Gottes Neue Bibel

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 9

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in Jesaira

- Kapitel 146 -

Der Herr besucht die armen Fischer der Bucht

16.3.1862
Es kam aber nun auch ein Bote aus dem Hause und zeigte uns an, daß das Morgenmahl unser harre. Da verließen wir den Söller und begaben uns sogleich ins Haus. Allda setzten wir uns in der schon bekannten Ordnung an unseren Tisch, und die zwanzig Fischer an den für sie gedeckten, und wir nahmen da, von dem schönen Morgen gestärkt, gar frohen Mutes das überaus wohlbereitete Morgenmahl zu uns.
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Als wir mit dem Mahle nach einer halben Stunde zu Ende waren, da fragte Mich der Wirt, was Ich von nun an bis zum Mittage hin etwa unternehmen werde.
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Sagte Ich: ,,Fragen ist frei, aber das Antworten auch! Es liegt zwar nicht immer in Meiner Ordnung, im voraus zu bestimmen, was Ich tun werde; denn das kommt alles auf Den an, der in Mir wohnt, und Ich, als nun auch nur ein Mensch mit Fleisch und Blut und einer unsterblichen Seele, muß horchen auf diesen Geist in Mir. So Er zu Mir sagt: ,Gehe dort und da hin, und tue dies und dies!`, dann erst weiß es auch Mein Fleisch und Mein Blut. Aber diesmal hat der Vater in Mir schon geredet, und Ich weiß es, was Ich zu tun habe, und kann es euch denn auch wohl mitteilen.
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Siehe, nicht ferne von hier, in der Richtung gen Cäsarea Philippi hin, hat dies Galiläische Meer eine seiner größten Einbuchtungen, welche Einbuchtung aber mit einem größeren Schiffe beinahe gar nicht zu befahren ist; mit kleineren Booten aber kann man bis zu ihren dir noch nicht bekannten ziemlich weit gedehnten Ufern gelangen. Auf diesen Ufern befindet sich, knapp an ein schroffes Gebirge angelehnt, ein kleines Fischerdörfchen, dessen griechische Bewohner sich zumeist von Fischen ernähren und von der Milch einiger Ziegen. Den allfälligen Überfluß ihrer Fische verkaufen sie immer nach Cäsarea Philippi und nehmen dafür Salz, Brot und einige wenige ihnen notwendige Gerätschaften, deren sie zu ihrem kleinen Haushalte und Gewerbe benötigen.
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Ich habe diese Fischer schon einmal besucht, als sie sich noch geistig und physisch in einem gar sehr ärmlichen Zustande befanden; denn geistig gehörten sie zur Schule der griechischen sogenannten Hundsweltweisen, und in physischer Hinsicht bewohnten sie die allerdürftigsten Hütten, die sie sich auf dem wüstesten Steingeröll erbaut haben. Ich aber habe sie bei Gelegenheit Meines Besuches sowohl in der physischen Lage und ganz besonders aber in ihrer geistigen Sphäre sehr emporgerichtet.
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Und siehe, diese dir nun bezeichneten Fischer wollen wir besuchen! Daher verschaffe uns eine rechte Anzahl kleinerer und leichterer Fahrzeuge, mit denen wir dann die Bucht befahren können. In einer Stunde und etwas darüber können wir das besagte Dörfchen leicht erreichen. So es euch genehm ist, da sorget, daß wir bald zur Abfahrt kommen! Ihr werdet mit jenen euch bis jetzt noch unbekannten Fischern eine große Freude haben. Ein paar Stunden nach dem Mittage werden wir uns dann wieder hier in Jesaira befinden."
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Als Ich dieses zum Wirte gesagt hatte, sagte zu Mir Kisjona: ,,Herr und Meister, von mir stehen nun ja drei gute Schiffe im Hafen; können denn wir uns nicht derselben bedienen und unserem Wirte, der mit Seefahrzeugen nicht reichlich genug versehen ist, die Mühe ersparen, bei seinen Nachbarn die gehörige Anzahl von kleineren Fahrzeugen aufzubringen?"
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Sagte Ich: ,,Freund, da, wo das Meer tief ist, werden wir uns ohnehin deiner Schiffe bedienen; aber so dann die seichte und mit vielem Schilf und Röhricht stark bewachsene Bucht kommt, dann werden uns deine Schiffe etwa den erwünschten Dienst nicht mehr zu leisten imstande sein!"
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Sagte Kisjona: ,,Auch bei jedem meiner Schiffe sind vier kleine Boote angehängt und können im Notfall benutzt werden. Übrigens aber ist mein Glaube an Dich und Deine Macht so stark, daß ich auch nicht im geringsten zweifeln kann, daß wir in Deiner Gegenwart mit meinen Schiffen die seichte Bucht nicht sollten befahren können!"
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Sagte Ich: ,,Ja, so ihr alle also glaubet, da können wir die kleine Seefahrt mit deinen Schiffen ja versuchen!"
