Das Grosse Evangelium Johannes: Band 5
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Kapernaum
Ev. Matth. Kap. 17
- Kapitel 241 -
Des Herrn Aufenthalt in Jesaira und Einkehr in des Petrus Fischerhütte bei Kapernaum
Der Mensch aber vernahm das und ward überfroh, daß Ich bei ihm Herberge zu nehmen bestimmt hatte. Der Mensch bereitete ein Abendmahl und war sehr freundlich mit uns, sowie auch sein ganzes Haus. Nur widerriet er uns, nach Jerusalem zu gehen; denn er sei erst jüngst des Handels wegen dort gewesen und habe nur zu klar vernommen, welch einen unversöhnlichsten Haß die Pharisäer besonders auf Mich hätten.
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Ich aber sagte: ,,Freund, Ich kenne ihre geheimsten Gedanken! Und was sie Mir antun wollen und auch noch werden, das weiß Ich auch sehr genau. Aber so sie Mich auch töten werden, so wird ihnen das dennoch nichts nützen; denn nach drei Tagen werde Ich den Tod besiegen und auferstehen und wieder bei den Meinen sein bis ans Ende der Welt! - Aber nun nichts mehr davon, sondern gib du uns ein gutes Nachtlager, und wir wollen uns zur Ruhe begeben, da unsere Glieder sehr müde geworden sind!"
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Der Wirt tat das sogleich, und wir begaben uns zur Ruhe. Die Nacht wurde bald durchgeschlafen, und wir waren vor dem Aufgange schon auf den Füßen. Und unser Wirt beschäftigte auch schon sein ganzes Haus und ließ für uns ein Morgenmahl richten. Als das eingenommen war, fragten Mich die Jünger, was da nun Weiteres zu tun sein werde.
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Und Ich sagte: ,,Jetzt wird weitergefahren; denn hier gibt es nicht viel zu tun!"
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Da fragte der Wirt, sagend: ,,Ich wäre aber der Meinung, daß es eben hier sehr viel zu tun gäbe; denn es gibt in diesem Flecken ja doch eine große Anzahl Menschen!"
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Sagte Ich: ,,Das ist wohl wahr; aber es sind das zumeist pur Handelsleute, und die haben entweder wenig oder gar keinen Sinn für uns. Daher wollen wir uns irgendwo anders hinbegeben, wo es nicht so viele Handelsleute und Wechsler gibt."
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Hierauf erhob Ich Mich mit den Jüngern, und wir bestiegen unser Schiff und fuhren schnell ab. Gegen die Mitte des Tages kamen wir bei unserer diesmal etwas langsamen Fahrt längs dem Ufer in unser altes Jesaira. Als uns hier die Menschen ersahen, liefen sie uns scharenweise entgegen und baten Mich, daß Ich ihre Kranken heilen möchte.
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Ich aber sagte: ,,Ich bin nicht gekommen darum nur, daß Ich heilete eure Kranken, sondern vielmehr darum, euch zu verkünden, daß das Reich Gottes nahe zu euch gekommen ist, wie Ich es schon einmal getan habe vor einer nicht gar langen Zeit; aber ihr achtetet damals nicht viel darauf, weil ihr Mich kanntet von Nazareth aus, und jetzt haltet ihr erst so recht gar nichts darauf! Und so bleibe Ich auch nicht bei euch und heile auch eure Kranken nicht! Gehet zu euren Ärzten; sie werden mit euren Kranken schon fertig werden!"
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Auf das wurden einige mürrisch, andere aber blieben und baten gleichfort, daß Ich heilete ihre Kranken.
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Ich aber sagte: ,,Wohl denn, wer von euch glaubt, daß Ich der verheißene Messias bin, der lege seinem Kranken in Meinem Namen die Hände auf, und es soll besser mit ihm werden, mit welchem Übel er auch behaftet sei!"
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Da schrien viele: ,,Wir glauben, wir glauben!"
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Darauf verließen sie hastig das Ufer und eilten zu ihren Kranken, von denen etliche sogleich frisch und gesund wurden. Aber jene, die nicht recht im Herzen glaubten, legten ihren Kranken vergeblich die Hände auf und liefen wieder ans Ufer, um sich mit Mir zu beraten, woran es fehle, darum ihnen nicht gelinge, was doch mehreren ihrer Nachbarn gelungen sei. Aber Ich war nicht mehr an Ort und Stelle, sondern schon weit weg, und zwar nahe einem Orte, allda eben Petrus seine Fischerhütte hatte, unfern Kapernaum.
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Da blieben wir ein paar Tage lang und ruhten von unseren Mühen ein wenig aus und halfen der Familie Petri fischen. Hier ließen wir auch das Schiff und machten dann zu Fuß Reisen in Galiläa und besuchten eine Menge Orte, Dörfer und Flecken. Ich und die Jünger verkündeten das Evangelium, fanden vielfach eine gute Aufnahme, aber auch viele Gegner. Denn auf dieser Reise tat Ich wenig Wunder, denn es fand sich dazu wenig Glauben. Überhaupt aber gesagt, war das nördliche Galiläa damals zu viel von Griechen und Römern unterspickt und stets von einer Menge Zauberer und Magier durchzogen, die da ihr Wesen trieben, daher allda die Wunder auch eben nicht viel besagten und in keinem großen Ansehen standen. Es war darum besser, hier unterdessen nur den guten Samen auszustreuen, ihn aufgehen zu lassen und erst etwa um ein Jahr später dahin zu gehen und eine weitere Pflege zu unternehmen.