Gottes Neue Bibel

Der Brief des Paulus an die Römer

Volksbibel 2000

- Kapitel 3 -

Gottes Gericht verteidigt

1
Was haben dann die Juden noch voraus? Was nützt die Beschneidung?
2
In jeder Hinsicht viel. Vor allem sind ihnen die Verheißungen Gottes anvertraut worden.
3
Was aber, wenn einige von ihnen untreu geworden sind? Wird etwa ihre Untreue Gottes Treue zunichte machen?
4
Keineswegs. Vielmehr wird sich Gott als wahrhaft erweisen, mag auch jeder Mensch lügenhaft sein, wie es in der Schrift heißt: Du sollst gerecht befunden werden in deinen Worten und obsiegen, wenn man mit dir rechtet.
5
Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit herausstellt, was ist dann zu sagen? Handelt dann - menschlich gesprochen - Gott ungerecht, wenn er sein Zorngericht verhängt?
6
Durchaus nicht. Wie könnte Gott sonst die Welt richten?
7
Wenn aber Gottes Wahrhaftigkeit durch meine Lügenhaftigkeit zu seiner Ehre im vollen Glanz erstrahlt, warum werde ich dann noch als Sünder verurteilt?
8
Sollte es etwa so sein, wie es in der Aussage heißt, die uns manche in verleumderischer Weise unterstellen: Laßt uns Böses tun, damit Gutes daraus entspringt? - Solche erwartet die gerechte Strafe! -

Alle haben gesündigt

(Psalm 14,1-7; Psalm 53,1-6; Jesaja 59,1-17).

9
Wie steht es nun? Haben wir etwas voraus? Keineswegs. Denn wir haben vorhin dargetan, daß alle, Juden und Griechen, der Sünde verfallen sind.
10
Es steht ja geschrieben: Keiner ist gerecht, auch nicht einer;
11
keiner ist verständig, keiner sucht Gott.
12
Alle sind abgewichen, alle verdorben, keiner tut, was recht ist, kein einziger.
13
Ihre Kehle gleicht dem offenen Grab. Mit ihrer Zunge reden sie Trug. Auf ihren Lippen ist Natterngift.
14
Ihr Mund ist voll Fluch und Bitterkeit.
15
Eilig sind ihre Füße, um Blut zu vergießen.
16
Zerstörung und Verderben kennzeichnen ihren Weg,
17
den Weg des Friedens kennen sie nicht.
18
Gottesfurcht ist ihnen fremd.
19
Wir wissen aber: Was das Gesetz sagt, sagt es zu denen, die unter dem Gesetz stehen, damit jeder Mund verstumme und alle Welt schuldig sei vor Gott.
20
Durch Gesetzeswerke wird kein Mensch vor ihm gerechtfertigt, denn durch das Gesetz kommt nur die Erkenntnis der Sünde.

Gottes Rechtschaffenheit durch Glauben

(Philipper 3,1-11)
21
Jetzt aber ist ohne das Gesetz die Gerechtigkeit Gottes offenbar geworden, auf die schon das Gesetz und die Propheten hingewiesen haben:
22
nämlich auf die Gerechtigkeit Gottes auf Grund des Glaubens an Jesus Christus, und zwar für alle Glaubenden, - ohne Unterschied.
23
Alle sind der Sünde verfallen und entbehren der Herrlichkeit Gottes.
24
Durch seine Gnade werden sie aber ohne Verdienst dank der Erlösung in Christus Jesus gerechtfertigt.
25
Um seine Gerechtigkeit zu erweisen, hat ihn Gott in seinem Blut als Sühnopfer durch den Glauben vor alle Welt hingestellt. Die vorher geschehenen Sünden waren ungestraft gelassen,
26
weil Gott langmütig ist; nun aber läßt er seine Gerechtigkeit offenbar werden und zeigt (im Sühnopfer Christi), daß er gerecht ist und den gerecht macht, der an Jesus glaubt.

Rühmen ausgeschlossen

27
Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das der Werke? Nein, durch das Gesetz des Glaubens.
28
Wir sind nämlich überzeugt, daß der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.
29
Oder ist Gott nur für die Juden da? Nicht auch für die Heiden? Ja, auch für die Heiden.
30
Denn es gibt nur einen Gott, und der rechtfertigt die Beschnittenen aus dem Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben.
31
Stoßen wir nun das Gesetz durch den Glauben um? Keineswegs. Vielmehr richten wir das Gesetz auf.