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Als Ich das sagte, da erhoben wir uns und eilten zu den Schiffen Kisjonas, und er befahl seinen anwesenden Schiffern, was sie zu tun hätten. Als diese von dem Befahren der Schilfbucht vernahmen, da zuckten sie mit den Achseln und gaben dadurch zu verstehen, daß es sich da nicht tun werde.
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Wir aber bestiegen dennoch die drei Schiffe und fuhren schnell ab. Maria aber blieb in Jesaira, weil sie vernommen hatte, daß wir ein paar Stunden nach dem Mittage wieder zurückkommen würden, und besprach sich da über vieles mit dem Weibe des Wirtes, das mit dem ersten Weibe Josephs nahe verwandt war.
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Wir aber gelangten nach einer halben Stunde Zeit schon zu der fatalen Bucht, und die Schiffer sagten: ,,Da heißt es nun die Ruder einziehen und zu den Schubstangen greifen!"
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Sagte Kisjona: ,,Höret, der Herr ist bei uns, und Er ist mit uns! Was Er euch sagen wird, das tut; denn Seine Macht vermag mehr denn eure Schubstangen!"
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Als die Schiffer solches von Kisjona vernommen hatten, da wandten sie sich an Mich und fragten Mich, was sie nun tun sollten.
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Und Ich sagte: ,,So wendet denn die Ruder nach rückwärts, und wir wollen sehen, ob ein rechter Wind uns durch das Schilf treiben wird!"
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Da taten die Schiffer, was Ich ihnen geboten hatte, und es kam urplötzlich von Osten her ein sehr starker Wind, trieb große Wogen in die Bucht und trieb mit solchen Wogen auch unsere Schiffe überaus schnell über und durch das Schilf in die Bucht, und wir erreichten so denn auch bald und leicht den Ort unserer Bestimmung, und alle bewunderten die nunmalige Anmut dieses kleinen Dörfchens, das nur Mir und Meinen Altjüngern bekannt war. Wir stiegen da alsbald ans Land und suchten die Bewohner auf.
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Als wir zum ersten Hause kamen, da war niemand zu Hause, und ebenso ging es uns auch bei den andern Häusern; sie waren verschlossen, und es war keine Seele in einem Hause oder in einer Ziegenhütte.
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Da sagten mehrere Jünger unter sich: ,,Er weiß sonst doch um die geheimsten Gedanken eines Menschen und hat schon zu öfteren Malen die fernste Zukunft vor uns und vielen andern Menschen genau enthüllt; wie wußte Er denn diesmal nicht, daß die Bewohner dieses kleinen Örtchens nicht zu Hause sein würden? Sonderbar, und recht sonderbar! Wußte Er um das wirklich nicht, so hätte Er uns und Sich Selbst diese Seefahrt ersparen können; wußte Er es aber und hatte diese Fahrt nur zu einer Probung unseres Glaubens unternommen, so weiß Er es ja ohnehin, daß wir alle ungezweifelt an Ihn glauben und halten, ansonst wir nicht beinahe dritthalb Jahre lang Ihm allenthalben nachgefolgt wären! Wozu dann eine solche neue Glaubensprobung?"
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Auch unser Kisjona fragte Mich, sagend: ,,Herr und Meister! Was tun wir nun hier in diesem von seinen Bewohnern vielleicht schon lange verlassenen Örtchen? Besteigen wir wieder unsere Schiffe und fahren nach Jesaira zurück! Denn was sollen wir hier machen?"
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Sagte Ich: ,,Etwas kleingläubig ist noch ein jeder von euch! Hätte Ich nicht gewußt, daß die Bewohner dieses Örtchens eben nur heute alle daheim sind, weil sie gestern einen guten Fischfang gemacht haben unter Meinem ihnen freilich unbekannten Willen, und einen Teil der Fische morgen auf den Markt nach Cäsarea Philippi, welche Stadt sich wieder so ziemlich erholt hat, bringen wollen, so hätte Ich sie auch nicht irgend vergeblich heimgesucht. Sie sind aber daheim, und wir hätten sie auch in ihren Häusern angetroffen; sie aber haben sich aus Furcht, da sie unsere Schiffe gewahr wurden, in aller Eile in jenen Wald dort gen Mitternacht hin ordentlich verkrochen, weil sie der festen Meinung waren, daß sie von irgend jemandem entdeckt und verraten worden seien und nun Herodische Schiffe ankämen, um sie zu verderben.
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Aber sie haben dort hinter einem Felsen eine Wache mit scharfen Augen aufgestellt, und diese hat nun schon bemerkt, daß wir weder Herodianer noch irgendwelche Pharisäer seien. Und diese Wache verläßt nun schon ihren Platz und wird uns bald so nahe kommen, daß sie sich bestimmter wird überzeugen können, wer wir sind. Darauf wird sie den sich vor uns versteckt habenden Bewohnern dieses Örtchens kundtun, daß wir keine Feinde sind, und die Bewohner werden darauf bald bei uns sein und eine übergroße Freude an den Tag legen, daß Ich sie besucht habe."

Fußnoten