und ihre Herzen zagen macht und Verderben häuft. In alle ihre Tore will ich Bestürzung kommen lassen ob des scharfen Schwertes, das geschliffen ist, um zu blinken, das gezückt ist, um zu morden.
16
Sei schneidig, fahre zur rechten oder zur Linken, wohin deine Schneide nur Lust hat!
17
Dann werde auch ich die Hände zusammenschlagen und meinen Ingrimm stillen, ich, der Herr habe es geredet!
18
Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
19
Menschensohn! bestimme dir zwei Wege, auf welchen das Schwert des Königs von Babylon kommen kann, aus einem Lande sollen beide ausgehen; dann wird er mit seiner Hand das Los ziehen, am Beginne des Weges zu einer Stadt wird er es ziehen.
20
Richte den Weg so her, dass das Schwert über Rabbath im Lande der Ammoniter komme und nach Juda über das so feste Jerusalem.
21
Denn der König von Babylon wird am Scheideweg Halt machen, an der Scheide der beiden Wege, einen Wahrspruch suchend und die Pfeile mischend, die Götzen befragen und die Eingeweide besichtigen.
22
Zu seiner rechten wird die Wahrsagung auf Jerusalem deuten, die Mauerbrecher dort aufzustellen, das Feldgeschrei zum Morden zu erheben, in lauten Kriegsruf auszubrechen, die Sturmböcke an die Tore zu setzen, einen Wall aufzuwerfen, Bollwerke zu bauen.
23
Zwar wird es ihnen scheinen, als ob er vergeblich Wahrsagung befrage und gleichsam Sabbatsruhe halte; aber er wird ihrer Verschuldungen gedenken, um sie einzunehmen.
24
Darum spricht der Herr, Gott, also: Weil ihr eure Schuld in Erinnerung gebracht und eure Übertretungen offenbar gemacht habt und eure Sünden in all euerm Tun sichtbar geworden sind, ja, weil ihr, sage ich, dies in Erinnerung gebracht, sollt ihr von seiner Hand ergriffen werden.
25
Du aber, unheiliger, gottloser Fürst Israels! dessen Tag gekommen ist, wenn die vorherbestimmte Zeit der Schuld voll ist,
26
so spricht der Herr, Gott: lege den Kopfschmuck ab, entferne die Krone! Ist sie es nicht, die den Niedrigen erhöht und den Hohen erniedrigt?
27
Zur Schuld, zur Schuld, zur Schuld werde ich sie machen, doch soll dies nicht geschehen, bis der kommt, dem das Gericht gebührt, und ihm will ich es übergeben.

Ein Schwert gegen die Ammoniter

28
Und du, Menschensohn! weissage und sprich: So spricht der Herr, Gott, über die Söhne Ammons und über ihren Hohn, und sage also: O Schwert, Schwert! komm aus der Scheide zum Morden, werde geschliffen, dass du tötest und blitzest,
29
während man dir Trug erschaut und Lügen weissagt, dass du über die Hälfte der Gottlosen geschwungen werdest, die erschlagen werden sollen und deren Tag gekommen ist, wenn die vorherbestimmte Zeit der Verschuldung voll geworden!
30
Kehre zurück in deine Scheide! An dem Orte, wo du geschaffen wardst, im Lande deines Ursprungs werde ich dich richten
31
und werde über dich meinen Grimm ausgießen, das Feuer meiner Zornglut werde ich wider dich anblasen und dich in die Hand törichter Menschen überliefern, die dir das Verderben bereiten.
32
Dem Feuer sollst du zur Speise dienen, dein Blut soll inmitten des Landes fließen und du wirst der Vergessenheit anheimfallen; denn ich, der Herr, habe es geredet.