Das Grosse Evangelium Johannes: Band 11
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
- Kapitel 65 -
Der Herr begibt Sich allein auf die Höhe des Ölberges. - Gespräch zwischen der Gottheit und dem Menschensohn Jesus
Ich aber verließ das Haus und begab Mich allein auf die Höhe des Ölberges, von wo aus man eine weite Aussicht über Jerusalem und die ganze Umgegend genießt.
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Hier trennte sich die Gottheit in Mir von dem Menschensohn Jesus und sprach zu diesem: ,,Siehe hier, vor dir liegt die Stadt deines Leidens, das da in den nächsten Tagen beginnen wird, wenn du freiwillig das Joch auf dich nehmen wirst, das zur Erlösung der gesamten Menschheit dienen soll!
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Du bist in deinem irdischen Leibe, getrennt von Mir, ein Mensch wie jeder andere. Du hast dich bemüht, den Geist in dir zu erwecken, der da die Fülle der Gottheit Selbst ist. Du hast mit Aufopferung deines Willens den Willen der Allmacht in dir wachsen lassen. Jetzt aber hängt es von deinem Willen als Mensch selbst ab, ob du das letzte und schwerste Werk übernehmen willst. Daher frage Ich dich: Willst du als Mein Sohn aufgehen in dem Vater, indem du alles, was Dieser dir zu tun befiehlt, ausführst? Oder willst du als Sohn des Menschen dieser Menschheit allein angehören und nur von dieser Welt bleiben?
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Du kannst sein ein Herrscher der Weit und bleiben ein Erlöser der Welt; aber du kannst auch sein ein Wegweiser zu Mir, der da führt zu Gottes innerstem Herzen, indem du aufgehest völlig in Mir und damit ein Herrscher des Lebens in allen Ewigkeiten wirst. Du kannst sein ein Fürsprecher der Menschheit - als Wesen, die da ausgingen, von Meiner Macht erschaffen, und wiederkehren sollen zu dem Herzen des Vaters; aber du kannst auch sein ein Fürsprecher der Liebe, die der Weisheit gebietet, ihre Gerechtigkeit zur Erbarmung umzugestalten. Und so wähle denn jetzt, wo dir vor Augen liegt, was dir am Leibe geschehen wird, ob du den Weg neben Mir oder den Weg in Mir wandeln willst; denn die letzte Entschließung ist da!"
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Da sprach die Seele Jesus, der Menschensohn: ,,Vater, Dein Wille ist allezeit der meine, und nur, was Du allein willst, geschehe! Denn was mir die Erde geben kann, ist erst durch Dich der Erde geworden. Ich aber will den geraden Weg gehen und aus Deiner Hand allein empfangen, was mir werden soll, und somit will ich stets Deinem Willen allein gehorchen!"
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Darauf sagte die Gottheit in dem Herzen des Menschensohnes: ,,Noch einmal werde Ich dich also fragen wie heute, und dann geschehe, wie du willst, so du noch dieselbe Antwort gibst! Jetzt aber siehe, was die Welt dir bieten wird!"
7
Im stillen Gebet verblieb der Menschensohn nun auf dem Berge und begab sich sodann vor Sonnenaufgang hinab in die Behausung des Lazarus, ohne daß irgendeiner dessen gewahr geworden wäre. -