Das Grosse Evangelium Johannes: Band 3
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi
- Kapitel 228 -
Die Zukunft der Lehre Jesu
1
(Mathael:) ,,Ja, für uns sind die außerordentlichen Taten schon auch ein gar mächtiger Beweis, weil wir nun einen insoweit erweckten Verstand besitzen, um all das Falsche von dem Wahren auf den ersten Blick zu unterscheiden!
2
Denn uns sind die Kunststücke der Magier bereits alle bekannt, und es bringt keiner viel Neues zustande; aber diese Taten hier erfordern mehr als bloß einen Magier aus Ägypten oder aus Persien, diese erfordern Gottes schöpferische Allkraft und eine nie ergründbare Weisheitstiefe, sie erfordern die Ur- und Grundpriorität des göttlichen Geistes, dessen Wille alle Geister und alle Welten gleichwie ein guter Pferdelenker sein Gespann in den Zügeln hält, die er mehr oder weniger anzieht und den sonst unbändigen Tieren seinen Willen zur Danachhandlung vorzeichnet.
3
Da ist also die vollste Urgöttlichkeit ersichtlich, während sie bei den Magiern ewig nie ersichtlich werden kann, weil sie nicht und nimmer da ist und da war. Aber das können wir wohl auch annehmen, daß unsere Erzväter aus der göttlichen Kraft in ihnen viele Wundertaten müssen gewirkt haben; denn ohne die wahren Wunder wären sicher nie die falschen entstanden.
4
Jetzt haben wir abermals ganz vollkommen wahre Wunder vor unseren Augen; aber ich will kein schlechter Prophet sein, daß es in etlichen Jahrhunderten der falschen Wunder auf den Namen des Herrn mehr denn der echten geben wird!
5
Zwar steht das alles beim Herrn; aber das ist als völlig gewiß anzunehmen: Erstens, daß der Herr nicht stets leiblich sichtbar auf dieser Erde unter den Menschen verbleiben wird und wird den Menschen nicht so wie nun bei der Gründung der neuen Lehre mit körperlichem Rate und leiblicher Tat zu Diensten stehen; und zweitens wird Er von nun an den Menschen den freien Willen auch weniger nehmen denn früher vor dieser ewig denkwürdigsten Epoche, welche selbst diese Erde für immer unvergehbar machen und dereinst zum Zentralpunkte der Himmel stellen muß.
6
Denn eine Welt, die Er einmal leiblich mit Seinem Fuße betreten hat, muß für ewige Zeiten wenigstens in einer verklärten Art bleiben. Bleiben aber die Menschen im Besitze ihres freien Willens, und werden sie stets gleich so unwissend und nahe ohne alle Intelligenz zur Welt geboren, so daß ihre späteren Erkenntnisse allein von dem ursprünglich äußeren Unterrichte abhängen werden, so läßt sich wohl nichts anderes denken, als daß die Verfinsterung abermals überhandnehmen wird, und die herrsch- und wohllebensgierigen Menschen werden aus dieser neuen, rein göttlichen Lehre ein zehnfaches Heidentum machen, das dem indischen nichts nachgeben wird!
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In unsern Leibern werden wir's nicht erleben, aber als Bewohner einer uns bis jetzt noch unbekannten lichtvollen Geisterwelt desto sicherer! Es wird da noch wimmeln von Trug, Lügen, Hoffart, Eigennutz, Selbstsucht, Weltfurcht, Gleisnerei, Augendienerei, Scheinheiligkeit, Verfolgung, Gericht, Rache und Grausamkeiten aller Art und Gattung!
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Der Herr Selbst sagte es ja, wie das alles zugelassen werden muß wegen der Selbstbestimmung und wahren Lebensausbildung eines jeden Einzelmenschen für sich, ohne die niemand ein wahres Gotteskind werden und auch nie eingehen kann in die ewige Herrlichkeit des Vaters!
9
Wenn uns aber schon der Herr Selbst ein solches Prognostikon () stellt, was sollen da wir anders denken, als daß es gerade also werden wird, wie ich es euch nun gesagt habe?! Das beste Verwahrungsmittel dagegen ist und bleibt noch immer eine klare Sprache mit mathematischer Gewißheit. Denn einen mathematischen Beweis zernagt kein Zeitenstrom, der gilt für den Indier wie für den Perser und Araber, Griechen, Römer und Juden!"