Gottes Neue Bibel

Der Psalter (Psalmen)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 55 -

Wirf deine Last auf den HERRN

(2. Samuel 17,15-29)
1
Vernimm, o Gott, mein Gebet! Verbirg dich nicht vor meinem Flehen!
2
Habe acht auf mich! Gib mir Antwort! In meinem Kummer irre ich umher. Ich bin verwirrt
3
ob des Drohens der Feinde, ob des Lärmens der Frevler. Denn Unheil wälzen sie über mich. Befehden mich grimmig.
4
Mir krampft in der Brust sich zusammen das Herz. Mich befallen Schrecken des Todes.
5
Es dringen auf mich ein Furcht und Entsetzen. Über mich her fällt ein Schauder.
6
Da wünsche ich: "Hätte ich doch Schwingen der Taube gleich: ich flöge davon und fände wohl Ruhe!
7
Ja, weit in die Ferne wollte ich entfliehen. Die Wüste würde mir Heimat.
8
Einen Zufluchtsort wollte geschwind ich mir suchen vor dem Wüten des Sturmes, vor dem Wetter."
9
Entzweie sie, Herr! Verwirre ihnen die Sprache! Denn in der Stadt sehe ich Gewalttat und Streit.
10
Sie umschleichen sie auf ihren Mauern bei Tag und bei Nacht. Drinnen herrscht Elend und Jammer,
11
heilloses Treiben mitten in ihr. Von ihrem Markt weicht nicht Trug und Bedrückung.
12
Ja, nicht ein Feind ist es, der mich so schmäht: Das wollt< ich ertragen. Nicht mein Hasser tut groß gegen mich: Vor ihm könnte ich mich verbergen.
13
Nein, du bist es, ein Mann wie ich, mein Freund, mein Vertrauter,
14
mit dem ich traulichen Umgang pflog, im Festzug zum Gotteshaus pilgerte in der Menge.
15
Möge der Tod sie ereilen! Sie sollen lebendig zur Unterwelt fahren! Denn ihr Haus, ihr Herz ist voll Bosheit.
16
Ich aber rufe zu Gott: Der Herr soll mich retten!
17
Des Abends, des Morgens, des Mittags will ich klagen und seufzen. Hören wird er auf meinen Ruf.
18
Er wird meine Seele zum Frieden erlösen, auch wenn es viele waren, die gegen mich kämpften.
19
Gott wird es hören. Tief beugt er sie nieder, er, der von Urzeit an thront: Denn sie bessern sich nicht, verehren nicht Gott in Ehrfurcht.
20
Jeder legt seine Hand an den Freund, schändet sein Bündnis.
21
Glatt ist sein gleisnerisch Wort, doch auf Streit geht aus sein Sinnen. Seine Worte sind linder als Öl, doch sind sie erhobene Schwerter.
22
Wirf auf den Herrn deine Sorgen! Er wird dich erhalten. Er läßt den Gerechten nicht wanken.
23
Doch jene, o Gott, stößt du hinab in die unterste Grube. Die Menschen voll Blut und voll Trug bringen es nicht auf die Hälfte der Tage. - Ich aber vertraue auf dich!

Wirf deine Last auf den HERRN

(2. Samuel 17,15-29)
1
Zum Ende, unter den Unterweisungsliedern Davids.
2
Erhöre mein Gebet, o Gott! und verschmähe mein Flehen nicht;
3
merke auf mich und erhöre mich! Ich bin betrübt in meiner Kümmernis und verwirrt
4
ob der Stimme des Feindes und ob der Bedrängnis durch den Sünder. Denn sie wälzen Unheil auf mich und fallen in ihrem Grimme über mich her.
5
Mein Herz ist geängstet in mir und des Todes Furcht ist auf mich gefallen.
6
Furcht und Zittern kommt mich an und Finsternis umhüllt mich.
7
Da sprach ich: O dass ich Flügel hätte gleich einer Taube, ich flöge fort und fände Ruhe!
8
Siehe, ich fliehe fernhin und bleibe in der Wüste.
9
Ich harre auf den, der mich errettet aus der Kleinmut des Geistes und dem Sturme.
10
Stürze sie, Herr! mach ihre Zunge uneins, denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt.
11
Tag und Nacht umkreist Bosheit ihre Mauern und in ihrer Mitte herrscht Mühsal
12
und Unrecht und von ihren Plätzen weicht nicht Wucher und Betrug.
13
Denn wenn mein Feind mich gelästert hätte, so wollte ich es wohl ertragen, und wenn der, welcher mich hasst, stolze Reden wider mich geführt hätte, so wollte ich mich wohl vor ihm verbergen.
14
Aber du, sonst ein Herz mit mir, mein Führer und mein Vertrauter,
15
der du zugleich mit mir süße Speisen genossest, die wir einträchtig in das Haus Gottes wandelten!
16
Der Tod komme über sie und sie mögen lebendig in die Unterwelt hinabfahren! denn Bosheit ist in ihrer Wohnung, unter ihnen.
17
Ich aber rufe zu Gott und der Herr wird mich erretten.
18
Abends und morgens und mittags will ich reden und kundtun, so wird er meine Stimme erhören.
19
Er wird meine Seele erlösen und in Frieden versetzen vor denen, die mir nahetreten, denn gar viele sind gegen mich.
20
Gott wird mich erhören und der da vor aller Zeit ist, sie demütigen, denn sie ändern sich nicht und fürchten Gott nicht.
21
er streckt seine Hand aus zur Vergeltung. Sie haben seinen Bund entweiht,
22
aber durch seines Zornesblick werden sie zerstreut und sein Grimm verfolgt sie. Seine Worte sind gelinder denn Öl und gleichwohl sind sie Pfeile.
23
Wirf deine Sorge auf den Herrn, und er wird dich erhalten; nicht auf immer wird er den Gerechten wanken lassen.
24
Ja, du, o Gott! wirst sie hinabstürzen lassen in die Grube des Verderbens. Die Männer der Blutschuld und des Truges werden die Hälfte ihrer Lebenstage nicht erreichen, ich aber vertraue auf dich, o Herr!