Das Grosse Evangelium Johannes: Band 5
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi
Ev. Matth. Kap. 16 (Fortsetzung)
- Kapitel 154 -
Der Hinweis des Cyrenius auf des Herrn Wunder
Sage Ich: ,,Laß dir aber nun von ihm Meine Wunder erklären, und du wirst dich überzeugen, daß er sie dir ebenso natürlich zu erklären wissen wird wie jene des Moses! Darauf erst werden wir ihm zeigen, in welch einer großen Irre er sich befindet. Rufe ihn zurück und tue das; denn das ist ein Saftiger!"
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Cyrenius tat schnellst, was Ich ihm angeraten hatte, und die Gesellschaft der Pharisäer kam tiefst gebeugt vor Ehrfurcht vor den Oberstatthalter, und der das Wort führende Pharisäer fragte in tiefster Gebeugtheit, was sie nun etwa nach seinem hohen Ratschlusse zu gewärtigen hätten.
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Sagt Cyrenius: ,,Nichts anderes, als daß wir also weiter die Sache des Göttertums, des Menschenglaubens, der Propheterei und der dabei doch oft vorkommenden Wundertätigkeiten nach deiner mir stets mehr einleuchtenden Weise verfolgen werden; denn Klarheit muß mir werden, entweder so oder so!
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Du hast mir vorhin die Geschichte von Moses und den alten Wundern wahrlich sehr begreiflich gemacht, und ich kann mir nun schon eher die Erscheinungen nach deiner Erklärung als wahr denken denn nach irgendeiner andern. Natürlich hat das des Volkes wegen streng unter uns zu verbleiben! Aber sieh, trotz deiner Erklärung drückt es mich wie eine schwere Sorge und Verantwortung! Das, was ich hier wahrlich auf die wundersamste Weise von der Welt mit meinen höchst eigenen Augen gesehen und vernommen habe, für alles das stehen hier Zeugen beinahe von allen Weltgegenden: Heiden und Juden, Essäer, der Skythenkönig Ouran mit seinem Gefolge, selbst an Persern fehlt es nicht, - lauter Autoritäten ersten Weisheitsranges, wie in dieser Zeit nun die Weisheit vertreten ist.
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Betrachte dies herrliche Badehaus und erst seine innere, überköstliche und unschätzbare Einrichtung, den Garten mit der weithin gehenden Einfassungs- und Schutzmauer! Betrachte die herrlichen Früchte im Garten von allen edelsten Arten und Gattungen! Es strotzt alles vor Üppigkeit, und viele Früchte stehen schon vollreif da. Betrachte ferner die herrlichen Wasserquellen, wie sie nicht leichtlich irgend besser bestehen! Dann führe deine Augen ans Meer! Betrachte den Hafen und seine in den tiefen Grund des Sees hinabreichende überaus feste Schutzmauer, die fünf herrlichen Schiffe, die Sperrkette! Danach sieh nach der Stelle hin, wo ehedem der große, den Schiffern oft sehr gefährliche Fels gestanden ist! Sieh, keine Spur mehr davon bis in die tiefste Tiefe hinab!
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Sieh dort weit übers Meer in die Gegend von Genezareth! Hat dort nicht einmal erst vor ein paar oder längstens vier Wochen ein furchtbar hoher Fels gestanden, der seine senkrechten Wände tief ins Wasser hinabstreckte und dessen Scheitel früher wohl nie von einem Sterblichen betreten ward? Jahrtausende zogen an seiner trotzigen Stirn vorüber, und der Zeiten Zahn vermochte an seinen Granitmassen nichts auszurichten. Aber vor der früher benannten Frist von etwa vier Wochen kam eben der von euch verfolgte Prophet aus Nazareth dahin und verrichtete dort nebst vielen andern Wunderwerken auch das, daß Er jenen Felsberg also sanft und besteigbar gestaltete, daß er nun von allen Seiten ohne alle Gefahr sogar von Kindern mit der größten Leichtigkeit bestiegen werden kann.
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Wer kannte nicht die höchst ungesunde Fiebergegend von Genezareth? Alles litt an einem das Leben verzehrenden Fieber, besonders die Fremden, die nicht selten siechend dort jahrelang zubringen mußten, um durch die Angewöhnung des Klimas zu so viel Gesundheit zu gelangen, um dann weiterreisen zu können. Selbst unsere Soldaten von kerngesundester und festester Art wurden dort oft sterbenskrank und füllten die Krankenhäuser. Der Prophet aus Nazareth kam hin, segnete die Gegend, und nun ist sie eine der gesündesten von ganz Galiläa, und alle die Kranken wurden im Augenblick gesund.
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Nun, das sind Tatsachen, die vor unseren Augen geschahen, und uns kann wahrlich niemand beschuldigen, als wären wir leichtgläubige Menschen, denen ein jeder Gaukler aus Ägypten, Indien oder Persien seine Wunder als eine bare Münze anbinden kann. Da ist es, wo einem aller Verstand stillestehen bleibt. Ich lasse es gelten, daß sich alle die auf Moses Bezug habenden Dinge auf eine ganz natürliche Weise erklären lassen; denn fürs erste tragen sie - so bei deinem Lichte betrachtet - wohl ziemlich stark das Gepräge der Natürlichkeit, und fürs zweite haben wir außer den schwerverständlichen Büchern, die von seiner Hand herrühren sollen, keine anderen Zeugen, die uns davon irgend bessere Daten angeben könnten. Die griechischen Chronisten wissen wenig oder nichts davon.
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Sei ihm nun aber schon, wie ihm wolle; lassen wir das lange Vergangene und beschäftigen wir uns nun mit dieser überaus großartigst wunderbar glänzende Gegenwart! Wie möchtest du mir denn nun diese neuen Wunder erklären? Wahrlich, ich will dich überköniglich belohnen und auszeichnen, so du mir da auf eine gleiche Weise aus meinem divinativen Traume zu helfen vermagst, und ich verspreche dir sogar meinen tätigsten Beistand zur Verfolgung und Vernichtung deines berüchtigten Propheten!"