Gottes Neue Bibel

Der Psalter (Psalmen)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 42 -

Wie der Hirsch nach dem Wasser schreit

1
[Dem Chormeister; ein Lehrgedicht von den Korachitern.] Wie der Hirsch lechzt nach den Wasserbächen, so lechzt meine Seele, o Gott, nach dir.
2
Meine Seele dürstet nach Gott, dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und Gottes Angesicht schauen?
3
Meine Tränen sind mir zur Speise geworden bei Tag und bei Nacht. Denn täglich fragt man mich: "Wo ist nun dein Gott?"
4
Dann denke ich daran - und das Herz geht mir über -, wie einst ich dahinschritt im Pilgerzug, zum Gotteshaus führte ich die festliche Schar, von Jubel umbraust und Dankesgesängen.
5
Was härmst du dich, meine Seele, was seufzt du in mir? Harre auf Gott! Denn ich preise ihn noch, das Heil meines Angesichts.
6
Mein Gott, in mir härmt sich meine Seele, gedenke ich dein im Land am Jordan, am Hermon und am Mizar-Berg.
7
Flut um Flut rauscht durch deine tosenden Bäche; über mich hin brausen all deine Wogen und Wellen.
8
Am Tag entbietet der Herr seine Huld, ihm gilt mein Lied in der Nacht, das Gebet zum Gott meines Lebens.
9
Ich klage zu Gott, meinem Fels; "Warum vergißt du mich? Warum gehe ich trauernd einher, da der Feind mich bedrängt?"
10
Es trifft mich ins Mark der Hohn meiner Bedränger, die täglich mich fragen: "Wo ist nun dein Gott?"
11
Was härmst du dich, meine Seele? Was seufzt du in mir? Harre auf Gott! Denn ich preise ihn noch, das Heil meines Angesichts, meinen Gott.

Wie der Hirsch nach dem Wasser schreit

1
Zum Ende, eine Unterweisung von den Söhnen Kores.
2
Wie ein Hirsch nach Wasserquellen lechzt, so lechzt meine Seele nach dir, o Gott!
3
Meine Seele dürstet nach Gott, den Starken, dem Lebendigen; wann werde ich hingelangen und vor Gottes Angesicht erscheinen?
4
Meine Tränen wurden mir zur Speise Tag und Nacht, da man Tag um Tag zu mir sagte: Wo ist dein Gott?
5
Dessen bin ich eingedenk und lasse mein Herz in Schmerz zerfließen, dass ich wandeln möchte zur Stätte des wunderbaren Zeltes, hinan zum Hause Gottes, unter Jauchzen und Lobgesang und Festesjubel.
6
Warum bist du so traurig, meine Seele, und warum verwirfst du mich? Hoffe auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen, meines Angesichtes Heil
7
und mein Gott. Meine Seele ist verwirrt in mir, darum gedenke ich deiner vom Jordanlande und vom Hermon her, dem kleinen Berg.
8
Eine Flut ruft die andere beim Rauschen deiner Wasserfälle, alle deine hohen Wogen und seine Fluten stürmten über mich dahin.
9
Am Tage entbietet mir der Herr seine Huld und des Nachts Lobgesang auf ihn, innerliches Gebet zu dem Gott meines Lebens.
10
Ich spreche zu Gott: O du, mein Helfer, warum hast du mein vergessen? Und warum muss ich traurig einhergehen, indes mich der Feind bedrängt?
11
Indes meine Gebeine zermalmt werden, da mich meine Feinde schmähen, die mich bedrängen, indem sie mir alle Tage sagen: Wo ist dein Gott?
12
Warum bist du traurig, meine Seele, und warum verwirfst du mich? Hoffe auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen, er ist das Heil meines Angesichtes und mein Gott!