Das Grosse Evangelium Johannes: Band 5
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jenseits des Jordan am Galiläischen Meere
Ev. Matth. Kap. 19
- Kapitel 257 -
Der Herr segnet die Kinder. Ev. Matth. 19, 13-15
Hier trat aber sogleich der Wirt zu Mir hin und sagte: ,,Herr, gilt das auch für uns Heiden?"
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Sagte Ich: ,,Allerdings! Denn es gibt nur einen Gott und Herrn; Der will alle Menschen gleich erzogen haben, und Ich bin darum in diese Welt gekommen, um auch den Heiden das Tor zum Licht und Leben zu öffnen. Und es wird einst die Zeit kommen, und ist eigentlich schon da, wo den Juden das Licht genommen und den Heiden gegeben werden wird."
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Da sprach der Wirt: ,,Ganz gut, Herr und Meister, es ist gut, daß ich das nun weiß; ich werde meine Genossen schon dahin anhalten, daß sie in Deiner Lehre bleiben und handeln werden. Denn ich errate es jetzt schon, mit wem ich es nun zu tun habe! Du bist ein Gott und kein Mensch; denn Deine Taten hat noch nie je ein Mensch verrichtet, und Worte, wie Du sie geredet hast, sind auch noch nie aus eines Menschen Mund geflossen. Solches alles ist nur einem Gott möglich!
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Aber nun habe ich noch eine Bitte an Dich, der Du nun ein wahrer Gott für mich geworden bist. Siehe, wir haben in diesem Orte eine Menge Kinder, und ich meine, so Du sie segnen würdest in Deiner wahrlich allmächtigen Art und Weise, so müßte ihnen das für die Folge in ihrer Reife ja von einem großen sittlichen Nutzen sein! Herr und - sage - mein Gott, habe ich ein rechtes Verlangen an Dich gestellt?"
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Sagte Ich: ,,Nun, so gehe und lasse die Kleinen zu Mir kommen!"
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Hierauf sandte der Wirt eiligst seine vielen Diener in den ganzen Ort aus, um allen zu verkünden, daß sie ihre Kleinen zu ihm bringen sollten, allwo sie der wunderbare Heiland segnen und stärken werde.
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Bald darauf wurden eine Menge Kindlein zu Mir gebracht, auf daß Ich ihnen die Hände auflegete und über sie das Segnungsgebet richtete.
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Da die Kinder sich zu Mir hindrängten, weil einige lebhaftere die Ersten bei Mir sein wollten, so fuhren die Jünger sie des unartigen Drängens halber an und verwiesen ihnen solche Unart. () Da wurden die Kleinen schüchtern und trauten sich nicht zu Mir hin.
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Ich aber ermahnte die Jünger und sagte zu ihnen: ,,Ei, so lasset doch diese Kleinen; denn ihrer ist das Himmelreich!" ()
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Darauf ermunterte Ich die Kleinen, zu Mir zu kommen ohne Furcht und Scheu. Da bekamen die Kleinen wieder Mut und eilten zu Mir hin. Ich aber legte ihnen allen die Hände auf und segnete sie.
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Als diese Handlung vollzogen war, da ging alles nach verrichtetem Danke wieder nach Hause. ()
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Darauf trat abermals der Wirt zu Mir und sagte: ,,Herr und mein Gott! Möchtest Du wohl meinem Hause noch die große Gnade erweisen und Dich noch etliche Tage oder Wochen und Monde lang hier aufhalten?"
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Sagte Ich: ,,Solange du bei Meiner von den Jüngern vernommenen Lehre verbleiben wirst, solange wird Der, den du in Mir Gott nanntest, bei dir verbleiben; verläßt du aber diese neue Lehre im Glauben und im Tun danach, so wird dich auch dieser dein Gott verlassen. Aber Ich, als nun auch noch ein Leibesmensch, muß nun alsbald von hier ziehen; denn mit den Pharisäern unter einem Dache wohnen, wäre eben nicht besonders gut - weder für den einen noch für den andern Teil.
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Ich habe nun ungerufen deinem Hause und diesem ganzen Orte sicher eine große Wohltat erwiesen! Gedenket dieses Tages, und so euch wieder irgendeine Not drücken sollte, berufet Mich nur volltrauig in euren Herzen, und es soll euch geholfen werden!"
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Darauf erhoben wir uns schnell und zogen aus diesem Orte.