Die Haushaltung Gottes
Band 1
Die Urgeschichte der Menschheit
- Kapitel 112 -
Lamechs und Mathusalahs Unterredung über den Fremdling
Als aber solche Rede der Adam vernommen hatte und neben ihm aber auch all die anderen Väter, ergriff sie fast alle ein Schauder, so zwar, daß sich niemand ein Wort dagegen zu sagen getraute und darum unter ihnen eine länger anhaltende Stummheit eintrat.
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Es verstanden aber die zwei neu Angekommenen nichts von allem dem, was da der Asmahael zu den Vätern geredet hatte, und dachten bei sich selbst,
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die Väter seien gewiß ärgerlich geworden, und zwar fürs erste ob ihres unzeitigen Erscheinens, und fürs zweite ob ihres unbekannten Vorführers Rede, woraus ihnen ungefähr so viel klar ward, daß er sie zu ihren Gunsten an die Väter gerichtet hatte.
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Und alsbald fragte Lamech ganz leise den Mathusalah: ,,Vater, was sollen wir nun machen? Sollen wir uns wieder heimlich davonmachen und verlassen die Väter, die da unsertwegen heimlich zu zürnen scheinen, oder sollen wir bleiben und geduldig die Vorwürfe ertragen?
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Und wer etwa doch der junge Mensch ist, der uns gar so liebevoll entgegenkam und uns dann gar so mutig hierher zu den Vätern geleitete?!
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Sein Wort muß von großer Bedeutung sein, weil die Väter ihm mit einer gar so großen Aufmerksamkeit zugehört haben und sich jetzt nichts zu entgegnen getrauen, wie es mir vorkommt!
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O Vater, berate dich und teile es mir dann mit, so du es willst! Amen."
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Mathusalah aber fertigte seinen Sohn ganz kurz ab, sagend nämlich: ,,Lieber Sohn, bedenke, ob wir nun durch was immer für eine neue Wendung die Sache besser machen können und mögen!
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Bleiben wir, da uns niemand fortschafft, so werden die Väter bleiben, was sie sind, nämlich unsere Väter - und wir beide ihre Kinder! Verlassen wir sie aber, ohne daß sie solches uns geböten, so werden wir dadurch das nicht aufheben, daß sie unsere Väter sind, und wir werden ihnen dadurch weder unsern Gehorsam, noch unsere Liebachtung an den Tag legen, da sie uns dann gram sein könnten so oder so, da sie unsere Väter sind, die uns bei dem allem doch mehr lieben denn verachten.
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Ich gehe stets von dem Grunde aus, der ein Grund meines Vaters Henoch ist, und also lautet: ,Liebe den, der dir gram wird, so wirst du ihn bald zu deinem Freunde haben!`
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Siehe, desgleichen tun auch wir, und die Väter werden mit uns sicher nicht unzufrieden sein; des sei du versichert!
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Doch, was den jungen, überfreundlichen Menschen betrifft, so ist es mir selbst rätselhaft, woher er ist, wer er ist, wie er in die Gesellschaft der Väter aufgenommen wurde, und was er eigentlich bei ihnen macht!
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Daß er weiser ist als ich und du, das hat er nun schon durch seine Rede gezeigt; und daß in seinem Worte eine ganz sonderbare Kraft liegen muß, das zeigen uns ja zur Genüge die entweder scheinbar oder wirklich stumm gemachten Väter. Und mehr zu wissen brauchen wir auch vorderhand nicht; und also können wir schon ruhig sein und geduldig abwarten und sehen und hören, was da kommen wird! Amen."
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Es trat aber alsbald Asmahael zu den beiden und sagte zu ihnen: ,,Höret, wo Ich bin, ist gut sein, und es hat niemand etwas zu besorgen, noch zu fürchten; daher bleibet, dieweil Ich bleibe! Denn wer da bleibt, wo Ich bleibe, der ist wohl geborgen und hat eine bleibende Stätte gefunden bei Dem, dem jeder recht ist, der da ist eines gerechten Herzens!
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Was ihr jetzt noch nicht fasset, das werdet ihr ins Leben fassen, wenn ihr Mich erkennen werdet!
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Doch freuet euch, da ihr Mir nicht ferne seid; höret und verstehet es! Amen."